SEO-Debatte: Status „Backlinks“ im Fashion-Commerce

von Peter Faisst, Geschäftsführer Marketing Factory

Auch im Zusammenhang mit der Diskussion um „gekaufte“ Backlinks haben wir uns einmal den Status in einem der bewegtesten Commerce-Bereiche angesehen, den rund um Mode und Fashion.

Wir beobachten dieses Marktsegment bereits seit Mitte 2010 kontinuierlich mit unserem SEO-Controlling Tool MFsearch und erheben diese Daten in einem 2-wöchentlichen Zyklus.

Die hier ausgewerteten Ergebnisse beschränken sich auf einige Auszüge aus unserer Datenbank und wesentliche Player in diesem Markt.

Die absolute Anzahl der Backlinks, die wir in KW 06/2011 gemessen haben, zeigen folgendes Bild (klicken zum Vergrößern):

Fashionbacklinks 

Der Zeitverlauf, den wir ebenfalls verfolgen, zeigt, dass sich dieses Bild im wesentlichen in den abgelaufenen 12 Monaten recht stabil hält.

Erste Feststellung: Es ist augenfällig, dass der „Schlechteste“ der Pure Player/Start-ups doppelt soviele Backlinks hat, wie der „Beste“ bei den Onlineshops der etablierten Player.

Aber auch im Feld der Pure Player hat das „Urgestein“ des Online-Modehandels, herrenausstatter.de, offenbar gegen die „Neuen“ im Markt deutlich zu kämpfen.

Obwohl der Herrenausstatter seit 1996 im Markt ist, erscheint seine Backlink-Basis als eher schwach im Vergleich zu den 3 führenden Diensten shopstyle.com, yoox.com und stylebop.com. 

Ebenfalls auffällig ist, dass der wie ein Start-up geführte Dienst myTheresa.com bei den führenden Diensten mitmischen kann, während der vergleichbar positionierte, aber nahe am Ladengeschäft und offenbar ohne viel Online-Knowhow geführte veryeickhoff.com vergleichsweise weit abgeschlagen scort.

Fragt sich, wie die Spitzengruppe das hinbekommen hat: Gekaufte Links? Ungesunde, weil nicht organisch erzeugte Backlink-Struktur? Oder, wie das Google in seinem Blog ein wenig blauäugig fordert, einfach durch die besseren Inhalte, auf die aus dem Netz dann gerne und oft verlinkt wird?

Beim Backlink-Marktführer shopstyle.com sieht das zunächst gut aus:

  • 96% aller Links sind auf „follow“ gesetzt, eine erstaunliche Anzahl von wertigen Links mit PR5 und PR6, allerdings keine Bildlinks.
  • In der Verteilung der Links auf die Link-gebenden Domains sieht man dann allerdings eher eine Monokultur: Ungefähr 30.000 Backlinks kommen aus nur 4 unterschiedlichen IP-Nummernkreisen. Ein Blick auf diese Domains zeigt denn auch sofort, dass es sich dabei um ein einziges, großes Gebilde handelt, in dem offensichtlich alle Links gekauft sind. Und das vielleicht auch nur zu diesem Zweck geschaffen wurde? Ob Google das bereits weiss?
  • Bei den restlichen massiven Link-Gebern handelt es sich dann um eigene Links, mit denen die diversen internationalen Sites des Betreibers sich cross-verlinken.

Schauen wir uns die Nummer 2 an, yoox.com:

  • Ein Blick in die Linkstruktur zeigt sofort, dass etwa die Hälfte der 90.000 Links überhaupt nicht mehr existiert. Entweder gleich „no link“ oder Server down, 404, timeout oder ähnliches. Eine Mmissglückte Seeding-Kampagne? Gekaufte Links, deren Laufzeit abgelaufen ist?
  • Die link-gebenden Seiten haben überwiegend keinen PageRank, was an sich nicht unbedingt schlecht sein muss. Ihre Verteilung auf unterschiedliche IP-Nummernkreise zeigt jedenfalls eine organische, gute Verteilung der Links.

Verrechnet man nun ein paar der wesentlichen Parameter mit einander, dann ergibt sich doch bereits jetzt ein recht klares Bild:

Backlinkstruktur

Ich ziehe daraus folgende Schlüsse (und denke mir, das wird Google auch tun, wenn nicht jetzt, dann sicher bald):

1. Der „Backlink-Marktführer“ Shopstyle kauft offenbar Links, verhält sich aber dabei auch noch eher ungeschickt: 104.000 Links von nur 683 Domains und über 3 Links im Schnitt von einer einzelnen Seite? Nicht wirklich clever und weit entfernt von einem organischen Link-Aufbau.

