Neckermann holt Online-Mann als Geschäftsführer Einkauf

Inzwischen ist es offiziell: Neckermann hat sich den ehemaligen Quelle-E-Commerce-Leiter Ludger Schöllgen als Geschäftsführer Einkauf geholt:

"Den bislang vakanten Posten des Geschäftsführers Einkauf hat seit
Anfang August Ludger Schöllgen (43) inne. Er verantwortet den gesamten Einkauf und ist
außerdem verantwortlich für den Einkauf der Happy Size Company GmbH,
einem Tochterunternehmen von Neckermann.de.

Vor Beginn seiner Tätigkeit
bei Neckermann.de hat Schöllgen seit Oktober 2007 den Bereich
E-Commerce bei der Quelle GmbH in Fürth geleitet und war
Geschäftsführer der Quelle Online GmbH. Zuvor verantwortete er als
Director den Bereich Consumer Electronics bei Amazon.de GmbH in
München, nachdem er von 2003 bis Ende 2005 Geschäftsführer der ProMarkt
Online GmbH war."

So wie bei Quelle "die Vorherrschaft der mächtigen Einkaufsabteilungen" eine erfolgversprechende Multi-Channel-Strategie immer behindert hat, sah sich auch Otto jüngst gezwungen, dem Einkauf einen eigenen Beraterstab zur Seite zu stellen, der die Abteilung strategisch auf Vordermann bringen soll.

Neckermann ist allerdings der erste der großen Drei, der Ernst macht und die komplette Einkaufsmacht auch operativ in die Hände eines erfahrenen Onliners gibt.

In der Schweiz hat Neckermann den Katalog bereits abgeschafft. Man wird sehen, ob Ludger Schöllgen den Neckermann-Einkauf auf Online-Handel trimmen kann. Wer, wenn nicht er.

Allerdings läuft Neckermann wie Quelle nach zehn verlorenen Jahren langsam die Zeit davon ("Entlassungswelle nach Umsatzeinbrüchen").

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Shopboerse, Ultimondo

1 Antwort

  1. Na herzliches Beileid für den nächsten Kandidaten der neuen Quelle Nord GmbH. Warum gab/gibt es Promarkt eigentlich nicht mehr?

  2. Naja wieder würde ich sagen. Waren die nicht auch mal insolvent?

  3. Promarkt hat sicherlich turbulente Zeiten hinter sich und stand auch schon mal besser da, aber bitte mit solchen Aussagen vorsichtig sein, sofern sie nicht konkret belegbar sind.

  4. Ein frustrierter Ex-n.de Mitarbeiter. Oh je. @ vhv: Wenn du ein Problem hast, klaere das doch direkt. Get a life.

  5. Die Linksuche hilft nur bedingt weiter, da die Promarkt Fachmärkte und die Promarkt Online GmbH lange unabhängige Firmen mit unterschiedlichen Eigentümerstrukturen waren.
    Die Fachmärkte waren insolvent; die unabhängig betriebene Promarkt Online GmbH, und um die gehts ja hier, hat hingegen meines Wissens nie Insolvenz angemeldet.

  6. @vhv. Ok. Ich versuchs mal mit brain: Zumindest kann ich offline und online unterscheiden, aber na ja, Kritikfähigkeit ist ja nicht jedermanns Sache. :-)
    Was ich immer wirklich belustigend finde ist, wenn Exmitarbeiter sagen, daß bei Ihnen ja alles ganz toll und super duper gewesen ist aber seitdem Sie, die Helden, weg sind, gehts mit der alten Firma bergab.
    Sie selber hben aber mit der Ursache nichts am Hut…. lustig…
    Wie war das mit den Nullen? Jesus Maria, hilf… lol

  7. Mit Neckermann gehts seit 20Jahren bergab ;-) Da wird sich kaum einer finden, der die Aussage unterschreibt.
    Nicht ganz unter den Tisch kehren sollte man allerdings, dass promarkt online (!!) GmbH schon 2005 fast in den Insolvenzstrudel seines offline-dependance kam – der Wechsel der Ansprechpartner zu dieser Zeit insb. in der Führungseben war atemberaubend, die Zahlen nachhaltig rückläufig.
    Im Zweifelsfalle Hr. Speeck fragen – der ist jetzt GF bei brands4friends.

