Für den Handel war es eine mehr als ereignisreiche Woche. Viele traditionelle Händler stecken in ihrer Denke noch in den 70er Jahren und können sich nun den Realitäten nicht mehr länger verschließen:
- Schlecker erkennt "keine wirtschaftliche Fortführungsperspektive" mehr für den Großteil seiner Läden. Das Supermarkt-Blog resümiert aus Kundensicht: "Schlecker bleibt sich bis zum Ende treu". Was aus dem Online-Angebot wird, ist noch nicht bekannt.
- Die insolvente Schuhkette Leiser schließt in einem ersten Schritt ein Viertel seiner bundesweit 130 Leiser- und Schuhhof-Filialen. Für Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz ist dies der nächste Job
Viel Neues gab es zuletzt auch von den Versendern der im Zuge der Arcandor-Pleite zerschlagenen Quelle-Gruppe (Primondo):
- Neckermann setzt bekanntermaßen auf einen großen Befreiungsschlag, der in der Branche für einigen Wirbel gesorgt hat.
- Walz hat in dieser Woche sein Sanierungsprogramm vorgestellt. Als Sündenbock muss auch hier der Online-Wettbewerb herhalten.
- Hess Natur geht nach langem Hin und Her nun wohl an eine Schweizer Investorengruppe
- Die Tristyle-Gruppe um die Versender Madeleine, Peter Hahn, etc. baut ebenfalls weiter ab
Der Otto-Konzern möchte sich Ende Juli äußern, wie es für seine Kernmarken Otto, Baur und Schwab weitergeht.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Otto will Ende Juli erste Details zu Fusionsplänen nennen
- Online-Boom: Hört nur, wie sie zetern und jammern!
- Wer schnappt sich den deutschen Buchhandel?
- Media Saturn und die fünf verlorenen Online-Jahre
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Es ist schon erschreckend zu sehen, wie schnell sich deutsche Urgesteine aus dem Versandhandel verabschieden müssen, weil sie den Internet-Trend und die daraus resultierende Konkurrenz unterschätzt haben. Auf der anderen Seite kann dies auch eine Chance sein, sich als Infrastrukturdienstleiter zu positionieren. Dieses Know-How fehlt in vielen E-Commerce Startups. Daher sind diese auf starke Partner mit langer Erfahrung angewiesen.
Wirklich bezeichnend dieser Untergang alter Traditionsversender. So richtig verstehe ich auch nicht, was in diesen Unternehmen vorgeht, dass sie das Internet so lange ignoriert haben.
Die Chance auf den Zug auf zuspringen, war jedenfalls lange genug gegeben und nun wundert man sich wenn die Felle davon schwimmen.
Arroganz,Dummheit,Unfähigkeit der GF’S
und Strukturen die es fähigen Macherköpfen nicht erlauben, Neue Strategien im Unternehmen durchzusetzen, Irgentwann sind auch die still
nehmen Ihre Gehalt und denken LMA.
@ R.K.: das Management in diese Unternehmen ist der Geschwindigkeit nicht gewachsen (also totale Unfähigkeit) teilweise über 10 jahre an board hat sich die Einstellung “es geht schon weiter” festgesetzt. es will keiner wahrhaben, dass alle tradionsversender otto, baur, klingel… mit highspeed auf das ende ihres geschäftsmodells zurasen. teilweise merken die aber nicht einmal bei -30% Umsatz, dass irgendedetwas nicht stimmt… eine solche Maßnahme wie bei VW “Volkswagen besetzt 30 Manager-Posten neu” traut sich in diesen Unternehmen noch keiner. http://nachrichten.rp-online.de/wirtschaft/volkswagen-besetzt-30-manager-posten-neu-1.2857094
Schließlich bis zur Insolvenz leben alle “gut” damit.