IKEA wächst online von 72 Mio. auf 92 Mio. Euro (+27%)

IKEA hat seine Geschäftszahlen für 2013 vorgelegt. Demnach ist das Online-Geschäft im abgelaufenen Geschäftsjahr von 72 Mio. Euro auf 92 Mio. Euro gewachsen.

Home24 & Co. können allerdings ebenso beruhigt sein wie der laut Eigen-PR "größte deutsche Online-Möbelhändler", denn IKEA
will online zwar ausbauen, aber weiter mit angezogener Handbremse fahren:

Ikea2013

"Gleichwohl müsse es für die Kunden immer der
billigste Weg bleiben, im Einrichtungshaus die Waren abzuholen und dann
selbst aufzubauen. "Unsere Besucher sollen keine Nachteile haben."

IKEA will hierzulande vor allem mit neuen Filialen wachsen und seinen Deutschland-Umsatz "in den nächsten Jahren" auf 8 Mrd. Euro verdoppeln.

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Kategorien:Shopboerse

1 Antwort

  1. Also ich verstehe die Aussagen des IKEA-Chefs Betzel bzgl. des Onlinemarktes irgendwie anders als „mit angezogener Handbremse fahren“:
    „In den nächsten Jahren“ wolle man den Umsatz in Deutschland auf 8 Milliarden Euro verdoppeln, sagte Betzel. Einen Anteil von bis zu zehn Prozent soll dabei der lange vernachlässigte Onlinehandel bringen, der 2013 nur 92 Millionen Euro oder rund 2,5 Prozent zum Umsatz beitrug. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das ein Plus von 26,8 Prozent. „Das ist ein wachsender Markt, an den wir glauben“, sagte der Ikea-Chef. Der Internet-Handel mit Möbeln werde stärker wachsen als der stationäre Bereich.
    Das würde, wenn es denn wie geplant kommt, einen Umsatz von 800 Mio. Euro im Online-Möbelhandel ausmachen.

  2. Was für eine blöde Aussage! Nachteile haben die Kunden massiv, wenn sie die IKEA-Sachen nicht geliefert bekommen, sondern sich am Samstag erst durch den Stau und dann durch die völlig überfüllten IKEA-Häuser quälen. Und wenn IKEA mal seine Kunden befragen würde, würden bestimmt mindestens 80% sagen: Ja, wir finden IKEA-Möbel geil, aber nein, wir haben überhaupt keine Lust, dafür 20km weit zu fahren, uns durch das überfüllte Haus zu schleppen, 20 Minuten an der Kasse zu warten, danach noch mal 20 Minuten an der Warenausgabe, um dann das schwere Zeug irgendwie ins Auto und nach Hause zu kriegen.
    Bin ich der Einzige, dem das so geht? Mir platzt der Kragen, wenn ich solchen Müll lese. Der IKEA-Katalog ist gut, ich stehe auf die Produkte, ich baue sie auch leidlich gern auf, aber ich habe so was von NULL BOCK, auf den Stress, den ein IKEA-Möbelhaus verursacht. Aber wenn ich die Wahl habe, 85 € für die Lieferung zu bezahlen, dann fahre ich halt hin, aber nur 1x im Jahr, wenn es unbedingt nötig ist. So sieht’s aus liebe IKEA-Manager!
    Und wenn Ihr das Geschäft nicht machen wollt, wird es irgendwann jemand anderes tun.

  3. @Kai stimmt, was man halt heutzutage so sagt als eingefleischter Offliner, der nicht von gestern klingen will. Das obige Zitat konterkariert derlei Sonntagsreden, finde ich.

  4. @ Claus
    Ich glaube da bist du nicht allein, aber es gibt dennoch genug Leute (dazu zähle ich z.B.), die sogar gerne mal ins Möbelhaus fahren und bummeln gehen. Bei IKEA z.B. will ich nicht wissen, wieviele Leute nur Kleinkrams kaufen und sich dann auf den Hot-Dog oder die Köttbullar freuen.
    Schau einfach mal, wieviele Leute sich bei einem verkaufsoffenen Sonntag bei bestem Sommerwetter durch die Innenstädte schieben! Das finde selbst ich ziemlich befremdlich, denn ich gehe an einem Sonntag bei schönem Wetter lieber im Wald spazieren, als mich durch die überfüllten Städte (oder auch Möbelhäuser) zu schleppen. Da lasse ich auch kein Argument wie: „Wir haben unter der Woche keine Zeit zum Einkaufen“, gelten.
    Ich hatte vor ein paar Jahren mal ein Gespräch mit einem sehr bekannten „Möbler“ und der sagte mir auf meine Aussage, dass wir im Jahr mittlere siebenstellige Umsätze mit Möbeln online umsetzen wortwörtlich: Ich möchte ihnen nicht zu nahe treten, aber das machen wir an einem verkaufoffenen Sonntag.

