Die Transformation des Otto-Konzerns

OttoversenderWas soll aus dem Otto-Konzern werden? Seit zwei, drei Jahren läuft der Umbau in großem Stil. Und langsam formt sich ein Bild, wohin die Reise gehen könnte.

Zwar kommen die Infos dazu weiter nur tröpfchenweise an die Öffentlichkeit, dafür aber mittlerweile im Wochentakt.

Entlassungen im Stammgeschäft

So hat der Konzern diese Woche bekanntgegeben, dass im Stammgeschäft um Otto, Baur und Schwab die Sanierungsverhandlungen vor dem Abschluss stehen. Neben einer Auffanggesellschaft und allerlei kreativem Personalabbau wird bei den Altversendern jetzt über Entlassungen verhandelt – im Rahmen des "Zukunftsprojekts" FOKUS.

Bündelung der Online-Versender

Gleichzeitig werden die bisher im Konzern versprengten Online-Versender unter einem Dach gebündelt ("myToys soll nach Mirapodo auch Limango übernehmen"). Damit macht auch die "geschärfte" E-Commerce-Strategie etwas mehr Sinn, die bei der Präsentation zunächst diffuser denn je wirkte.

Forcierung des Online-Geschäfts

Jahrelang hat sich Otto auf Multi-Channel versteift und gezögert, wettbewerbsfähige Online-Spezialisten ("Pure Player") auf den Weg zu bringen. Entsprechend unter Zugzwang sollen jetzt Hunderte von Millionen Euro in die eigentlichen Zukunftsprojekte fließen:

  • Ob aus Project A Ventures noch ein Rocket Internet wird, bleibt offen. Die Ambitionen scheinen hier eher zu sinken ("Florian Heinemann zieht erste Zwischenbilanz").

Die Hermes Group als Plan B

Nicht unterschätzen sollte man im Otto-Konzern auch die Entwicklungen bei Hermes, das mehr denn je für sich trommelt, um sich als "Globaler Full-Service Anbieter für den Handel" zu profilieren ("Wie Otto im House of Brands H.I.S & Co. groß rausbringen will").

Sollten im Otto-Stammgeschäft wie bei Quelle oder Neckermann alle Stricke reissen, besteht entsprechend weiterhin die Option, dass aus der Otto Group über kurz oder lang die Hermes Group wird.

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Kategorien:Shopboerse, Ultimondo

  1. klar, aber mit einer Charme-Offensive von Sabine Christiansen wird alles gut :-)

  2. Wenn ich ehrlich bin, ist für mich Hermes die einzige schlüssige Sache. Die Bündelung von ein paar komplett verschiedenen Pure-Playern unter einem Dach sieht mit nicht sonderlich sinnvoll aus, eben weil es nicht so gemacht wird wie z.B. bei Rocket. Da geht Projekt A schon eher in die Richtung aber da wachsen die Bäume halt auch nicht in den Himmel. Vielleicht kann ja der Junior mit seinem Projekt was reissen.

  3. BTW – Keine Ahnung ob das bei Euch durchkam, aber Heine hatte vergangenen Herbst ebenfalls eine Sanierung durchführen dürfen. Hier wurde ebenfalls eine Auffanggesellschaft gegründet.

  4. Interessant, danke für den Hinweis! Dazu gabs meines Wissens bisher keine (Presse-)Meldungen.
    Von Heine selber gabs im Herbst nur eine Meldung zum Wechsel in der Geschäftsführung:
    http://www.heine.info/presse/news/corporate-themen/detail/article/neuer-geschaeftsfuehrer-bei-heine/

  5. Sieht ganz danach aus als wäre diese Aktion bei Heine wohl “under cover” gewesen. Anscheinend trennte man sich von 50 bis 70 Mitarbeiter inklusive Angebot an Mütter. Schau Dir mal das eine oder andere Profil bei Xing aus dem Abteilungsleiterbereich eCom/ Shop an.

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