Magento Imagine: Viel Neues, aber wenig Spannendes

Aktuell findet die erste Magento Imagine Conference in Los Angeles statt. Die Ankündigungen waren – unter Innovationsgesichtspunkten – erwartbar wenig spektakulär.

Unter anderem hat Magento Magento Go (Arbeitstitel: Stratus) vorgestellt, eine SaaS-Lösung für kleine und mittlere Händler, wie man sie von ePages oder – im Open Source Bereich – von Prestashop kennt.

Im Unterschied zu anderen Mietlösungen kommt allerdings auch Magento Go als Plattform, d.h. mit den Magento-üblichen, flexiblen Erweiterungsmöglichkeiten. Das bot in der Form bisher nur Shopify

Magento Connect, der Marktplatz für Magento-Extensions, soll künftig Magento Appstore heißen.

Alles in allem fokussiert sich Magento – von Magento Mobile bis Magento Go – gerade auf Lösungen für den eher traditionellen Handel, also das, was hierzulande gerne als "Shop-Betreiber" bezeichnet wird, ein aus Investorensicht durchaus lukratives Marktsegment, wo sich schon aufgrund der schieren Masse vergleichsweise schnell gute Umsätze erzielen lassen.

Für neue E-Commerce-Modelle dient bei Magento auch weiterhin die Community Edition als Spielwiese.

In diesem Segment ist allerdings zuletzt Oxid verangeprescht, das in der neuen Version eine Reihe von Features und Modulen inzwischen standardmäßig anbietet.

Roy Rubin hat in seiner Keynote noch einmal verdeutlicht, wie Magento E-Commerce cool und spannend gemacht hat. Aktuell geht Magento allerdings eher wieder etwas zurück und folgt eher den Branchentrends als selber welche zu setzen. Oder positiv formuliert: Magento wird mehr und mehr Mainstream.

Ich darf morgen auf der Imagine Konferenz einen Vortrag zur Business Model Explosion im E-Commerce halten, den ich dann auch wieder auf Slideshare online stelle.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Open Source

  1. Am Ende des Tages muss sich auch Magento neben dem ganzen Excitement ganz profanen Problemen stellen, z.B.: Wie betreibe ich die ganzen spannenden Features in einem komplexen Environment performant. Es hilft ja nicht, wenn man die tollsten Sachen mit Magento machen kann, aber sobald der Traffic steigt, dann auf ne andere Plattform migrieren muss, siehe Zalando. Von daher ist Magento Go sicherlich aus Kundensicht der richtige Weg, weil sich Magento genau diese Probleme jetzt selbst auf den Tisch zieht und sie daher selbst loesen muss und das wird am Ende erheblich Dynamik aus der Feature-Entwicklung nehmen und damit auch das Spannende. Magento geht jetzt dorthin, wo z.B. Demandware vor 5 Jahren angefangen hat.

  2. Ja, leider ;-)
    Aber vielleicht erkennt ja jemand die Chance, dass es neben den vielen Mainstreamsystemen auch noch ein paar hochspezialisierte braucht.

  3. Oder nennen wir es gleich Individualsysteme, die gibt es dann nicht mehr Out-of-the-Box.
    Wenn ich in den letzten 15 Jahren eines gelernt habe, dann das: Standard und Komplexitaet + Performance passt bei eCommerce-Software nicht zusammen. Aber es kommen immer wieder neue Anbieter, die sich genau an dieser eierlegenden Wollmilchsau abarbeiten und am Ende alle immer wieder zu derselben Erkenntnis zu kommen. :-)

  4. Ich erwarte, dass es für jedes E-Commerce-Geschäftsmodell entsprechende Out-of-the-Box Lösungen geben wird, die sich dann ggf. anpassen lassen.

  5. Genau das erwarte oder glaube ich nicht. Es gibt Bereiche, da geht Standardisierung relativ leicht (B2B, Procurement). Bei B2C ist das extrem schwierig, hier will ja jeder Anbieter, den Kick besser sein als die Konkurrenz. Wenn jeder dazu einfach nur ins Regal greifen braucht und mit 10 Manntagen das Gleiche hat, was Innovationstreiber sich muehevoll aufgebaut hat, wird es schwer, Innovationen zu refinanzieren. Und anpassen lassen sich alle mir bekannten Loesungen mehr oder weniger gut, die Frage ist, inwieweit das dann noch Out-of-the-Box ist. Zurueck zu Magento. Ich glaube, die werden sich ziemlich gut bei den Low-End Merchants positionieren, im Enterprise-Markt werden sie auch und gerade mit dem Cloud-Ansatz keine Chance haben.

  6. Wozu auch für jedes Geschäftsmodell ein System? Gerade bei jungen Unternehmen kann man nicht sagen ob diese Unternehmen nur bei dem einen Geschäftsfeld bleiben.
    Wir fahren mit unserer angepassten OXID Lösung sehr gut. Als wir uns überlegten auch Stühle ins Angebot nehmen konnten wir nur heilfroh sein kein reines MC-System zu haben (wenns sowas überhaupt geben würde). Denn dann hätten wir das MC-System wieder um Standard-Shop Funktionlitäten erweitern müssen.
    So wie OXID das mit den Erweiterungen macht ist das völlig ausreichend. (Thema Closed Shop, Live-Shopping seit dem letzten Update).

  7. Nicht jedes Feature/Modul ist gleich ein Geschäftsmodell :)
    Spezielle Features/Zusatzmodule decken Magento/Oxid ja schon ganz gut über ihre Marktplätze für Erweitungen ab.

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