Zalando will die Logistik künftig zunehmend in die eigenen Hände nehmen und mit staatlicher Unterstützung vor den Toren Berlins ein eigenes Logistikzentrum eröffnen ("Coup für Brieselang"):
"Das Unternehmen hat angekündigt, für das Logistikzentrum in Brieselang mehrere hundert Einstellungen vornehmen zu wollen, darunter viele Hartz-IV-Empfänger.
Gesucht werden vor allem Kommissionierer und Mitarbeiter für die Warenaufbereitung.
In Brieselang sollen neben Schuhen auch weitere Modeartikel für den Versand vorbereitet und auf den Weg gebracht werden."
Bisher sitzt die Mybrands Zalando eLogistics (ehem. F&B eLogistics) in Großbeeren in der Nähe des (bisherigen) Zalando-Logistik-Dienstleisters Docdata.
Neben der MyBrands Zalando eLogistics wurde Ende letzten Jahres auch die MyBrands Zalando eServices und die MyBrands Zalando eProductions in Betrieb genommen.
MyBrands nannte sich das eingestellte Mode-Outlet der Samwers, das in Zalando aufgegangen ist.
Danke für den Tipp!
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Das ist mal konsequent. Auf die Dauer kann ein Dienstleister die Anforderungen an Flexibilität und Schnelligkeit, wie Zalando sie hat, nicht erfüllen.
Eine eigene Mannschaft lässt sich immer noch besser führen als eine fremde.
Und damit lassen sich die notwendigen Optimierungen in den Prozessen “einfacher” herauskitzeln.
Plus Zalando greift noch kraeftig Foerdermittel ab, was die Sache nochmals attraktiver macht. Und sie schliessen ja auch nicht aus, das Fulfillment fuer andere auch zugaenglich zu machen. Das Fulfillment koennte so fuer sich schon ein profitables Zusatzgeschaeft werden.
“[…]und mit staatlicher Unterstützung[…]” – da haben wir ja schon mal einen Teil der Prozesskostenoptimierung.
Fördermittel und Kredite sind halt einfacher zu handeln als Dienstleisterrechnungen – vor allen Dingen in einer eigenen KG.
Naja, aus Sicht des Unternehmens ist das natuerlich legitim, der gesamtgesellschaftliche Nutzen duerfte dabei ueberschaubar sein. Aber dafuer sind ja Kommunalpolitiker nicht zustaendig.
Wow Zalando breitet sich ziehmlich schnell aus irgendwie erschreckend wie schnell aus einem Schuhshop so etwas großes entstehen kann.
Ich glaube man kann echt von Glück sprechen, wenn man bei einem Geschäft mit den Samwers mit einem blauen Auge davon kommt.
Die Samwers holen sich erst das Know-How von Onlineshops von fahrrad.de und Logistikern wie docdata und bauen dann ähnliche/gleiche Sachen auf.
@vsct @Süßigkeitenshop Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass Ihr hier mit Eurem Keywordspam durchkommt …
Dass Zalando seine Logistik mit Steuergeldern finanziert, kann man Ihnen natürlich schlecht vorwerfen, solange das Otto und die anderen auch machen. Solange es das deutsch-europäische Subventionswesen gibt, wird es natürlich auch genutzt.
Die Wachstum wird einfach auf mehrere Schultern verteilt, dacdata bleibt auch weiterhin Fulfilmentpartner von Zalando.
Danke für die Klarstellung.
Was mich an der Zalando am meisten beeindruckt ist die Geschwindigkeit mit der sie die expandieren, ich war vor 2,5 Jahren extrem skeptisch, da so ein Wachstum und Marketing unmengen an Geld kostet aber anscheinend ist das wohl das große Asset von den Samwers – nichts fällt leichter für sie als an Geld zu kommen.
Das ganze könnte sich auch um einen großen strategischen Fehler handeln:
Wenn Zalando ein Exit-Model ist, hat nicht jeder potenzielle Übernahmekanddat auch Interesse eine eigene Logistik mit zu übernehmen.
Wenn Zalando ein duaerhafte Cash-Cow sein soll, dann dürften sie dauerhaft nicht so unendlich unprofitabel im Marketing sein.
Wie war das noch mal? Schuster bleib bei deinen Leisten ;-p
Kommt drauf an. Ein grosses Problem, welches erfolgreiche Onliner z.Z. haben, sind die Fulfillment-Prozesse anderer Leute, die sie nutzen und bezahlen muessen, die aber nicht perfekt auf sie zugeschnitten sind. Man ueberlegt sich eine neue Aktion, der Fulfiller kann das aber nicht abbilden, bloed. Kunden beschweren sich ueber bestimmte Dinge der Sendung, man kann das aber nicht ueberpruefen. Wenn man’s selbst macht, noch dazu mit relativ kleinem Investitionsaufwand weil man’s subventioniert bekommt, koennte es durchaus Sinn machen, das Fulfillment perfekt auf die eigenen Beduerfnisse zuzuschneiden. Die kristische Masse duerfte Zalando bereits haben und wenn man das Fulfillment fuer die vielen anderen Rocket-Beteiligungen noch mit uebernimmt, duerfte sich das ganze schnell rechnen.
Sehe ich ähnlich. Vielleicht sollte man sich ja mal von dem Gedanken verabschieden, dass Zalando ein Exit-Kandidat à la Citydeal/Groupon ist.