2. Yoox.com verhält sich ähnlich, geht dabei aber geschickter vor: Die Links sind immerhin auf 2.215 Domains verteilt und der Durchschnitt pro URL liegt zumindest im unverdächtigen Bereich. Dass die Hälfte aller Links garnicht mehr existiert könnte hier sogar positiv wirken – zumindest für Google’s Sicht auf die Dinge ;-). Gewollt ist es sicher eher nicht.

3. Ein gänzlich anderes – und viel gesünderes Bild – zeigen dann die beiden, deren absolute Zahlen schlechter aussahen: myTheresa.com ist offenbar sehr schnell ein gesunder, organischer Backlink-Aufbau gelungen. Und der herrenausstatter.de zeigt sich als erfahrener early mover der Branche mit Bestwerten, die Google eindeutig belohnen dürfte. Wenn nicht bereits jetzt, dann sicher dann, wenn das im Blog zum Thema „gekaufte Links“ geschriebene im Index – universal wie shopping – durchgesetzt wird.

4. Dass die Onlineshops der etablierten, stationären Händler das gesamte Thema weder voll begriffen noch kompetent bearbeitet haben, drängt sich in diesem Daten-Set dann ebenfalls als Eindruck auf. Und bestätigt sich auch bei tieferem Blick in die Zahlen. So wie eben der Katalog-Versender in „Katalog“ denkt, wird hier in „Laden“ gedacht und da sind Links nicht wichtig. Sicher ein wesentlicher Grund, warum beide Gruppen noch nicht wirklich am boomenden eCommerce bei Fashion partizipieren. Es wird hier noch viel zu wenig in „Netz“ gedacht. 

Frühere Beiträge zum Thema:



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1 Antwort

  1. Eine Möglichkeit, die Sie hier nicht in Betracht ziehen, ist „negatives Link Building“. Gerade im Zusammenhang mit der in jüngster Zeit erfolgten „Outings“ von angeblich gekauften oder Regelwidrigen Linkaufbau Kampagnen (häufig von Wettbewerbern) kommt es immer häufiger vor, dass im Vorfeld derartiger Outings einfach eine Menge von preiswerten weil qualitativ miserablen Links gesetzt werden.
    In diesem Zusammenhäng wäre es wünschenswert, wenn Sie selber einmal Ihre Engagement an diesem Kundensegment offenlegen. Sofern Sie z.B. befangen wären, weil in einem Dienstleistungsverhältnis zu einem Wettbewerber dieser Domains stehen, würde diese die oben dargelegte Analyse in einem sehr anderen Licht erscheinen lassen.
    Ebenfalls sollte man sich durch derartige öffentliche Mutmassungen nicht zuviel Aktionen seitens der Suchmaschinen erwarten. Noch weniger, als sich von manipulativen SEO Praktiken hinters Licht führen zu lassen, schätzen diese, sich durch öffentliche Berichterstattung instrumentalisieren zu lassen.

  2. @Rahim: Wir stehen zu keinem relevanten Anbieter aus diesem Setting – oder zu einem von deren Wettbewerbern – in einem Dienstleistungsverhältnis. Aber selbst wenn – da würde uns auch nicht schlagartig jegliche Obejktivität abhanden kommen. Jedenfalls sind wir nicht befangen im von Ihnen beschriebenen Sinn, was ich natürlich hiermit gerne offenlege.
    Das angesprochene „black hat“-Linkbuilding mag eine Guerilla-Taktik sein, wenn auch keine akzeptable, meiner Meinung nach nicht mal eine legale. Das ist hier aber eindeutig nicht der Fall. Ein Blick in die Rohdaten der Backlinks zeigt das recht klar, ebenso wir die Evaluierung der Links, die wir systemtisch vornehmen. Wir könnten also ein solches illegales Linkbuilding sicher erkennen – und ggf. auch unterbinden. Schon bei der Betrachtung über den Zeitstrahl würden solche enormen Peaks sofort auffallen.

