Ein Krisen-Update zum 3. Quartal gabs heute von DHL. Darüber, dass das Wachstum beim Paketvolumen dank des heißen Sommers nicht höher ausgefallen ist als 7,4%, dürfte man ganz froh sein:
Lösungen für die angestauten Probleme sind weiter nicht in Sicht. Momentan ist man noch am Aufarbeiten (“Allyouneed Fresh geht an Gourmondo & Co.”) der Vergangenheit:
Weder ist das Kuddelmuddel aus Brief- und Paketgeschäft gelöst (“DHL isoliert kriselndes Post- und Paketgeschäft zum 1.1.2019”), noch ist klar, wer diesen Bereich künftig in welcher Form führen soll (“Nach dem Vorstand soll auch der Paket-Chef gehen”):
Nachdem die DHL-Strategie für 2020 (Exchanges #46) als gescheitert gelten kann, kann man jetzt vor allem gespannt sein, wie die Strategie für 2025 aussehen wird. Siehe dazu auch Das Amazon-Dilemma der Deutschen Post.
Mehr zum Thema auch in den Crossover Exchangers #12 (“DHL und Hermes in der Krise”) und in den Exchanges #203 (“Amazon Logistics auf dem Vormarsch”).
Frühere Beiträge zum Thema:
- DHL-Krise: Nach dem Vorstand soll auch der Paket-Chef gehen
- DHL-Krise: Allyouneed Fresh geht an Gourmondo & Co.
- DHL begrüßt Amazon Logistics mit Preissprüngen zum 1.1.
- DHL isoliert kriselndes Post- und Paketgeschäft zum 1.1.2019
- Crossover Exchanges #12: DHL und Hermes in der Krise
- Exchanges #203: Amazon Logistics auf dem Vormarsch
Kategorien:Logistik
Die letzten beiden Posts in diesem Blog zeigen symthomatisch, wie verzerrt und einseitig die Realtität hier dargestellt wird.
Sowohl die Deutsche Post als auch Zalando legen Quartalszahlen vor und während der eine Post die Überschrift “Wie Zalando mit dem GMV hadert (und doch nicht ohne kann)” hat, bekommt der zweite Post bzgl. der Zahlen der Deutschen Post die Headline “DHL Paket mit einem Krisen-Update nach dem 3. Quartal”.
Fakt ist aber, dass Zalandos Zahlen gestern für einen 10%igen Kurssturz gesorgt haben, während die Zahlen der Post vom Markt mit einem Plus von über 3% quittiert wurden.
Warum ist das so ? Weil Zalando für das 3. Quartal nur ein Wachstum von 11,7% vorweisen konnte und gleichzeitig für das Quartal einen Verlust von 42 Mio € eingefahren hat.
Die Begründung für die schlechten Zahlen für Q3 waren dieselben, wie für die Gewinnwarnung aus dem September. Warmes Wetter und andauernde Rabattaktionen…
Ob die Jahresprognose erfüllt wird, wagen auch viele zu bezweifeln, da sich dafür das Wachstum im 4. Quartal im Gegensatz zum 3. verdoppeln muss.
Ich will damit nicht Zalando schlecht reden, aber es wundert doch sehr, dass zu dieser Entwicklung nie ein Wort verloren wird, während auf den etablierten Playern wie der Deutschen Post, Otto und Co. bei der kleinsten Unstimmigkeit wie wild drauf gedroschen wird.
Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass sich DHL in einer Krise befindet (Management-Entlassungen, Umstrukturierungen, Sparprogramme, etc.), die einschneidende Folgen für den Online-Handel haben kann, und Zalando einfach nur schlechte Quartalszahlen vorgelegt hat, strategisch aber weiter gut aufgestellt ist