Docdata, der langjährige Logistikdienstleister von Zalando, iBOOD und anderen, hat in dieser Woche Geschäftszahlen veröffentlicht. Die Umsätze sind dank Zalando ("Zalando wächst um 125% von 510 Mio. € auf 1,15 Mrd. €") nochmals stark auf 150 Mio. Euro gestiegen (siehe Präsentation/PDF)
Zugleich weisen die Geschäftsberichte darauf hin, dass die Zalando-Verträge ab Mitte des Jahres schrittweise auslaufen, was wachstumsstarken Online-Händlern Chancen eröffnet, die ähnliche Stunts planen wie Zalando & Co. und den zu erwartenden Online-Boom der kommenden Jahre nutzen wollen.
Auch Docdata selber ist ein spannendes Unternehmen. Man sieht im Chart, wie sich das Unternehmen innerhalb von 10 Jahren von einem Kopierwerk für (Musik-)CDs zu einem ausgewachsenen Logistikdienstleister gemausert hat, wobei Docdata wie wenige Mut zum Startup bewiesen hat und früh auf Unternehmen wie Brands4Friends oder Zalando gesetzt hat.
Apropos Logistik: Wer nicht nur verschicken will, sondern auf ausgefallenere E-Commerce- und/oder Direktvertriebsmodelle mit einem Rüstanteil (Verpacken, Bündeln, Aufbereiten) setzt, der sollte auch einen Blick auf Rhiem Intermedia werfen, die hierzulande u.a. Logistik und Versandabwicklung für Build-A-Bear, den Weinhandel Red Simon sowie eine ganze Reihe von Markenherstellern (von Elektronik bis Kosmetik) machen und ebenfalls offen sind für Startups und neue Handelsmodelle.
Mitarbeiter von Rhiem und anderen Logistikhäusern werden auch auf der Exceed Konferenz für neuen E-Commerce am 12./13. März in Berlin vertreten sein.
Frühere Beiträge zum Thema:
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Kategorien:Samwer Report, Shopboerse
Der Markt für Logistikdienstleistungen rund um den Onlinehandel bietet nach meinen Empfinden noch einiges an Potential. Begründen möchte ich das mit folgenden Entwicklungen, die ich in der Onlinehandels-Logistik immer wieder beobachte:
(1) Immer mehr Onlinehändler werden mittelfristig an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen und vor der Frage stehen: Investieren oder Auslagern?
(2) In dem Zusammenhang stellt sich für viele Händler die generelle, strategische Frage, ob sie in die Entwicklung der Logistik (Zeit und Geld) investieren wollen oder auf bestehende Systeme von Dienstleistern zurückgreifen.
(3) Saisonale Schwankungen bedingen flexible Personalmodelle. Die Händler müssen sich überlegen, ob sie selbst das Personal rekrutieren wollen oder auf die Pools der Logistikdienstleister setzen möchten.