  3. In Amerika hat es gerade JC Penny erwischt:
    „Wir wussten von nix!“
    „Der Dienstleister war böse!“
    „Wir haben quasi gar nix damit verdient!“
    http://www.nytimes.com/2011/02/13/business/13search.html?pagewanted=1&_r=1

  4. Ein schönes Lehrstück in vielerlei Hinsicht. Auch darauf bezogen, dass der „Google Spam Cop“ vermutlich nichts unternommen hätte ohne die Interviewanfrage der NYT. Die wiederum wird aber eher keine Anzeigen mehr von J.C.Penney bekommen ;-O

  5. Ihr solltet mal eure Zahlen prüfen. mal ein paar zahlen von shopstyle.com
    Anzahl Links: 1026479
    Domainpop: 187000
    keine eurer Zahlen entspricht den realen Werten. Eure Mutmassungen sind doch recht abenteuerlich und ihr müsst über Linkbuilding noch viel lernen, da habt ihr offenbar nicht die Erfahrung, sonst würdet ihr LB Massnahmen entsprechend einschätzen und diesen Blogposting wäre überflüssig. Vieles im LB ist Teil des Ganzen.

  6. @ Benjamin: Wir betrachten das Betreiben von Server- und Linkfarmen nicht als Linkbuilding, soviel sei dazu mal gesagt. Im übrigen betreiben wir weder SEO, noch SEM oder LB für Kunden, sind also nicht involviert und müssen da auch nichts lernen. Allerdings messen und kontrollieren wir solche Prozesse, damit es künftig weniger gibt, die sagen „das hab ich ja garnicht gewusst“ – wie jetzt J.C.Penney wieder.
    Unsere Zahlen beziehen sich auf den DE-Index und sind qualifizierte Messwerte, keine Schätzungen. Natürlich haben solche Messungen immer auch, in der Natur der Sache liegend, eine gewisse Bandbreite. Wären Deine Zahlen richtig, dann wäre das, was wir beschrieben haben, ja noch deutlich schlimmer und wenn der Google Spam Cop das bemerkt, o je …
    Ansonsten:
    Auch vieles im Leben allgemein ist Teil des Ganzen – was immer der Dichter uns damit sagen will ;-D.
    Überflüssige Blogposts kenne ich kaum und hier auf excitingcommerce habe ich echt noch nie eines gesehen. Nicht mal Deins würde ich dazu zählen, also keep cool …

  7. … diese Schlammschmeisserei widert mich langsam an. Die Exciting Verantwortlichen hier sollten sich mal über ihre eigenen Praktiken Gedanken machen. Hey Jungs, was kosten denn die „Textanzeigen“ bei Euch? ;-)

  8. … ich meine die unterm Impressum:
    „Gold, Silber, Münzen, Barren | Magento“
    Ein Link zu einem Magento Schrauber lass ich mir ja noch gefallen, den „Gold Link“ finde ich aber nicht themenaffin und er beleidigt meine User Experience. Gleich mal Matt Twittern …

  9. @Micha: Ich verstehe Deine Punkte nicht:
    Die Kleinanzeigen in der Tageszeitung sind auch nicht „themenaffin“, sondern bezahlte Werbung, von der die Zeitung lebt. Die Links hier sind sauber als Anzeigen gekennzeichnet und damit nichts anderes, als z.B. Google Ads auf redaktionellen Seiten.
    Was soll jetzt daran nicht in Ordnung sein?

  10. @Peter, Micha stört sich daran, dass Ihr genau dasselbe macht, was Ihr an den betrachteten Modeseiten kritisiert. Nämlich Paid Links. Nur seid Ihr Verkäufer, nicht Käufer. Beim Käufer kann man dagegenhalten, dass der von dem gekauften Link nicht selten gar nichts weis, beim Verkäufer gibt es keine „Unschuldsvermutung“. Klar ist, das eine sauber gekennzeichnete Kleinanzeige ist, nach Deutschem Recht vorbildlich und 100% legal. Aber in den Augen von z.B. Google seit Ihr damit aber ausserhalb deren Qualitätsrichtlinie und riskiert, Euren Trust bei Google zu verlieren.
    Ich habe mir übrigens mal die Mühe gemacht, die Links von http://www.marketing-factory.de näher anzuschauen. Da habe ich auch einige „Kameraden“ gefunden, die mir persönlich sehr verdächtig nach „gekauften Links“ ausschauen. Ihr seid echt drollig…
    Fazit: Wenn man schon die grenzwertigen Taktiken anderer outet, dann sollte man zumindest selber vorher sein eigenes Haus in Ordnung gebracht haben. Mir persönlich ist Outen zuwieder, in meinem Geburtsland Iran wurden/werden auch gerne Andersdenkende und Oppositionelle „geoutet“ und verschwinden dann auf unerklärliche Weise. Bei der Suchmaschinenoptimierung hängen Arbeitsplätze und Existenzen an guten Rankings, die von außen durch solche Berichterstattung zu gefährden ist einfach wirklich über das grenzwertige hinaus.

