Crêpes Suzette: Rakuten und die Online-Händler der Zukunft

"Handel mit Seele" war eines der Leitmotive der Rakuten Expo gestern in Bamberg, wo Rakuten nicht nur ein anderes E-Commerce-Verständnis propagierte, sondern mit Referenten wie Mr. Slowretail Alexander von Keyserlingk und Zukunftsforscher Matthias Horx auch weit über den Tellerrand blicken ließ.

Eine Idee, wohin die Entwicklung für Rakuten auch hierzulande geht, vermitteln die ausgezeichneten "Shops des Jahres" – allen voran Crêpes Suzette, das neben einer ansprechenden Aufbereitung des Sortiments sehr viel mehr von sich preisgibt, als dies heute im Online-Handel üblich ist:

Crepesuzette

Mit dem neuen Seitenmodell, das das Entwicklerteam auf der Expo vorgestellt hat, können und sollen Shopbetreiber auf überlange Shop- und Produkt-Seiten setzen, die auf vielfältige Art und Weise zum Kauf animieren. Auch dies sieht man schon ansatzweise bei Crêpes Suzette.

Als weiteres Vorzeigebeispiel hat Rakuten Gabriellas Salatsaucen ausgezeichnet, ebenfalls ein Familienbetrieb, der allerdings nur diese eine Produkt vertreibt, das aber mit einer guten Geschichte aufgeladen hat.

Dies sei die Art von Händlern, die den Reiz von Rakuten künftig ausmachen sollen. So die Botschaft, die Rakuten zu vermitteln versucht.

Natürlich bemühe man sich auch intensiv um große Händler mit zugkräftigen Namen. Diese fungieren als (Umsatz-)Treiber und Lockmittel für den Rakuten-Marktplatz. Das Profil sollen allerdings die kleinen Fachhändler prägen, die künftig im Longtail vom Marktplatzmodell profitieren sollen, mit dem Rakuten in Japan groß geworden ist.

Das neue Seitenformat soll bis Ende des Jahres rakutenweit ausgerollt sein. Mit dem neuen Profil werde man dann zu gegebener Zeit auch sehr viel intensiver in die Endkundenvermarktung einsteigen.

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Kategorien:Die neuen Händler

1 Antwort

  1. Seit Jahren wird jetzt Rakuten gehypt… Ausser einer exotischen Marktführerschaft in Japan und guter Investmentaustattung haben wir in Deutschland aber noch nicht viel gesehen…
    Der Wille scheint ja da zu sein aber wer ist den die Zielgruppe für Happy Commerce? Männer werden jedenfalls aufgrund der vergleichsweisen (Peer wären Amazon, ebay, Idealo etc) schwachen Suchtechnologie (Preis, Produktsuche etc.) wohl weniger abgeholt. Frauen kaufen bei den Brands Zalando, Otto, Bonprix etc. Klar sind Shops wie die o.g. nett aber woher kommt der Druck? Bestimmt nicht von mit Namen bestickten Taschen…
    Ich sehe hier einach keinen Druck im System aber insgesamt viel Hype…

  2. Nein, um die Rakuten Superpoints muss sich Webmiles aktuell noch keine Sorgen machen :-)
    Es geht hier nicht ums Hypen und auch nicht darum, wie man Rakuten heute bewertet, sondern um die Frage, ob und wie jemand wie Rakuten ein anderswo bewährtes Modell international etablieren kann.
    Und da Rakuten erfreulich öffentlich agiert, gibt es entsprechend mehr Beiträge als bei jemandem, der im stillen Kämmerchen werkelt. Ob Rakuten mit seiner Strategie Erfolg hat, sei natürlich dahin gestellt. In 5 Jahren sind wir schlauer.
    Wenn man Deine Kriterien anlegt, dürfte man jedoch über kein einziges Startup mehr schreiben bzw. über alle Unternehmen und Initiativen im E-Commerce immer nur dann, wenn sie ihren Erfolg bereits bewiesen haben. Das wäre auf Dauer ein bisschen langweilig.

  3. Ich sehe nur keine Rakuten Strategie…
    Die japanische Plattform ist m.M. nach maximal von Happy Commerce entfernt (kenne allerdings die japanische Seele auch nicht gut genug ;-)
    Was soll denn in Deutschland Happy Commerce sein?
    Mache doch mal den Preisvergleich bei den Produkten die Du letztens online gekauft hast über Rakuten. Falls das Produkt gefunde wird liegt der Preis massiv über den o.g. „Mitbewerbern“
    Ist für mich weit von Happy Commerce entfernt…
    Was Triplesense erzählt, Female Commerce, Discovery Shopping a la Fab oder Other Stories das ist Happy Commerce für mich.

