Mit einem weiteren Logistikzentrum rüstet sich Zalando gerade für Umsätze jenseits der 5 Mrd. Euro.
Um sich zu verdeutlichen, bis wann Zalando in welche Umsatzregionen vorstoßen kann, lohnt sich ein Vergleich mit der Entwicklung von Zara nach dem Börsengang (“Wie schnell kann Zalando auf 10 Mrd. Euro wachsen?“):
Im Unterschied zu Zara muss Zalando keine Filialen bestücken und kennt das Bestellverhalten aller seiner Kund(inn)en im Detail.
Insofern ist davon auszugehen, dass Zalando eine stärkere Wachstumsdynamik an den Tag legen und die entsprechenden Umsatzregionen entsprechend schneller erreichen kann.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Zalando seine Umsätze um 740 Mio. € auf knapp 3 Mrd. € gesteigert.
Mit Zalando hatten wir uns zuletzt in den Exchanges #118 (“Zalando im Mobile-Fieber”) befasst.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Die Milliarden-Player im Online-Modehandel (Update 2015)
- Zalando Mobile schickt Zipcart bereits in die zweite Iteration
- Zalando wächst 740 Mio. € (+34%) auf knapp 3 Mrd. €
- Boris Radke: “Meine ersten 5 Jahre bei Zalando”
- Asos vs. Zalando: Die Strategien im Fünfjahresvergleich
- Wie schnell kann Zalando auf 10 Mrd. Euro wachsen?
- Exchanges #118: Zalando im Mobile-Fieber
Kategorien:GLORE25, Shopboerse, Zalando
Hallo Jochen, interessanter Vergleich. Anders als Du sehe ich die Filialen nicht als Nachteil sondern als entscheidenden Vorteil! Zum einen ist bei Zara seit Beginn das komplette Sortiment Private Label & das spült 18 Mrd € bei überragender Marge in die Kassen. Außerdem ist die APP von Zara keinesfalls schlechter als die von Zalando oder Asos. Da sollte man doch meinen, die Pure Player können das besser?
Alles in allem sehe ich auch bei Zalando in Zukunft das Fillialgeschäft, in DE gibt es ja schon 3 Outlets… Brandbuilding bleibt halt physisch…
Viele Grüße, Felix
@Felix: du siehst die Outlets als brand building massnahme? Dafür ist sowohl die Ausrichtung als Outlet als auch die Anzahl komplett falsch bzw nicht ausreichend. Zalando sagt ja selbst, dass sie in den Outlets nur Restanten und Retouren vermarkten, aber eben gerade nicht die jeweils aktuellste Ware.
Die Eigenmarken hingegen können noch sehr stark werden. Dafür müsste Zalando aber mal das Portfolio ausmisten und nicht so viele ähnliche Marken parallel betreiben.
https://zlabels.com/de/Brands
Der Vorteil von Zara ist ja gerade, dass sie nur eine einzige Marke pflegen müssen und entsprechend fokussiert agieren können.
@Stefan, ich glaube fest daran, dass jeder Berührungspunkt mit einer Marke in der realen Welt dazu beiträgt, diese zu stärken. Ganz gleich ob dieser Berührungspunkt nun Outlets, Events (Messe) oder klassische Filialen bzw. Pop-Up Stores sind.
Bzgl. Private Label glaube ich ebenfalls nicht an kurzfristige Sortimentsbereinigung, sondern grade im Modebereich an den Portfolio-Ansatz. Niemand kann vorherbestimmen welches Teil einer Kollektion zum Renner wird (bzw. ob überhaupt) – warum sich also schon am Anfang der PRL-Story künstlich einschränken?
In diesem Sinne, Felix
Kann man die Unternehmen wirklich vergleichen?
Zalando ist “nur” ein Händler, während Zara grandiose Produkte selbst auf den Markt bringt und vertreibt an dem eine breite Masse nicht daran vorbei kommt. Wie auch H&M. Ein gutes Produkt wird zum Renner, wie Zara.
Trotzdem ist es Zalando mit ihrer Strategie auch zuzutrauen obgleich sie meiner Meinung nach damit auch scheitern können.
Tollen Zara Chart hast du wieder ausgepackt!
Ps: an die paar Eigenmarken von zalando glaube ich eher nicht.
Die Idee ist ja auch nicht, die beiden Unternehmen miteinander zu vergleichen, sondern sich anhand der Vergleichswerte die jeweilige Marktbedeutung zu vergegenwärtigen:
Zum einen, wie verhältnismäßig klein das vermeintlich so große Zalando heute noch ist im Vergleich zu einem Zara oder einem H&M. Und zum anderen, sich zu fragen, ob (und vor allem wie!) Zalando morgen eine ähnliche Marktbedeutung erlangen kann wie ein Zara heute.
Zalando muss da sicherlich seinen eigenen Weg finden, so wie Zara seinen Weg gefunden hat.