  11. @Rahim: Sorry, aber auf unsere Domain zeigt mit Sicherheit kein einziger von uns gekaufter Link. Hier muss ich Dich schon freundlich bitten, mich/uns nicht zu diffamieren, das wäre ungerecht.
    Und die, die ich hier auf excitingcommerce sehe – unseren eigenen eingeschlossen – erscheinen mir journalistisch in Ordnung. Unserer ist hier fast von Anfang an und diente vornehmlich dazu, diesen Blog zu unterstützen und das tut er noch. Und alles ist doch mit allen Google-Richtlinien vollkommen vereinbar. Da wird kein User getäuscht oder sonstwie veralbert. Und kein Suchergebnis manipulativ beeinflusst.
    Diese Häuser sind also in Ordnung. Und Dein Argument sticht nicht.
    Da hat J.C.Penney ja wohl eine ganz andere Dimension. Und shopstyle durchaus auch …
    Dass derzeit allerdings black-hat-Methoden durchaus von Erfolg gekrönt sind, das ist es, was mich eher bedenklich stimmt. Ist da der Ehrliche wieder der Dumme? Gilt da „mach alles, aber lass Dich nicht erwischen“?
    Kann ich denn meinen Kunden noch zur Ehrlichkeit (dem organischen Contentaufbau und der organischen verlinkung) raten? Soll ich weiter versuchen, sie aus solchen Aktionen herauszuhalten? Oder muss ich gar selber sowas anbieten, was mir wirklich gegen den Strich ginge.
    Die Kunden sehen ja auch, was einer wie J.C.Penney über diese Masche verdient hat, das sind ja richtige Summen. Und wenn meine Ratschläge zu kurzfristig weniger Umsatz führen, wie reagieren meine Kunden dann darauf?
    Das sind eher die Fragen, die mich beschäftigen, nicht das Outen von irgendwem. Da sind die Zahlen halt so, wie sie eben sind und ich versuche nur, sie zu interpretieren.
    Es ist mir auch letztlich egal, was andere tun, mich interessiert, ob das, was Google so nett bloggt, denn so noch stimmt und Kunden weiterhin empfohlen werden kann. Und genau da komme ich schon ins Grübeln, ehrlich gesagt.

  12. Rahim, eine Anmerkung sei mir noch gestattet, da Du selber Bezug darauf genommen hast: Ein sehr wesentliches Problem Deines Geburtslandes ist, dass es dort keine freie Berichterstattung gibt. Die haben wir hier und das ist gut so.
    Und am evtl. Verlust von Arbeitsplätzen z.B. bei der SEO-Agentur von J.C.Penney ist sicherlich nicht die New York Times schuld …

  13. @Peter
    moralisch dürften Dir aber Eure Verlinkungen auch dermaßen gegen den Strich gehen, da sie noch nicht mal auf „nofollow“ gesetzt sind.
    Warum sind sie das wohl nicht? Weil der Kunde dann kein Geld mehr dafür zahlen würde, da es dann nicht mehr die Serps manipulieren würde, was dich ja aber eigentlich auf die Palme bringt.
    Zumindest das hätte ich mal rausgenommen, bevor ich mich so aus dem Fenster lehne.

  14. @Rahim
    ich glaube Peter gerne das er die Links nicht kauft, es sind ja alles Kundenseiten die Verlinken.
    Ich sage jetzt nicht das es bei Peter der Fall ist, aber häufig ists doch so das der Dienstleister anbietet, etwas weniger in Rechnung zu stellen, dafür seine Verlinkung einfügt.
    Ob das nun etwas anderes als kaufen ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.

