An wen geht Spreadshirt? Das ist schon seit geraumer Zeit die Frage.
Auf der Heureka-Konferenz bestätigte Spreadshirt-Gründer Lukasz Gadowski unlängst den Verkauf wider Willen, als er im Panel einwarf: "Und jetzt muss ich meine Spreadshirt-Anteile verkaufen, obwohl ich gar nicht will und sie am liebsten behalten würde."
Seinen Sticheleien gegenüber Accel zu schließen, dürfte Accel eine der treibenden Kräfte für den Exit sein, für den durchaus die Zeit gekommen wäre: Accel Partners war im Sommer 2006 bei Spreadshirt eingestiegen und hatte 2009 zusammen mit Kennet weitere 10 Mio. Euro investiert.
Spreadshirt war damals eines der ersten deutschen E-Commerce-Unternehmen, das Venture Capital von internationaler Seite bekommen hatte.
Allerdings, so Lukasz Gadowski beim Heureka-Panel, sei Spreadshirt für einen VC wie Accel erst interessant geworden, nachdem Spreadshirt den Sprung in die USA gewagt hatte.
Vor diesem Hintergrund kann man auch nochmal vieles Revue passieren lassen, was in den letzten Jahren geschehen ist: wie Accel die Amerikanerin Jana Eggers als Nachfolgerin von Lukasz Gadowski installiert hat, die Welteroberungspläne, an denen Spreadshirt in den letzten Jahren vor allem gelitten hat, weil das für sich betrachtet durchaus ansehnliche Wachstum nie mit den ambitionierten Wachstumszielen mithalten konnte, was regelmäßig zu Entlassungen der "überzähligen" Mitarbeiter geführt hat.
Erst seit letztem Jahr scheint bei Spreadshirt wieder alles ins Lot gekommen zu sein. Das Unternehmen ist profitabel gewachsen und will in diesem Jahr seinen Umsatz von 45 Mio. auf 60 Mio. Euro steigern.
Heute steht Spreadshirt so gut da wie lange nicht mehr. Spreadshirt-Chef Philip Rooke hat auf der K5 Konferenz im letzten Jahr seine Plattform-Strategie erläutert. Hier ist Spreadshirt anderen Online-Händlern um Längen voraus.
Insofern ist Lukasz Gadowskis Unmut verständlich, dass er bei Spreadshirt nicht auf einen langfristig orientierten, strategischen Investor gesetzt hat, sondern auf Wachstumsinvestoren, die irgendwann einen Exit sehen wollen.
Aus heutiger Sicht zählt er diesen Schritt zu einem seiner "größten Fehler".
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