  8. Das wird ja immer doller,
    Ich find es echt interessant wieviele Leute sich hier mit Promarkt beschäftigen, ohne offensichtlich Ahnung zu haben. Warum ?
    1. Die Muttergesellschaft von Promarkt.de wurde 2008 insolvent, nicht 2005 und 3 Jahre wären ja ein ganz schon langer Strudel. Und ganz so unscheinbar ist die Promarkt nicht, denn wenn ich mir die http://www.worldofpromarkt.de anschaue bauen die grade was auf ohne die Klappe gleich wie Unister aufzureißen.
    2. Herr Speeck wurde 2005 bei Promarkt gefeuert, und hat somit wohl alles andere als Ahnung von einem Promarkt in 2009 (Abgesehen davon ist er Marketingleiter und nicht GF bei BfF)
    3. Warum hackt ihr alle so auf Schoellgen rum. Mir dünkt das ziemlich nach der üblichen Neiddiskussion, denn egal ob er die notwendigen operativen Qualitäten hat oder nicht, eines kann er definitiv: Sich selbst optimal verkaufen, und das verdient allemal Respekt. Ich jedenfalls freue mich für jeden, dem das Headhuntertelefon eine neue Chance bietet.

  9. Können wir damit dann die Promarkt-Diskussionen auch beenden und wieder zum Thema, die Perspektiven von Neckermann, zurückkehren.

  10. wird aber dann ein kurzes Thema ;-)

  11. Na so kurz wird das Thema ja nun doch nicht ;-)
    Kernfrage ist doch vor allem, ob es Neckermann gelingt die 4 Flüche und wesentlichen Probleme der „klassischen Versender“ in den Griff zu bekommen:
    1. Der Fluch des KATALOGES:
    Der Katalog und seine damit verbundene Kundenklientel ist Fluch und Segen. Ohne Katalog gehen die kaufkräftigen Senioren und Nicht-Onliner wieder vermehrt in Richtung stationär. Die Preisstellung des Kataloges macht aber eine wettbewerbsgerechte Preisstellung im Internet unmöglich. Insofern ist der Otto Weg nicht unbedingt der falsche, mit einer Zweitmarke die Hardcore Onliner abzugreifen und die klassische Kundschaft mit kostenoptimierten Katatlogen abzusichern.
    Das Geheimrezept des Spezialkataloges mit Schwerpunkt könnte im Bereich Neckermann so durchaus mit einer Passt.de (Neben den Senioren sind die Dicken nunmal die am schnellsten wachsende (LOL) Kundengruppe, liegen.
    2. Der Fluch DER KOSTEN
    Auch wenn die Prozesskosten von Neckermann deutlich perfomanter als die einer Quelle sind, liegen sie immer noch deutlich zu hoch für einen echten Etailer. Hier müsste man aber die Zahlen im Detail kennen (Lohnt sich das Thema bedruckte Kartonagen, Stückkosten /Pick etc.).Gleiches gilt für Retourenksoten/Servicekosten/CustomerCare / Kunden etc.
    3. Der Fluch des OUTSOURCING (Fremde Federn)
    So charmant der Weg sein mag, alles via Dropshipment zu lösen, ist und bleibt fraglich ob damit ein echtes Category Management machbar ist. Denn schließlich legen doch am Ende des Tages Koffer-direkt und fahrrad.de etc. fest, welche Produkte zu welchen Preisen über die Plattform verkauft werden können. Und selbst die Produktdaten /Servielevel sind vom Dienstleister abhängig.
    Weiterer Nachteil gerade im Hinblick auf die Umsatzstarken Monate ist hier sicher auch das Thema Verfügbarkeit von Artikeln. Nun hat leider nicht jeder die Kriegskasse von Amazon um ein riesiges Warenlager halten zu können. Aber die Keyprodukte müssen nun mal einfach lagernd sein.
    4. Fluch des RECHNUNGSKAUFS
    Der wesentliche Vorteil der klassischen Versender ist (?) und war einfach mal das Thema Rechnungskauf. Inwieweit sich aber in zeiten verschärfter Kreditrichtlinien und erschwerter Factoringmöglichkeiten das Gießkannenprinzip Rechungskauf aufrechterhalten läßt, ist mehr als fraglich.
    M.E. nach hat die Truppe um Schöllgen also eine echte Mammutaufgabe vor sich.
    a. Sowenig Katalog wie möglich, aber soviel wie nötig.
    b. Aufbau einer effizienten Kostenstruktur mit maximaler Variabilisierung der Kosten
    c. Klare Differnzierung der Warenbereiche intern/extern gemanagt
    d. Schnelles umsetzen von a-c, dann klappts auch mit Basel II und Cash flow :-)

  12. ProMarkt.de ist jetzt übrigens offline!
    Egal wie viele vermeintliche „Experten“ hier schreiben: Das Management NACH dem eCommerce-Duo Schoellgen/Speeck war wohl zumindest nicht in der Lage den Laden erfolgreich weiter zu führen (z.B. sinkende Umsätz im Online-Handel von Jahr zu Jahr in einem wachsenden Markt, immer weniger Traffic, etc.)…

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