Auf das bisher stärkste Jahr folgte für die GLORE50, die Wachstumstreiber im globalen Online-Handel, das bisher schwächste: Nach einer Achterbahnfahrt zum Jahreswechsel bewegen sich die GLORE50 seither in einem sehr engen Korridor und beenden das vierte Jahr beim Stand von 127,02 Punkten und damit 6,3% unter den 135,56 vom Vorjahr:
Das vierte GLORE-Jahr war geprägt von ungewöhnlich vielen Auswechslungen: 9 Neuzugängen standen 10 Abgänge gegenüber. Am bittersten sicherlich der Absturz von ShowroomPrivé. Unerwartet auch der Verkauf von Shutterfly (“Shutterfly fällt nach $2,7 Mrd. Übernahme aus den #GLORE50”) sowie die (Teil-)Übernahme von Zozo (“Warum Zozo aus den #GLORE50 fällt”).
Erfreulich war hingegen der €100 Mrd. Börsengang von Prosus, das Naspers ersetzen konnte.
Die Gewinner und die Verlierer des 4. Jahres
Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es diesmal keinerlei Kursverdopplungen. An die Spitze setzen konnte sich MercadoLibre (+62%) vor Ocado (+47%) und VIPshop (+43%). Ebenfalls unter die Top 5 schafften es Hellofresh (+29%) und Zalando (+25%).
Sehr erfreulich war dabei vor allem die Entwicklung von Neuzugängen wie Hellofresh, Pinduoduo und Bygghemma. Spitzenreiter MercadoLibre konnte schon das zweite Jahr in Folge unter den Top 5 beenden und wurde zeitweise höher bewertet als Ebay:
Die Einbrüche bei Asos sind einer der Gründe dafür, warum die GLORE50 noch hinterherhinken. Andere Modeversender, die mit Asos nach unten gezogen wurden, konnten sich wieder erholen. Aber selbst ein Börsenliebling wie Zalando liegt noch einiges unter den Höchstständen von 2018.
Die GLORE50 im Vergleich mit Amazon
Mit einem Minus von 6,3% liegen die GLORE50 im vierten Jahr weit unter den Erwartungen. Allerdings hängt die Entwicklung weiter stark vom Börsenumfeld ab, das wieder geprägt war von den Handelskonflikten mit China sowie dem Brexit. Das dämpft die Entwicklungen speziell auch bei den britischen und chinesischen Unternehmen.
Außerdem sind die GLORE50 als fokussierter Branchenindex gefangen im Handelskosmos, selbst wenn andere Branchen gefragter sind. Wie gut oder schlecht die GLORE50 dastehen, zeigt gerade in Abschwungphasen ein Blick auf den Marktführer Amazon, der in den vergangenen zwölf Monaten 13,3% verloren hat und damit um einiges mehr als die GLORE50. Zalando, Ocado & Co. konnten das zumindest etwas ausgleichen.
Zusammensetzung und Gewichtung
Die Zusammensetzung der GLORE50 wird anhand der Bewertungen regelmäßig überprüft und entsprechend angepasst. Die Hoffnung, dass sich die GLORE50 dabei schon jetzt breiter aufstellen und in Richtung einer Top 50 bewegen können, hat sich jedoch nicht erfüllt. Dafür war vor allem die Zahl der Börsenflops zu groß.
Unterm Strich stehen die GLORE50 allerdings heute – sowohl strukturell als auch substanziell – um einiges stärker da als vor einem Jahr. Sie umfassen jetzt 33 globale Wachstumstreiber statt 34 vor einem Jahr. Die spannendsten Erkenntnisse aus den ersten vier GLORE-Jahren folgen dann in einem gesonderten Beitrag.
Über die GLORE50
Die GLORE50 basieren auf dem Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf unsere Initiative hin als bewusst breit gestreuter Branchenfonds für den globalen Online-Handel an den Start gegangen ist. Wir stehen ihm seitdem beratend zur Seite mit Analysen und Einschätzungen, was die Zusammensetzung sowie die Auswahl und Gewichtung relevanter Unternehmen angeht.
Anmerkungen und Einordnungen zu aktuellen Entwicklungen finden Interessierte auch täglich bei Instagram und quartalsweise im GLORE Quarterly.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Der #GLORE25 beendet das 3. Jahr mit einem Plus von 15,8%
- Der #GLORE25 beendet das 2. Jahr mit einem Plus von 10,3%
- Der #GLORE25 beendet das 1. Jahr mit einem Plus von 6,1%
- Exchanges #220: Die Top 12 im globalen Online-Handel
Kategorien:GLORE25
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