Was bedeutet die Hardware-Revolution für den Handel von morgen? In der Smart Devices-Rubrik wollen wir die spannendsten Entwicklungen darstellen und herausfinden, welche Auswirkungen die zunehmend reichhaltigere Gerätewelt auf die Welt des Online-Handels hat.
Smart Home
Smart Things: Samsung hat das Smart-Home-Unternehmen Smart Things übernommen. Re/code geht von einem Kaufpreis um 200 Millionen $ aus. (Re/code)
Best Buy: Best Buy bereitet mit Peq (ausgesprochen wie “peek”) sein eigenes Smart-Home-System vor. Peq wird einen monatlichen Betrag von $9,99 beeinhalten, also eine Konzentration auf eine Service-Komponente haben. Für mehr Informationen lohnt sich der offizielle YouTube-Kanal von Peq. (Zatz Not Funny)
Qivicon: Die Deutsche Telekom versucht mit Qivicon ebenfalls eine eigene Smart-Home-Plattform zu etablieren. (Andere Qivicon-Partner sind etwa Miele, Samsung oder Philips.) Das seit 2013 auf dem Markt verfügbare Qivicon ist vor ein paar Tagen der Open-Source-Community Eclipse Foundation beigetreten. Ein Schritt im Rahmen der schrittweisen Öffnung von Qivicon für Entwickler. (techletter.de)
Microsoft: Der Softwareriese hat im Juni diesen Jahres einen Startup-Accelerator für den Smart-Home-Sektor und das “Internet der Dinge” aufgesetzt. GeekWire stellt die ersten zehn Startups vor. (GeekWire)
Quantified Self
Sproutling: Das Quantified Baby. Sproutling ist ein Tracker für Babies, der Herzschlag, Temperatur und Position des schlafenden Babys an die zugehörige mobile App sendet. Sproutling arbeitet außerdem an einem zusätzlichen zweiten Produkt für zwei- bis fünfjährige Kinder. Das Unternehmen hat bis dato 2,6 Millionen $ eingesammelt. (Venturebeat)
Smart Cities
Parkbänke: Boston hat begonnen Parkbänke aufzustellen, welche solarbetrieben Smartphones aufladen können und mit Sensoren zur Datensammlung ausgestattet sind. Die Parkbänke werden von Changing Environments hergestellt, einem Spin-out des MIT Media Labs, das von drei deutschen Frauen gegründet wurde. (Businessweek)
Hard- & Software
ARM: ARM, dessen lizensierte Mikroprozessoren die Herzen von praktisch allen Smartphones und Tablets sind, hat (ebenso wie Intel) den Markt der Smart Devices in’s Auge genommen. Auch ARM beteiligt sich deshalb an Standardisierungsversuchen:
“ARM has been heavily involved in efforts such as 6LoWPAN, which concerns the interoperability of networks of low-power devices and today’s dominant Internet protocol, and the Constrained Application Protocol (CoAP), an Internet protocol tailored to simple electronics, he said.”
(Fortune, ARM)
Electric Imp: Electric Imp stellt unter anderem Wifi-Module her, die etwa bei Geräten von Quirky Wink zum Einsatz kommen. Der Hersteller hat in einer Wachtumsfinanzierung 15 Mo. Dollar eingesammelt. Electric Imp bezeichnet das eigene, weitreichende Angebot als “the complete connectivity solution”. (Venturebeat)
Cyberlightning: Das 2010 gegründete Cyberlightning, dessen Software CyberVille 3D-Visualisierung zur Analyse großer von Sensornetzwerken eingesammelten Datenmengen ermöglicht, hat 4,2 Mio. Dollar eingesammelt. (Venturebeat)
Batterielos: Forscher an der University of Washington haben eine Technologie entwickelt, mit deren Hilfe mobile Geräte Daten drahtlos verschicken können, ohne eine eigene Batterie zu benötigen, indem sie die Abschwächung von Radiowellen als Transportweg der Signale nutzen. (Technology Review, Singularity Hub)
Markt
Enchanted Objects: In dem Buch “Enchanted Objects: Design, Human Desire, and the Internet of Things” beschreibt David Rose (u.a. MIT Media Lab), wie die Zukunft smarter Geräte aussehen könnte. Business Insider bietet einen Überblick:
“Enchanted objects include an umbrella with a handle that glows when rain is in the forecast, a cup that analyzes the liquid you put in it, and — two Rose creations — a medicine bottle cap that glows or chirps to remind users to take pillsand an orb that glows to communicate data about the stock market, air quality, or whatever else you want.”
(Business Insider)
IDTechEx: ReadWrite fasst einen Marktreport der Analysten von IDTechEx zusammen, der sowohl das enorme Marktpotenzial als auch die Hürden (Software, Stromversorgung, fehlende Standards) des entstehenden Marktes der Smart Devices untersucht. (ReadWrite)
Finanzierung: Viele Hardware-Startups nicht nur aber auch in Smart-Devices-Märkten gehen für eine erste Finanzierung über Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter. Immer mehr Risikokapitalgeber nutzen deshalb die Crowdfunding-Plattformen als eine Art Früherkennung für vielversprechende Investitionen. Laut einem Report von CB Insights sammelt eins von zehn Hardwareunternehmen, das mehr als $100.000 per Crowdfunding eingesammelt hat, anschließend zusätzlich Risikokapital ein. (Tech In Asia)
Grundlagen
Netzwerktopologien: Mark Pacelle analysiert in O’Reilly Radar verschiedene Netzwerktopologien -von point-to-point über (zentralem) Stern zu Mesh-Netzwerken- für den Einsatz im Smart Home beziehungsweise dem “Internet der Dinge” allgemein. (O’Reilly Radar, O’Reilly Radar, die komplette Artikelserie)
Machine Learning: Machine Learning zählt zu den wichtigen Aspekten, die Smart Devices “smart” machen. Das Nest-Thermostat lernt etwa die Vorlieben und Tagesabläufe der Bewohner und regelt anschließend automatisch die Temperatur. Die Entwicklung der Lernalgorithmen erfolgen aktuell noch komplett getrennt in den Unternehmen. Mit dem Wachstum des Marktes werden Zusammenschlüsse und Kooperationen auf dieser Ebene nicht nur attraktiver sondern auch unvermeidbarer. Die Apache Software Foundation hat mit Apache Mahout begonnen, eine Open-Source-Library aufzubauen. PredictionIO, ein “open source machine learning server for programmers and developers”, hat in einer Finanzierungsrunde 2,5 Mio. Dollar eingesammelt. PredicitonIO will für machine learning das werden, was MySQL für Datenbanken war. (PE Hub, ReadWrite)
Frühere Beiträge zum Thema:
- Smart Devices #4: Wo steht der Markt – heute und morgen?
- Smart Devices #3: “Jewelry, Meet Technology”
- Smart Devices #2: Alle wollen im vernetzten Heim mitspielen
Kategorien:Die neuen Tools
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