Während Windeln.de immer weiter abbaut, lässt dieser Tage Lillydoo aufhorchen, das gerade den Jahresabschluss für 2017 veröffentlicht hat und demnach – im quasi ersten richtigen Geschäftsjahr – Umsätze von 12,1 Mio. Euro erzielt hat (nach 1,6 Mio. Euro im Jahr davor).
2018 soll Lillydoo auf 40 Mio. Euro gewachsen sein und für dieses Jahr die 80 Mio. Euro anpeilen. Das munkelt man zumindest im Podcast von Deutsche Startups.
Die Umsätze von Windeln.de sind zuletzt von 188 Mio. Euro auf 105 Mio. Euro eingebrochen, im DACH-Raum von 44,2 Mio. Euro auf 24,2 Mio. Euro.
Lillydoo hatte zuletzt 2017 neben VM Invest Vorwerk und Sunstone als Hauptinvestoren an Bord geholt. Die letzte Pressemitteilung liegt auch schon ein Weilchen zurück.
Den jüngsten Angaben zufolge hatten sich bei Lillydoo, das Jessica Alba’s Honest Company nacheifert, Ende 2017 Anlaufverluste von gut 7,8 Mio. Euro angehäuft.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Wie Windeln.de bei der Kapitalbeschaffung tricksen muss
- Lillydoo gewinnt Vorwerk und Sunstone als neue Investoren
- Lillydoo will im Februar starten – mit einem Windel-Abo
- Exchanges #146: Windeln.de und die Falling Stars
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Das sagt viel über Windeln.de aus: “Ende 2017 Anlaufverluste von gut 7,8 Mio. Euro angehäuft.” Im Vergleich zu Windeln.de haben die eigene Produkte mit eigenem Vertrieb. Windeln.de ist nen klassischer Händler, wobei eher Milchpulver im Fokus steht.
Wenn man in dieses Baby-Bedarfs-Thema ein wenig Emotionalität hineinbringt und wo, wenn nicht dort, dann ist schon der Name einfach mal Lichtjahre besser, als Windeln.de. Plus, er lässt einfach auch vom Sortiment her schon viel mehr Möglichkeiten.
Das Liliydoo so ein Riesenerfolg einfährt und die Verkaufzahlen steigen, liegt wohl in erster Linie daran, dass viele Mütter denken, dass Lillydoo eine Ökologische Windel ist. Somit DIE Alternative zu Pampers und Co. Allerdings stimmt das nicht nicht ganz.
Damit der Babypopo über Stunden trocken bleibt, gibt der Zellstoff die Flüssigkeit weiter: an kleine, weiße Kügelchen auf Basis von Erdöl. Dieser sogenannte Superabsorber ist in allen Einwegwindeln (außer der Fairwindel) elementarer Bestandteil.
Auch Bio-Windeln wie Wiona oder Naty enthalten diesen Erdöl-Saugkern. Warum? Weil er sehr praktisch ist. Er saugt in sekundenschnelle sehr große Flüssigkeitsmengen auf und hält sie auch unter Druck fest.
Der Haken: Rohöl ist ein fossiler Rohstoff. Von Kompostierbarkeit wollen wir hier also lieber nicht sprechen – oder lasst ihr euren Kompost auf alle Ewigkeit im Garten stehen? Die Unbedenklichkeit des Superabsorbers ist bis heute nicht geklärt.
Und preislich sind sie immer noch günstiger als Ökologische Windeln. Da wählt man aus einem schlechten Gewissen heraus lieber Lillydoo als Pampers und sagt sich, naja Ökowindeln sind zu teuer und hier leiste ich zumindest einen besseren Beitrag für die Umwelt.