Exchanges #34: Was ist Amazon strategisch zuzutrauen?

Von der Buchbranche einmal abgesehen fährt Amazon hierzulande noch mit angezogener Handbremse. Deshalb fragen sich Jochen Krisch und Marcel Weiß in der neuen Ausgabe der Exchanges, was Amazon mittelfristig zuzutrauen ist, wenn die Skaleneffekte erst so richtig einsetzen.

Welche strategischen Optionen bestehen – heute schon und in Zukunft? In welche weiteren Branchen könnte Amazon mit seiner bestehenden Kundenbasis vorstoßen? Und wie lange befindet sich Amazon noch in der beneidenswerten Lage, dass potenzielle Wettbewerber eher vor Amazon kuschen als anzufangen, (Online-)Märkte selber aktiv zu gestalten?

Dauer: 1 Stunde, 19 Minuten

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Kategorien:Amazon, exchanges

1 Antwort

  1. Danke, spannend zu hören (besonders das Thema „Logistikstationen“)!

  2. Eine Frage in diesem Beitrag war: „Was kann Amazon nicht?“
    Als Beispiel möchte ich hier mal Musikverkauf ins Rennen werfen:
    LPs und CDs kann Amazon noch ganz gut durch die Gegend schicken, mit den MP3s hat das nur mäßig gut geklappt.
    Und ganz raus ist Amazon bei dem großen Trend der Streaming-Anbieter, da ist Spotify unangefochten an der Spitze und ich sehe keine Aktivitäten von Amazon um hier aufzuschließen.

  3. Verstehe ich nicht…
    … die kaufen sich einfach bei Gelegenheit den Marktführer und fertig ist die Laube!

  4. @p. Das stimmt nur zum Teil. Richtig ist, dass Amazon auf dem Feld nicht gut da steht und auch nur langsam vorankommt. Aber sie machen auch da einiges. Sie haben zum Beispiel einen eigenen Musiclocker (einmal MP3s hochladen, überall streamen), der auch mit dem MP3-Verkauf gekoppelt ist (MP3s, die man auf Amazon kauft, landen auch im Locker, ohne vom maximalen Speicherplatz wegzunehmen).
    Da Amazon sein eigenes Ökosystem vorantreibt (Kindle Fire, bald sogar eine Spielkonsole), ist ein eigenes Musikstreamingangebot ein logischer Schritt. In dem Feld bewegen wir uns auch in eine Richtung, die dazu führen könnte, dass Musikstreaming vom OS-Anbieter eine Hygienefunktion wird, wie es heute z.B. Maps sind. Wenn Spotify und co. dann auch auf dem Kindle Fire Ökosystem als Apps verfügbar sind, braucht Amazon vielleicht nicht zwingend ein eigenes Angebot. So oder so sehe ich das aber nicht als strategisch wunden Punkt von Amazon, sondern eher als Nebenkriegsschauplatz.
    @Guuter Freund Ich bin nicht sicher, ob Amazon ein Spotify oder Deezer einfach übernehmen könnte. Die Lizenzen der Majorlabels sind, munkelt man, mit Klauseln versehen, die die Verträge bei einem Inhaberwechsel sofort beenden, so dass dann ein Amazon mit den Majorlabels neu verhandeln müsste und es tendenziell sehr teuer werden kann. Die Musiklabels wollen um jeden Preis ein zweites iTunes verhindern.

  5. @Guuter Freund: Richtig, Amazon hat die Ökosystem-Voraussetzungen, trotzdem wird es von den Kunden nicht angenommen. Für Labels sind die Amazon-Digital-Revenues lange nicht so spannend wie die von Spotify, YouTube, Deezer…
    Natürlich geht Amazon daran nicht zugrunde, es zeigt aber dass es möglich ist, relevantere Angebote zu schaffen. Amazon ist nicht unangreifbar ;)