  15. Da braucht Ihr nicht spekulieren: Es ist bei uns Vertragsbestandteil, dass wir erwähnt werden, wenn wir die Site produzieren und betreuen. Immer schon gewesen. Entweder mit unserem „made by …“, das es seit 1996 gibt, also länger als Google. Oder eben an anderen Stellen, wo es der Kunde haben will.
    Anfragen von Kunden, dafür weniger zahlen zu müssen, würden schon deshalb abschlägig beschieden, weil wir einheitliche Preise für alle Kunden haben. Davon ab würde ich eine solche Frage auch als irgendwie albern empfinden. Und glaubt Ihr wirklich, dass unsere Kunden quasi Links _ver_kaufen an uns? Das ist doch angesichts des Kunden-Portfolios wirklich abwegig.
    Also, sorry, auch bei allem Hin- und Herbiegen wird es keinem gelingen, uns des Linkkaufs zu überführen. Das hat den simplen Grund, dass wir das eben nicht tun … weder für uns, noch für Kunden.

  16. @Mike: Also, Links sind immer noch der Sinn des Internets und der Kern der Erfindung von Bernes-Lee. Wer hat denn je behauptet, man dürfe nicht mehr verlinken? Oder nicht auf „follow“. Das wäre totaler Schwachsinn …
    Ums Kaufen geht’s und dann v.a. um das in Massen kaufen „unechter“, gefakter, sinnloser Links, die keinerlei Sinn haben, ausser Suchmaschinen zu manipulieren.
    Wenn wir auf unsere Kunden verlinken auf unserer Referenzliste und die auf uns als dem Dienstleister für ihre Site, dann handelt es sich dabei um sinnvolle, inhaltlich berechtigte Links. Solche Links sind das Wesen des Internet.

  17. @Peter
    Dafuer aber Respekt! Was sagt Ihr dann Euren Kunden? Wir machen das nicht, obwohl es alle anderen machen, dafuer koennt Ihr Euch bei uns sicher sein, dass Ihr ganz ehrlich an Position 346 steht? :-) Oder habt Ihr nur solche Kunden, bei denen die Keywords so selten sind, dass man mit 20 total ehrlichen und Content-bezogenen Links ganz oben landet? Wuerde mich echt mal interessieren. Natuerlich ist es etwas abenteuerlich, was JP da gemacht hat, aber der generische Suchindex von Google hat imho schon vor 10 Jahren seine Unschuld verloren und ich persoenlich sehe das eigentlich nur noch als grosse Marketing-Plattform. Die einen zahlen per CPC fuer das Suchergebnis, die anderen stecken Geld in SEO. Vielleicht sollte man den Leuten in der Welt sagen: Wenn Ihr wirklich beste Suchergebnisse haben wollt, geht woanders hin als zu Google.

  18. @Peter
    Meinst Du mit einer sinnvollen Verlinkung so einen Linktext: „Gold, Silber, Münzen, Barren“ bei einer Internetseite die unter der Domain http://www.goldsilberag.com zu finden ist und GS GoldSilber Aktiengesellschaft heißt? Warum dann diese Keywords in der Verlinkung?
    Nicht um Google zu manipulieren?
    Ich möchte Euch da nichts vorwerfen, ich würde es auch machen, denn es bringt Geld. Aber es passt einfach nicht zur sonstigen Einstellung.

  19. @Mike: Also wirklich, den Unterschied kennst Du doch auch und es steht da doch auch so klar:
    „TEXTANZEIGEN
    Gold, Silber, Münzen, Barren | Magento“
    Es ist eine TEXTANZEIGE. Damit refinanziert sich excitingcommerce … ohne sowas gäb’s das hier nicht mehr, was daran ist verwerflich?? Es ist schlichte Werbung, nicht mehr, nicht weniger, völlig normales Leben …

  20. @Claus: In Teilen ist das schon unser Problem, was wir den Kunden sagen sollen, wenn sie auf Platz 346 stehen. Wir haben bisher das Glück, dass unsere Kunden eher professionell sind und unsere Argumente gegen Blackhat einsehen. In deren etabliertem Geschäft setzen die meisten eben ja auch auf langfristigen Nutzen. Also beraten wir sie auch in diese Richtung und es wird zum Glück meist angenommen. Content schaffen, Microsites aufbauen, Inhalte on-site sinnvoll optimieren usw. usf..
    Und meiner Meinung nach ist es auch (noch) nicht so, dass solche Ratschläge unsinnig geworden sind, nein, es funktioniert eben auch seriös und langfristig. In meinem Beitrag und den Analysen komme ich letztlich auch zu dem Schluss, siehe herrenausstatter.de. Und das, was ein paar andere machen, das hat keine Nachhaltigkeit.
    Aber: Dass Google im Falle JCP etwas unternommen hätte, wenn nicht diese Interviuewanfrage der NYT gekommen wäre, das bezweifle ich doch sehr stark. Und das ist ärgerlich …

