Der Online-Modeversender Yalook entwickelt sich zum Innovationstreiber (nicht nur) in der Otto Gruppe – und ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn sich ein Händler voll und ganz auf den Online-Markt konzentriert und die Ambition hat, das Online-Mode-Erlebnis mit echten Innovationen zu bereichern.
Yalook möchte, dass sich die Nutzer(innen) künftig auch online heimischer fühlen und sich an den Shoppingtrends ihrer Region orientieren können: Münchner sehen, was in München gerade angesagt ist, Hamburger, was in Hamburg im Trend liegt.
Für alle größeren Städte gibt es deshalb bei Yalook ab Mitte Juli "Fashion-Trends in Echtzeit", die sich am regionalen Modegeschmack orientieren und im Lounge/Boutique-Ambiente an einer Kleiderwand präsentiert werden ("Schöne neue Modewelt"):
"Unsere Kleiderschränke funktionieren nach dem Prinzip einer
Echtzeitsuchmaschine", erklärt Geschäftsführer Holger Lendner."Sie zeigen, welche Artikel gerade in
diesem Moment wohin verkauft werden. Der Besucher kann also jederzeit
sehen, welche Modetrends aktuell in welcher Stadt getragen werden."
Neben den populärsten Kleidungsstücken und Marken gibt es die aktuellen Farben und
Muster, die gerade im Trend liegen (via Mail):
"Dafür haben wir einen eigenen Suchalgorithmus entwickelt, der innerhalb der Verkäufe eines Landkreises lokale Vorlieben herausfindet und sie in die Schrankfächer Schuhe, Hosen, Oberteile, Ganzteile und Accessoires einteilt."
Im ersten Moment ist die Anzeige von Echtzeitbestellungen nichts so spektakulär Neues. Schließlich visualisiert auch ein Zappos oder ein Thisnext die Aktivitäten seiner Nutzer auf einer Live-Map. Allerdings springen beide zu kurz. Die Lösungen sind zu technikverliebt. Und es fehlt an der kundenorientierten (Re-)Präsentation der Daten.
Hier punktet Yalook. Als ich vor Pfingsten erstmals einen Blick auf die Trendmaps werfen durfte, war für mich am beeindruckendsten zu sehen, wie die Grundidee ihren Feinschliff bekommen hat und wie sich erst mit der Zeit eine ideale Präsentationsform herauskristallisiert hat.
Bemerkenswert, dass nicht ein Asos, ein Zappos oder ein Amazon hinter der Idee steckt, wie man es vielleicht erwarten hätte können, sondern ein junges Team aus Hamburg. Aber auffallend ist ja im E-Commerce ohnehin: Selbst die vermeintlich kundenorientiertesten (Online-)Händler denken immer noch zu sehr vom Produkt her.
Glückwunsch an das Yalook-Team, das mit seinen Trendmaps zeigt, was "Location Based" Services noch sein können. Und hoffentlich den ein oder anderen Online-Händler ins Grübeln bringt, was sich denn aus den eigenen Daten(schätzen) noch herausholen lässt, um daraus spannende neue Anwendungen zu kreieren.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Preview: Yalook präsentiert sein finales Shoppingkonzept
- Exceed
Workshop #2: Was sind die Treiber beim Modekauf? - 24-Hour Shoppers: Understanding Online Shoppers
in Europe
Kategorien:exceed
spartoo.de gibts jetzt auch.. passt zwar net zu yalook sollte aber hier mal auftauchen…
Auch wenn ich sicher befangen bin, weil ich die eCommerce-Macher bei yalook kenne und sehr schätze:
So ein Sortimentszugang zeigt, dass die Kollegen verstanden haben, relevantes Shoppingverhalten mit den technischen Möglichkeiten zu paaren und somit Mehrwert zu stiften. Wohltuend! Schon die Einbindung von User Looks auf die Artikeldetailseite als weitere Empfehlung hat gezeigt, dass Yalook eine Menge von eCommerce versteht und keine Innovationen der Innovationen wegen treibt, sondern um echten Mehrwert zu stiften.