Otto-Umsätze bleiben auch 2013 unter dem Niveau von 2002

Otto findet sich gut, hat sich aber vom Online-Schock immer noch nicht erholt und dümpelt mit einem mageren Plus von 7% (Amazon: +21%, Zalando: +37%) und einem Umsatzvolumen von 2,27 Mrd. Euro nun schon im 11. Geschäftsjahr in Folge unter dem Umsatzniveau von 2002, während der Gesamtmarkt in derselben Zeit explodiert ist:

Otto2013

Seine Renditeziele hat Otto auch letztes Jahr wieder nur durch Sparmaßnahmen und Stellenabbau erreichen können.

Ob und wie stark die Otto-Gruppe 2013 als Ganzes gewachsen ist, ist noch nicht bekannt. Traditionell veröffentlicht Otto zu dieser Jahreszeit vor allem Jubelmeldungen. Die endgültigen Geschäftszahlen folgen dann im Juni.

Die üblichen Hofberichte finden Otto-Fans wie immer bei Google News

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1 Antwort

  1. Man könnte auch anders argumentieren: Während die beiden Konkurrenz-Riesen Quelle und Neckermann längst von der Bildfläche verschwunden sind, hat die Otto-Einzelgesellschaft ihr Geschäft zumindest stabil UND profitabel gehalten.
    Das ist ganz sicher keine Wachstums-Story, sondern ne Cash-Cow und offensichtlich auch nicht das Standbein, welches das Geschäft der Otto-Group zukünftig treibt bzw. treiben soll.
    Mit Zalando und Amazon muss man nicht vergleichen, weil ersterer bisher nicht nachgewiesen hat, dass man ohne das Einlegen von 3-stelligen Mio-Beträgen genauso wachsen kann und Amazon noch in weit mehr Geschäftsfeldern aktiv ist, als Otto.de.
    Am Ende muss man doch bei der Beurteilung von Otto sehen, welches Ziel die Eigentümer haben und die scheinen sich für diesen Weg entschieden zu haben und damit zufrieden zu sein. Das ist sicher für diesen Blog wenig exciting, aber Erfolg definiert sich immer über die Zielsetzung in den Unternehmen. Ob die Otto-Group extrem Marktanteile verloren hat in den letzten 12 Jahren müsste man erst mal sehen.

  2. Dem stimme ich 100% zu. Man sollte nie vergessen wo Otto herkommt und wie diese Firma strukturell gewachsen und aufgebaut ist.
    Das die im Online-Bereich niemals das Tempo eines Zalando oder Amamzon gehen können, ist absolut logisch.

  3. Na, dann deckt Euch mal fleissig mit Otto-Unternehmensanleihen ein. Die bringen zwar wenig Zinsen, sind dafür aber unheimlich sicher :-)

  4. Die hab ich sicher lieber als z.B. Groupon-Aktien ;)

  5. Ich glaube, Besitzer einer Otto-Anleihe schlafen im Moment ruhiger als die Anteilseigner von z.B. Zalando. ;-)
    Aber ernsthaft. Ich war auch ziemlich lange sehr kritisch Otto gegenüber eingestellt, aber man muss einfach auch mal anerkennen, dass sie es in den letzten 2 Jahren geschafft haben, in vielen Bereichen die (Innovations-) Geschwindigkeit der Branche mitzugehen. Man sollte nur mal schauen, wie attraktiv Otto (Group) wieder für „Online-“ Personal geworden ist und was die da alles treiben. Der Unterschied zu Zalando ist einfach, dass das Geschäft aus dem Cash-Flow finanziert wird und profitabel läuft.
    Ich habe so ein bisschen das Gefühl, Otto-Bashing ist hier einfach hipp.

  6. Man sollte jetzt nicht reflexartig auf vor allem otto.de draufhauen. Aber die Frage sei doch erlaubt, warum es otto.de nicht schafft zumindest ganz wenig am Marktwachstum zu partizipieren.
    Und da stört mich auch der wiedrum reflexartige Tenor der cash-cow. Beteiligungen und Gesellschaften wurden abgewickelt, Mitarbeiter entlassen, Umstrukturierung ist ein Dauerbrenner – eine Cash-Cow sieht anders aus.
    Und bei den finanziellen und personellen Investitionen allein für otto.de kann man mit so einem Ergebnis nicht zufrieden sein. Als ich das letzte mal die Jahresumsatzkurve auf Monatsebene gesehen habe, dachte ich Weihnachten sei ausgefallen.
    Man muss auch mal den Mut haben, die Dinge klar auszusprechen. Wenn ich in einem stark wachsenden Markt überhaupt nicht wachse, entscheiden sich immer mehr Kunden gegen mich. Letzlich konnte Otto ja nicht einmal die alten Versandhandelskunden von Quelle und Neckermann halten. Selbst die fanden auf Dauer die Konkurrenzangebote besser…

  7. @Martin „Am Marktwachstum partizipieren“ kann man ja so oder so interpretieren. Wenn man sich den reinen Webshop-Umsatz von Otto.de anschaut, so ist der sehr wohl seit 2002 gewaltig gewachsen. Nur geht auf der anderen Seite eben der klassische Umsatz entsprechend zurück. Man kann das also schwer mit Zalando vergleichen, die kein traditionelles Geschäft hatten und Pure-Player sind. Man wollte / konnte das angestammte Geschäft nicht aufgeben, um 100% auf das Neue zu setzen. Neckermann hat das versucht und ist grandios gescheitert.
    Dieser Wandel im Geschäftsmodell bremst dann natürlich den fortschrittlichen Teil der Sache. Und klar, es wurden auch viele Fehler gemacht, aber das passiert bei Zalando genauso. Nur die werden mit viel Geld und allgemeinem Jubel überdeckt. Und wenn Du sagst, bei Otto wäre das Weihnachtsgeschäft ausgefallen, das ist es bei Zalando auch. Ich möchte die Wachstumszahlen von Zalando in D dieses Jahr mal sehen, wenn man sich entscheidet, profitabel zu arbeiten.

  8. @Kai
    Groupon habe ich zu 2,70€ gekauft und zu 7,20€ verkauft, war eines der Top-Investments 2013…

  9. Gratulation, aber das ist Trading und das kannste mit jedem noch so schlechten Pennystock auch machen.
    Fakt ist, dass der Ausgabepreis damals 20$ betragen hat und der jetzige Kurs davon um einiges entfernt ist.

  10. @Claus
    Das sehe ich etwas differenziert. Otto macht mittlerweile über 80% des Umsatzes online. Da müsste der Wachstumsmotor online eigentlich langsam durchschlagen, oder nicht? In den frühen Jahren konnte otto.de vor allem dadurch so stark wachsen, dass Offline-Kunden zu Onlinern wurden. Oder auch sehr beliebt: Im Katalog raussuchen und dann halt statt am Telefon im Internet eingeben. 2014 muss otto.de online neue Kunden gewinnen und überzeugen.

  11. @Martin
    Ja, da gebe ich Dir recht. Die Wachstumszahlen von Otto.de sollten in 2014 zumindest mit Zalando.de vergleichbar sein. Vorausgesetzt, beide arbeiten in D profitabel.
    Ich gehe aber mal davon aus, dass das auch so sein wird.

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