  21. @Peter, ich denke, Google ist so damit beschaeftigt, seine ganzen Geschaeftsfelder maximal auszubeuten, dass der Suchindex eigentlich nur noch laestiges Beiwerk ist. Die Investitionen in diesen duerften im Vergleich zum Gesamtinvestitionsbudget von Google nur noch einen kaum erwaehnenswerten Bruchteil ausmachen und dazu zaehle ich auch die Sheriff-Truppe. Jetzt haben sie gerade mal JP hopps genommen, wenn sich da mal jemand wirklich heftig mit beschaeftigt, gibt es ein Erdbeben. Die Frage ist, ob Google das wirklich will.

  22. @ Claus: volles ACK – und der Sheriff ist ein ganz besondere Witz, ebenso diese „dont be evil“-Bloggerei mit leicht verweintem Unterton.
    Wenn das aber so ist, dann sind sie irgendwann History. Wie Fireball und Altavista und es wird auch ein Leben nach Google geben. Schade, dass Bing letztlich vor allem die Fehler von Google nachmacht – bis hin deren Index in ihren zu nehmen.
    Aber was auch immer, wir werden keine Blackhat machen, einfach weil wir da keinerlei Lust zu haben. Es ist stumpf, es ist sinnlos, es verarscht Nutzer und Kunden und nur Geld ist da kein hinreichender Grund mehr.

  23. @ Peter
    ich finde nicht das es verwerflich ist wie ich schon geschrieben habe. Schließlich muß jeder sehen wo er Geld verdienen kann und ich würde es auch so machen. Nur passt es eben nicht mit Deinen Moralvorstellungen zusammen, weil dieser Link nicht, wie Du hier versuchst darzustellen, als reiner Werbelink ist, sondern definitiv so gesetzt ist um positiv die Suchmaschinen Platzierungen zu beeinflussen.
    Jochen hat doch in einem seiner letzten Posts auf den Google Post verlinkt:
    http://googlewebmastercentral-de.blogspot.com/2011/02/was-wir-von-gekauften-und-verkauften.html
    Darin heißt es:
    „Zum Schluss möchten wir nochmal darauf hinweisen, dass natürlich nicht alle bezahlten Links gegen unsere Richtlinien verstoßen. Links in Anzeigen, die keinen PageRank weiterleiten, sind zum Beispiel kein Problem. Ihr solltet aber bezahlte Links sowohl für eure Leser als auch für Suchmaschinen deutlich kenzeichnen. Um den Suchmaschinen zu zeigen, dass ein Link bezahlt ist und für das Ranking nicht berücksichtigt werden sollte, könnt ihr zum Beispiel das rel=“nofollow“-Attribut verwenden.“
    Und dieses für die Suchmaschinen kenntlich machen fehlt einfach bei euch, was ich persönlich auch sehr gut verstehen kann, denn sonst wäre der Sinn ja auch nicht mehr da. Denn mal ehrlich. Hier macht es doch keinen Sinn für Edelmetalle zu werben, in der Hoffnung das hier gerade jemand aus der gewünschten Zielgruppe herumläuft und darauf klickt und Kunde wird. So billig kann der Link gar nicht sein.
    Ich bin der Meinung das man sich einfach damit abfinden muß, es nicht übertreiben darf aber in der Zeit wo ich auf Backlinks warte und auf der 30. Seite stehe, verliere ich mehr Geld, als wenn ich relativ schnell nach vorne komme und vielleicht irgendwann mal ne Strafe bekommen sollte. Denn davon erholt man sich in der Regel auch relativ schnell, wie man sieht, wenn man sich mal die Sichtbarkeiten von Seiten ansieht, die einmal in einer Penalty waren.
    Google kann ja auch nicht sofort abstrafen, denn sonst würde ich immer schön Links auf meine Konkurenz setzen bis diese abgeschossen sind. Daher entwertet Google in der Regel einfach diese Links.

  24. Ich finde es bemerkenswert, dass sich aus einer Search-Engine, deren urspruengliches Ziel es war, Inhalte im Web zu finden, ein Multi-Mrd. Marktplatz geworden ist, der abertausende Leute ernaehrt, die sich mit nichts anderem beschaeftigen, als dieser Search-Engine ihre Arbeit zu erleichtern. :-) Amen.

