ACTA 2012: Dynamische Veränderung der Handelsstrukturen

Wie auf der K5 angekündigt, will sich das Allensbach-Institut für Demoskopie künftig im Rahmen seiner ACTA-Studie noch weit stärker als bisher dem Strukturwandel im Handel widmen.

Entsprechend hat Allensbach-Chefin Renate Köcher letzte Woche erste Highlights zum Thema "Handel 3.0: Die revolutionäre Veränderung des Handels gewinnt an Dynamik" (PDF) vorgestellt.

Ueberzeugteonlineshopper

Der "Fan des stationären Einkaufs dominiert noch", heißt es dort, "aber nicht mehr in der jungen Generation":

  • Während in der Gesamtbevölkerung noch 52% der Aussage zustimmen "Ich kaufe nicht gern im Internet ein. Ich bevorzuge Geschäfte, wo ich mir Produkte anschauen und mich bei Bedarf beraten lassen kann" der traditionellen Handelskäufer, liegt der Anteil bei den unter 30-Jährigen gerade mal bei 23%.
  • 52% der Jungen zählen sich zu den selektiven Online-Shoppern: "Ich kaufe bestimmte Produkte wie Bücher oder CDs gerne im Internet. Für andere Sachen gehe ich lieber in ein Geschäft und schaue mir sie dort vor dem Kauf an."

Die Zahl der begeisterten Online-Shopper liegt bei den Jungen bei 20% (in der Gesamtbevölkerung bei 11%).

Acta2012jungegeneration

Die Begeisterung für den Online-Handel hält sich also aktuell noch in Grenzen. Doch auch so schon hat der Online-Handel den traditionellen Versandhandel binnen 10 Jahren quasi vom Markt gefegt.

Nun gilt es für den Online-Handel, den stationären Handel zu knacken. Auch das gelingt Amazon & Co. schon erstaunlich gut ("Der Online-Handel vor der Explosion"), auch weil die vergleichsweise defensiven Online-Strategien des arrivierten Handels (Multi-Channel, etc.) größtenteils verpuffen.

Die nächste große Herausforderung für den E-Commerce sind die weniger Online-Affinen, sprich: das zweite Drittel der Gesellschaft

Exciting Commerce greift bei Markteinschätzungen vorwiegend auf die ACTA-Studie und die bvh-Zahlen zurück, die über die Jahre gezeigt haben, dass sie Marktentwicklungen vergleichsweise unabhängig und unbeeinflusst (=marktneutral) von ihren Auftraggebern abzubilden versuchen.

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1 Antwort

  1. Über die Tabelle der Online Präferenzen bin ich ziemlich überrascht – da stehen Medikamente ganz oben also ganz unten! Hier zeigt sich dass es eine gute Beratung vor Ort wie in die Apotheken leisten, dem stationären Handel eine Chance bieten. Auf der anderen Seite ist beim Onlinehandel der Preis immer noch ein wichtiges Kriterium, denn Medikamente (verschreibungspflichtige!) sind überall in Deutschland mit dem gleichen Preis zu haben und dies superschnell am selben Tag. Da unterscheiden sich die Apotheken durch den pharmazeutischen Großhandel von allen anderen Geschäften – same day delivery ist dort einfach üblich, bundesweit!
    Sparen kann man aber im OTC (freiverkäufliche Arzneimittel)Geschäft, bis zu 75% Unterschied zum Preis in der Apotheke – dies ist allerdings nur unter 20% des gesamten Apothekenumsatzes.

  2. Bei Medikamenten hat man normalerweise auch einen sofortigen Bedarf. Da ist weder Geduld noch Zeit für zwei Tage Logistik. Same-Day-Delivery an den Endkunden könnte hier einiges verändern, was allerdings voraussetzt, dass sich die Versandkosten im Rahmen halten. Das wiederum ist jetzt schon ein Problem. Das Auffüllen des Aspirin-Vorrats lohnt sich bei Versandkosten von ca. 3,95€ online nur dann, wenn man seine Lebenszeit für den Apothekenbesuch entsprechend hoch bewertet.

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