  5. @ Kai
    Ja, aber die können doch immer noch zu IKEA fahren, wenn sie da Spass dran haben. IKEA würde an mir (und vielen anderen) so viel mehr Geld verdienen, wenn sie die Sachen liefern (schicken) würden.
    Gerade den ganze Kleinkram kann man den Leuten doch auch super zuschicken. Für mich ist die Alternative, dass ich eben nichts von IKEA kaufe, weil ich keine Lust habe, einen halben Tag für ein paar Teller / Tassen / Gläser / Kerzen zu verballern. Die Sachen hätte ich aber trotzdem gern.

  6. IKEA lebt, meiner Meinung nach, sehr gut mit den Besuchern die in die Filialen gehen.
    Ich würde online nie so viele Pflanzen und Kerzen mit durch den Checkout nehmen ;-)

  7. Hauptumsatzanteile schiebt IKEA mit der letzten Abteilung in jeder IKEA-Filiale: Kleinkram vom Teller bis hin zur Vase samt Blume.
    Ich finde das IKEA-Konzept offline prima und marschiere auch gerne mal dort durch und werde sogar fündig. Anschließend natürlich der obligatorische Hot-Dog.
    Ich verstehe jedoch, dass IKEA wenig Interesse hat, sich das Offline-Geschäft durch das Online-Geschäft ablösen zu lassen, weil der User oder Kunde es dann bequemer hat. Denn dann greift das Crossen vieler Waren und Produktgruppen nicht.
    Die IKEA-Waren sind prädestiniert für den Onlinevertrieb, weil genau diese Möbel ins Onlinekonzept passen: sehen gut und modern aus, sind dabei noch spottgünstig, Kunde was willst du mehr? Bis heute habe ich es nicht verstanden, dass sich kein Online-Shop an diese richtige Billigschiene ran getraut hat. Auch wenn die Reklamationen und Rückgaben zwangläufig höher sein werden, so ist doch die Margen-Effizienz wesentlich höher. Eigentlich nur ein Rechenexempel.
    Der Vergleich Home24 vs. IKEA ist kein Vergleich auf Augenhöhe, damit meine ich die völlig unterschiedliche Produktlancierung und Sortimentsausrichtung. IKEA spricht 18+ an, Home24 spricht 45+ an. Trotzdem nett wie Home24 von „Kill Billy“ spricht und anders herum Home24 eine Spitze aus der IKEA-Etage mitbekommt. Amüsant und spannend!

  8. IKEA dilettiert momentan im E-Commerce: Lieferung nur per Nachnahme. Und dies noch in Schneeeeeckenteeempoooo: Ein Freund von mir hat bei IKEA vor unlängst eine Leuchte bestellt (Aktionsangebot im IKEA-Onlineshop). Ein schönes Beispiel, wie man als Onlinehändler lieber nicht agieren sollte:
    13. Oktober: Bestellung und Bestätigung des Bestelleingangs durch IKEA
    18. Oktober: Von IKEA per E-Mail avisierter Liefertermin
    23. Oktober: Tatsächliche Zustellung
    Geht’s noch langsamer?

  9. @Christian. Ich nehme an, die brauchten die Zeit um zu entscheiden, aus welcher Filiale oder welchen Verteilzentrum die Ware versendet werden soll.
    Was wie ein kleiner Scherz daherkommt, ist aber wohl aber eine der maßgeblichen „Bremsen“ für den Onlinehandel von IKEA. Da jede Filiale ein kleines Lager hat (oder ist), könnte man annehmen, das Ware verfügbar sein sollte.
    Wahrscheinlich gibt es aber diesbezüglich keine Transparenz, welche Ware an welchem Standort für den Onlinevertrieb zur Verfügung steht.

  10. Meine Frau freut sich auf Ikea! Meine Kinder auch und zwar aufs Smalland. Der Duchschnittsbon meiner Frau im Ikea dürfte iregndwo zwischen 200-300€ liegen. Lampen, Teppiche, kleine Schränke, Krimskrams…
    Mein Online Bon im Bereich Möbel, Home& Living der letzten 5 Jahre? Ich glaube 0€.
    Meine Motivation an welchem Tag auch immer ins Ikea zu fahren? 0%
    Zielgruppe? Meine Frau 100% Marge TOP, Retoure unter 5%

  11. Ja, völlig klar, dass auch bei IKEA die Damen das Geschäft treiben. Blöd nur, dass man zum Schleppen der schweren Sachen dann doch immer mit muss. Ich hätte am Ende aber überhaupt keine Schwierigkeiten, meine Liebste davon zu überzeugen, den kompletten Kram online zu bestellen und liefern zu lassen. Stattdessen finde ich jeden Samstag wieder eine Ausrede, warum ich gerade nicht zu IKEA fahren kann. :-)
    Aber offensichtlich hat IKEA bereit herausgefunden, dass man weniger Umsatz mit den Leuten verliert, die keine Lust haben, sich den Stress anzutun, als mit den Leuten, die in die Läden kommen und dann dort mehr ausgeben, als geplant. Oder doch nicht? Käme mal auf einen Versuch an.

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