  25. @Mike Werbung ist bei Exciting Commerce als Werbung gekennzeichnet.
    Und Links setzen wir, wie man Links setzt – und nicht, wie es „uns“ Google vorgibt (s. Peters Verweis auf Berners-Lee oben)
    Bei der Debatte um die „gekauften Links“ gehts inzwischen auch vornehmlich um nicht gekennzeichnete Links in den (redaktionellen) Content-Bereichen.
    Dazu erreichen uns pro Tag mindestens zwei Linkkauf/tausch/bettel-Spammails von SEO-Praktikanten, die wir – ob gegen Vorkasse oder auf Rechnung – alle gratis in die Tonne treten.
    Und bei aller SEO-Fixierung: Es gibt ein Internet jenseits von Google. Unsere Seiten beziehen über 70% ihres Traffics nicht von Google. Uns interessiert nicht, was Google von Exciting Commerce hält bzw. ob wir in den Suchergebnissen von Google auftauchen.
    Ansonsten: Man kann natürlich mit persönlichen Attacken von der Kernproblematik ablenken, spannender wären aber Anmerkungen zur Sache.

  26. @Peter und Exciting EC Team: Ihr scheint den Punkt hier nicht zu begreifen. Ihr beteiligt euch an einer Schlammschlacht und habt selbst Matsch an der Backe. Ich verkauft Textlinks um Google Suchergebnisse zu manipulieren.
    Ihr verhaltet euch wie jemand, der in einer Tempo 30 Zone selbst 60 auf dem Tacho hat, von einem mit 70 überholt wird und deswegen die Bullen ruft, um den mit 70 anzuzeigen. „Als Anzeige gekennzeichnet“ hin oder her. Ihr könnt doch nicht ernsthaft behaupten, dass Links verkaufen O.K. ist aber sagen, der der Links kauft ist „evil“ ;-), Männer, aufwachen! ;-) Klar muss man schauen, wie man mit einer Site Geld reinholt, das geht ganz einfach über Textlinks, aber HALLO …! Diese an den Pranger Stellerei anderer Sites, die Links kaufen ist so unangebracht, das ist so ein typisch Deutscher Mist. Hört auf damit. Bitte.

  27. @Jochen
    Das ist jetzt hier aber wirklich eine Herumdrückerei. Der Link, genauso wie der Magento Link ist eindeutig zum manipulieren der Suchmaschinenplatzierungen und für nichts anderes. So naiv seid ihr nicht, das ihr davon ausgeht das der Kunde euch Geld für diesen Link zahlt, um klicks zu generieren. Das darüber Anzeige steht ist standart, so wird das generell bei solchen Links gemacht, allerdings entwertet es den Link ja nicht für Google.
    Wenn ihr also ein reines Gewissen haben wollt und bei anderen Seiten nicht mit der Manipulation leben könnt, setzt den Link auf nofollow. Wo ist das Problem wenn es doch einfache Werbung sein soll? Der Interessent kann genauso drauf klicken.
    Ihr beteiligt euch, wenn auch im kleineren, einfach an dem was hier besonders von Peter so scharf kritisiert wurde. Da gibt es für mich auch keine Ausreden.

  28. @Mike:
    genau so sieht es mal aus! ;-)
    Wenn sauber, dann sauber aber nicht über andere Motzen!

  29. Schweinepriesterei ist ja nichts neues auf ExCom…

  30. Hallo,
    mir ist etwas unklar, was der Streit soll. Als gebe es nur „kein Link Building“ oder „gekauftes Link Building“. Natuerlich gibt es natuerliches Link Building. Es gibt auch Werbeanzeigen, die als solche gekennzeichnet sind. In den USA kann man es sich als Blogger garnicht mehr leisten nicht transparent zu machen, was man ggf. gegen Bezahlung macht oder was nicht. Die FTC und andere fangen an sehr wohl mit Regeln darauf zu achten.
    Die Regeln bei Google was erlaubt ist und was nicht, ist schon laenger bekannt. Der qualiative Unterschied ist, dass sie durchgesetzt werden.
    Schon auf der SES 2011 wurde in Vortraegen erzaehlt, dass Google anfaengt haerter durchzugreifen. Aktuell sind JCPenney und Forbes betroffen. SEO United weiss auch nicht mehr wirklich, woran sie sind.
    Google veraendert seine Politik. Haelt es jemand fuer Zufall, dass bei einer Diskussion vor kurzen hier in San Francisco unter Anwesenheit von Google und Bing ueber „Link & Content Farmen“ das als Schauplatz genutzt wurde, dass Google Bing den Klau von Suchergebnisinformationen vorwarf ?
    Hat niemand wahrgenommen, dass bei den letzten Qualitaetsvergleichen Bing Google ueberholt hat ?
    Das sind die Folgen des Konkurrenzkampfes. Nix weiter – und das hat Folgen fuer Link Building und SEO.
    Dazu haben wir hier mehr geschrieben:
    http://www.siliconvalleyblog.de/blog/2011/02/14/leg-dich-nicht-mit-google-an/
    Terra

