"Wir wollen durch gezielte Zukäufe wachsen" (Douglas-Parfümerie-Chef Manfred Kroneder)
Douglas hat heute in Frankfurt seine Wachstumspläne bekanntgegeben. Demnach bekommt allein der Parfümeriebereich in den kommenden fünf bis sieben Jahren bis zu 500 Mio. Euro *) für Übernahmen und schicke, neue Filialen. Glossybox & Co. können sich also ab sofort melden.
Spannend bleibt nicht nur, welche (Online-)Parfümerien Douglas übernimmt, sondern auch, was sich die Douglas-Gruppe im Zuge der neuen Freiheiten an neuen Standbeinen jenseits der Kosmetik aufbauen will bzw. in welche weiteren Online-Felder künftig investiert werden soll.
Den neuen Gesellschaftern um Advent International ist in den letzten Monaten ein absolutes Meisterstück gelungen: Da das Buchgeschäft auf den Preis gedrückt hat, haben sie den Altinvestoren Douglas & Co. zum Schnäppchenpreis abluchsen können. Die veranschlagten 1,5 Mrd. Euro dürften alleine schon die Parfümerien wert gewesen sein. Den Rest (Christ, Hussel, AppelrathCüpper, Thalia) gab es quasi gratis obendrauf.
Entsprechend gelassen kann man es auch bei Thalia angehen. Wenn das Buchgeschäft intern nicht ohnehin schon abgeschrieben ist, könnte man vermutlich jedem "Käufer", der sich für Thalia (incl. Buch.de, etc.) interessiert, noch eine ordentliche Mitgift mitgeben, und würde trotzdem noch einen ganz guten Schnitt machen.
Das neue Douglas ist in seinen Ambitionen gerade nicht zu unterschätzen. Aber nicht nur Douglas, auch der Rewe-Konzern ("Rewe plant den Zukauf aussichtsreicher Online-Spezialisten") und die Metro-Gruppe haben ja zuletzt (weitere) Übernahmen angekündigt. So dass ohnehin einiges an neuem Schwung in den Markt kommen dürfte. Gut für alle, die sich mit Verkaufsabsichten tragen.
*) Die 500 Mio. Euro klingen imposanter als sie sind. Bisher habe Douglas auch schon jährlich rund 60 Mio. Euro pro Jahr in neue Filialen, etc. investiert.
Wie alle excomm-Beiträge über Douglas und Thalia momentan ist auch dieser Beitrag in seinen Einschätzungen bewusst spekulativ angelegt, um die möglichen Marktdynamiken besser zu verdeutlichen.
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