  6. Der erste große Vorteil von Amazon besteht darin, daß der Gründer ein reiner Techniker ist,
    was schon fast ein Alleinstellungsmerkmal von Amazon ist. Jeff Bezos ist darin besessen technische Abläufe zu hinterfragen, zu analysieren, Ideen dazu zu entwickeln und diese dann schnell und perfekt umzusetzen. Das gefällt den Verbrauchern, weil sie Dinge schätzen die schnell und performant, einfach und perfekt funktionieren. Der zweite Vorteil von Amazon ist, daß Jeff Bezos diese technisch affine Vorgehensweise seinen Mitarbeitern perfekt vermitteln kann, so daß sich viele seiner Mitarbeiter diese technische Perfektion mit der Zeit ebenso verinnerlichen.
    Der Rest ergibt sich dann von selbst, ohne das sich Bezos darüber große Gedanken machen muß.

    Die führenden Köpfe bei nahezu allen anderen Händlern kommen entweder aus der Marketing- und/oder Betriebswirtschaftsecke. Sie denken viel zu kompliziert in Geschäftszahlen und Marketingstrategien(Einschließlich der beiden Autoren)
    Ein Grund ist vermutlich weil sie mit der technischen Umsetzung wenig bis gar nichts anfangen können bzw. aufgrund ihrer bisherigen Spezialisierung nicht wollen.
    Entsprechend bescheiden entwickelt sich dann die technische Umsetzung ihrer Lösungen.
    Da kann die Marketing- bzw. betriebswirtschaftliche Analyse und Strategie noch so gut durchdacht sein, die Mehrheit der Verbraucher entscheidet sich dann doch lieber für Amazon.

    • Weitere Anmerkung: Die beiden Sprecher klagen in ihrem Beitrag immer wieder darüber, daß die alteingesessenen Händler den reinen Internet-Händlern wenig bis gar nichts entgegensetzen würden. Die Stationär- und/oder Katalog-Händler schleppen teilweise einen riesigen Balast an im Grunde nicht mehr wettbewerbsfähigen Abwicklungen mit sich rum, denn sie nicht einfach über Bord werfen können (Stationärgeschäfte /Katalogversand) Um von der Kostenseite her konkurrieren zu können, wäre es aber einer der ersten wichtigen Schritte diese unrentablen Abwicklungen drastisch zu reduzieren.

      Die Sprecher sollten sich mal in die Lage der CEO’s dieser Unternehmen versetzen. Wie soll man tausenden von Mitarbeitern, den Betriebsräten und den Gewerkschaften klar machen, dass sie nicht mehr gebraucht werden und das Unternehmen eigentlich verlassen müssten, um das Überleben der Firma zu bewerkstelligen? In der Regel wird das immer erst gemacht, wenn es schon viel zu spät ist (Neckermann, Quelle usw.)

      Nochmal zum Punkt technikversessene CEO´s: Was sind im Grunde die beiden größten Konkurrenten von Amazon? Aus meiner Sicht Apple, Google und vielleicht noch Facebook. Was haben die Gründer (Steve Jobs, Steve Wozniak, Mark Zuckerberg, Larry Page und Sergey Brin plus Jeff Bezos von Amazon) dieser Firmen studiert?
      Fazit: Betriebswirtschaftler und Marketing-Spezialisten können das Internet nicht, dazu braucht es Techniker (Ingenieure, Informatiker und Physiker) an vorderster Front eines Unternehmens.

      So gesehen kratzt der Beitrag über eine Stunde immer nur an der gleichen Oberfläche, ohne auf wesentliche Dinge bzw. tiefere Hintergründe einzugehen.

      • „Von 1955 bis 1980 gingen in der Bundesrepublik Deutschland über 400.000 Arbeitsplätze in der Textil- und Bekleidungsindustrie verloren. In den 1950er Jahren mussten viele Firmen aufgeben.“ (Wikipedia).
        Was soll daran „spannend“ sein, wenn aktuell mit den Stationärhändlern und Katalogversendern aktuell das gleiche passiert, weil sich die Wettbewerbsverhältnisse aufgrund des technologischen Fortschritts ähnlich verändern wie damals?

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