  31. Also, ich rätsele, warum hier in der Diskussion so an meinem Beitrag – nämlich der Backlink-Situation wichtiger Player im fashionCommerce – vorbei gegangen wird.
    Also v.a. mal @Micha&Mike:
    Nehmen wir einfach mal an, Jochen und ich, wir würden die größte Backlink-Farm weltweit betreiben (obwohl es wahrscheinlicher wäre, dass wir eine Ananas-Farm in Alaska gemeinsam betreiben). Nehmen wir an, wir beide hätten persönlich alle Backlinks auf JCP gesetzt. Und auch alle auf Forbes. Und auf shopstyle. Nehmen wir weiterhin an, infolge unseres Treibens hätte sich die Erde aufgetan und im Tempel sei der Vorhang zerrissen. Ebenfalls infolge unseres Tuns und vor allem wegen des Links auf die GoldSilber AG sei auch der Vesuv ausgebrochen und Pompei wäre erneut zerstört worden, wonach Nero aus dem Grabe kam und Rom nochmals abfackelte, was den Papst obdachlos machte.
    Also, das alles nehmen wir mal als Fakten hin. Natürlich wären der Jochen und ich dann zutiefst betrübt.
    Aber:
    Wieso wären dann die von mir in meinem schlichten Beitrag gemessenen Werte und die ebenfalls schlichten Schlussfolgerungen daraus jetzt verkehrt?
    Übrigens habe ich ja nicht mal was scharf kritisiert – ich habe nur was festgestellt. Und mit Blick auf Franks Beitrag: Genau dieses Bild eines organischen, guten und nachhaltigen Linkaufbaus beim Herrenausstatter.de angemerkt. Zeigt ja, dass das geht und funktioniert …
    Aber gerne kritisiere ich auch scharf, sehr gerne sogar :-), also:
    Wofür die Shopstyle’s das Geld ihrer VCs rausblasen ist mir ziemlich wurscht. Nerven tut mich dann eher diese unintelligente, dümmliche Site, die genauso blöd zusammen gehauen ist, wie deren Link-Netzwerk, das sie auch noch „Content-Netzwerk“ nennen, wovon es meilenweit entfernt ist. Und selbst das Favicon haben sie geklaut (bei Wöhrl), denen ist wirklich nix peinlich.
    Damit wird kein nachhaltiger Wert geschaffen und zum Glück sind ja die User nicht so doof, wie der Betreiber offenbar glaubt. Auch 2 Millionen Links mehr machen eine solche Site nicht besser. Daher ist doch da eh‘ alles umsonst und der Markt wird sie weg-bereinigen.
    Wenn man das mal vergleicht mit anderen Sites von echten fashion-lovern, wie Eickhoff, wie myTheresa, wie stylebop oder early movers wie herrenausstatter.de, dann sieht man doch, was shopstyle für ein Mist ist. Und wo Werte geschaffen werden und immer waren und wo nicht.
    Und auch, wo die Zukunft des fashionCommerce liegt. Nämlich im Schaffen von Wert für Kunden und User. Mit schlecht gebauten Linkfarmen und php-generierten Texten, deren intellektuelles Level unter dem von Blindtext liegt, sicher nicht.
    Es ist in dem Fall eben wirklich bezeichnend, dass die, die nichts drauf haben, dann eben und genau deshalb zu solchen Mitteln greifen müssen. Auf die will doch keiner verlinken, weil es so grottenschlechte Sites sind. Zurecht. Die müssen schon sehr viel Geld zahlen, damit sie links bekommen, ist doch klar … und selbst das scheint ja bei denen nichts zu nutzen, also müssen sie die links auch noch selber erzeugen. Wie armselig, wie peinlich.
    War das scharf genug?

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