  4. Die deutsche Rakutenseite ist aktuell nicht mehr als eine große Baustelle, mit vielleicht 20% von dem, was es einmal sein will.

  5. Btw wenn man sich mit der Strategie von Rakuten in den US auseinandersetzt, dann kommen Fragen auf, ob es sich bei der Internationalierung um ein ganz schwieriges kulturelles Thema handelt (Verweise hier auf Gerd Hofstette „Interculturall Management“). Was in Japan funktioniert muss nicht in Deutschland, US, GB, Frankreich etc funktionieren…
    Buy.com auf Rakuten.com (vgl. Google Trends + Alexa)
    Play.com mit neuem Business Modell?
    Interessant hierzu die Kommentare auf theverge:
    http://www.theverge.com/2013/4/1/4170286/how-rakuten-plans-to-make-a-name-for-itself-in-us

  6. Die kulturellen Unterschiede sehe ich auch als die größte Herausforderung. 1:1 lässt sich das japanische Modell sicherlich nicht übernehmen.

  7. Was ich als eine Schwachstelle im „Rakuten-System“ sehe, ist der unzureichend ausgeprägte USP aus Endkundensicht.
    Warum soll ich als Endkunde unter dem Dach von Rakuten kaufen? Die Antwort dazu fehlt mir bzw. ist mir nicht so klar (aus Händlersicht ist dies viel klarer in der Philosophie akzentuiert: „Wir sind euer Partner, wir wollen Euch unterstützen und helfen“).
    Zum Beispiel könnte das so aussehen, dass man sagt „Rakuten: Alle meine Lieblingsshop unter einem Dach“ und man spielt deutlich mehr diese Karte der „Nischen-Freak-Special-shops“ mit ihren vielen superspannenden Geschichten aus (wie die Salatsaucen oder Kinderkissen). Das hat was und ist ein deutlicher USP zu Amazon (alles zum günstigen Preis) und z.B. Meinpaket (techniklastig, Aktionistisch mit Gutscheinen getrieben).
    Dann muss man auch nicht so mit dem Preis konkurrieren. Wenn man diesen Endkunden-USP sauber ausgearbeitet hat, kann man damit in die vollen (breitere Werbung) gehen, wird bekannter und erhöht aufgrund des höheren Traffics den Anreiz für weitere Händler zu kommen. Und dann kann man über das ganze noch das Rakuten Eco-System (Superpunkte etc.) stülpen und dann ist das richtig rund.
    Wie gesagt: Der Endkundennutzen von Rakuten ist für mich die Schwachstelle.

  8. Danke! Ich gehe davon aus, dass es genau so kommen wird.

  9. @Christian Martin
    Ich finde Shops mit einer Salatsauce nicht superspannend…da hilft auch kein „Wir brauchen eine Alternative zu Amazon“ Mantra.
    Wenn ih einen Podi für einen Starktstrom Wechselrichter brauche ist Rakuten vielleicht das Richtige… Brauche ich aber nicht, bauche auch keine Salatsauce im 5Liter Eimer.

  10. @Torsten
    Ja Du brauchst das nicht.
    Aber Du bist auch nicht der Maßstab;-)
    Ich teile mehr die Meinung von Christian, der Endkundennutzen ist das Mantra :-)
    Und die „Nischen-Freak-Special-shops“ sind eine sehr gute Möglichkeit,
    damit geht man auch Vergleichsmöglichkeiten und Preiskämpfen aus dem Weg, plus solche Unique Shop-Storys bringen guten Traffic :-)
    Wer wirklich mal abseits von dem ewigen Preisgefeilsche und diesen Produkteinheitsbrei sucht, hat zur Zeit eigentlich nur
    DaWanda und etsy zur Auswahl.

  11. CE wurde ja als der notwendige „riesen Traffic-Treiber“ gesehen u.a. durch Buy.com – so jedenfalls noch vor gut einem jahr http://www.excitingcommerce.de/2012/02/buycom-wird-merchant-auf-rakutende.html
    Buy.com hat sich ja komplett erledigt. Jetzt stellt sich wohl die Frage, wie soll diese Lücke gefüllt werden? das die „Nischen-Freak-Special-shops“ nicht die notwendige kritische masse hergeben scheint wohl klar.
    große hersteller und händler die den CE traffic bringen könnten, sind zumeist auch auf amazon vertreten und dürfen auf rakuten ja keine günstigeren preise anbieten – scheint fast ein teufelskreis zu sein…

  12. Nur am Rande: Statt Buy.com gibts jetzt Getgoods bei Rakuten http://getgoods.rakuten-shop.de/

  13. @Jochen: das ist ja super! und Atelco auch, freut mich für Rakuten.

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