Das Schicksal des deutschen Buchhandels hängt im wesentlichen an zwei seidenen Fäden: Während die Zukunft von Thalia unter den neuen Eigentümern unsicherer ist denn je ("Was wird jetzt aus Thalia?"), sucht die Weltbild-Gruppe weiter Gottes Beistand, inzwischen auch öffentlich in der FAZ ("Verlagsgruppe Weltbild akut bedroht"):
"Der Fortbestand der von der katholischen Kirche in Deutschland getragenen
Verlagsgruppe Weltbild ist akut bedroht.Nach Informationen der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung verhalten sich die Geschäftsbanken
einschließlich der kirchlichen Banken Liga und Pax so, dass die
Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens nicht ausgeschlossen ist."
Mehr dazu und warum Weltbild für dieses Jahr keine Geschäftszahlen veröffentlichen will, im Buchreport ("Steht Weltbild vor dem Aus?")
Der Buchhandel ist nach den Katalogversendern und vor dem Elektronikhandel die Handelsbranche, die schon am stärksten unter Druck steht.
Aber auch im Schuhhandel sucht Görtz noch händeringend nach einem Retter und will die Suche jetzt "systematisch" angehen.
Für vergleichsweise viel Aufmerkamkeit hat kürzlich das Aus von Promarkt gesorgt, wie zuvor schon die großen Pleiten von Schlecker, Neckermann und Praktiker.
Auf der K5 ist der Buchhandel diesmal mit Libri und den Buch.de Internetstores im Programm vertreten. Unter den Teilnehmern sind neben Weltbild in diesem Jahr mehr Buchverlage denn je.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Douglas vs. Thalia: Mit "Heuschrecken" in die Online-Offensive
- Thalia und Douglas sollen nun schnellstmöglich von der Börse
- Wo steht der sterbende Handel – heute und in 5 Jahren?
Kategorien:Buchhandel
Siehe auch die (Nicht-)Stellungnahme von Weltbild: http://www.weltbild.com/presse/pressemitteilung/Stellungnahme-der-Verlagsgruppe-Weltbild/558/
Spannend ist bei solchen Meldungen ja immer, wer warum damit an die Öffentlichkeit geht und wer damit wie unter Druck gesetzt werden soll.