MongoDB: Warum Etsy und Shutterfly auf neue Datenbanken setzen

mongodbJe mehr wir uns im E-Commerce von klassischen Strukturen entfernen ("Produktwolken am Horizont?"), desto wichtiger werden flexiblere Formen der Datenhaltung.

Speziell das Echtzeit-Web stellt klassische (relationale) Datenbanksysteme vor echte Herausforderungen. Deshalb wundert es nicht, dass gerade jetzt eine Welle neuer Datenbanksysteme auf uns zukommt – wie MongoDB oder FluidDB

Das Etsy-Team hat kürzlich ausführlich beschrieben ("Code as a Craft"), warum sie für Projekte wie das Etsy Treasury auf MongoDB setzen.

MongoDB ist eine schemafreie Open-Source-Datenbank, laut Aussage der Entwickler hochperformant und skalierbar. Statt auf relationale (Tabellen-)Strukturen setzt das System auf JSON-ähnliche Dokumente, die in einem binären Format gespeichert werden, das BSON genannt wird.

Etsy begründet die Entscheidung gegen MySQL und für MongoDB vor allem mit einer kürzeren Entwicklungszeit:

"In our case, the development time saved using a document database is worth the risks. Caching at many levels is of course still a part of our application, but so far we've not found any reason to cache a single MongoDB document retrieved by primary key in an external cache like memcached, a practice that is currently common for us when we use relational databases."

Als einer der ersten Top 500 Shops setzt in den USA auch Shutterfly (siehe unseren Beitrag zu Shutterfly) auf MongoDB.

Die Folien einer Präsentation, die Kenny Gorman von Shutterfly zum Einsatz von MongoDB gehalten, sind online einsehbar:

Implementing MongoDB at Shutterfly (Kenny Gorman)

View more presentations from MongoSF.

MongoDB wird derzeit vor allem von Fred Wilson gepusht, der Anteile an der Entwicklerfirma 10gen hält, die im November letzten Jahres 3,4 Mio. Dollar in einer Finanzierungsrunde erhalten hat. Deshalb hält er seine Portfolio-Companies – neben Etsy u.a. auch Foursquare (s. Video) – an, MongoDB zu nutzen.

Auch FluidDB hat kürzlich eine Finanzierungsrunde erhalten. Bisher hat bekanntermaßen vor allem Amazon von seinen eigenentwickelten Datenbanklösungen profitiert.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Die neuen Tools

Schlagwörter:

1 Antwort

  1. Von allen schemalosen Datenbanken (oder NOSQL = Not Only SQL) ist MongoDB derzeit tatsächlich das am weitesten entwickelte und praxistaugliche Werkzeug – mit nativen Treibern für alle gängigen Sprachen und dazu noch leicht zu installieren, super Dokumentation , rasante Entwicklung, hilfreiche Community usw. Die meinen es wirklich ernst.
    Ein Blick in die Production Deployments zeigt auch noch ein paar mehr E-Commerce-Player: http://www.mongodb.org/display/DOCS/Production+Deployments
    Und einer der Gründer von ShopWiki (Eliot Horowitz, Chief Scientist & Co-Founder) sitzt auch bei 10gen auf dem Chefentwicklerstuhl. Für mich ein ganz, ganz vielversprechendes neues DB-System!

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: