Media-Markt-Gründer fühlt sich als heimlicher Herr im Haus

von Matthias Hell und Jochen Krisch

Als heimlicher Herr im Haus präsentiert sich Media-Markt-Gründer und Agit-Blogger Erich Kellerhals in einem aufsehenerregenden Interview in der Süddeutschen Zeitung (Printausgabe) und gibt dort auch ein paar Einblicke in sein Online-Verständnis:

„Online wird einen Teil des Umsatzes wegnehmen, deshalb haben wir auf meine Initiative den Internethändler Redcoon übernommen. Wenn die Kunden wirklich auf die andere Seite wandern, sehen wir das rechtzeitig.“

Bis dahin stehe erst einmal der weitere Ausbau der Onlineshops Saturn.de und Mediamarkt.de im Vordergrund. Bis zum Herbst solle das Produktangebot in den Shops auf jeweils rund 10.000 Artikel ausgebaut werden.

Im Bezug auf die Multichannel-Strategie des Unternehmens meldet der Media-Saturn-Gründer jedoch Vorbehalte an:

Redcoonamzn

„Redcoon hat ein System, das beherrschbar ist und Gewinne macht. Das ist eine eigene Marke. Schwieriger ist es, mit den Produkten von Media-Saturn auf allen Kanälen präsent zu sein. Die Kosten sind kaum zuzuordnen.“

Spannend sind auch die Rückblicke auf die Online-Anfänge:

"Wir haben schon 2000 ein Online-Angebot aufgebaut und es 2005 mit großen Verlusten eingestellt. Leider. Dann kam die Metro und sagte: "Wir müssen Online noch mal machen!" Beim zweiten Mal sind wir vorsichtiger und gründlicher rangegangen."

Im selbstzerstörerische Atkionärsstreit mit der Metro scheint Kellerhals einem Rückkauf seines Unternehmens nicht abgeneigt – und bekräftigt damit einmal mehr die Parallelen zum US-Pendant Best Buy. Mehr dazu auch bei Channelpartner

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