Solange der deutsche Geldadel den Online-Handel für nicht “enkelfähig” hält, bleibt die Frage: Wie kommt der E-Commerce ans große Geld?
Ob nach dem Getgoods-Debakel ausgerechnet die Börse eine so gute Idee ist, sei dahingestellt. In dieser Woche konnten zumindest Home24, Auctionata, Mister Spex und Stylefruits ihre Chancen ausloten (via):
“Die Deutsche Börse hat in dieser Woche im Frankfurter Marriott Börsenkandidaten für eine neue Wachstumsbörse mit Investoren zusammengebracht. Vertreter von 14 Unternehmen präsentierten sich in Einzelgesprächen den Fondsmanagern und Vermögensverwaltern.”
In England waren erst kürzlich AO.com mit Elektrogeräten und Boohoo.com mit Mode fulminant an die Börse gestartet, in den USA sorgte zuvor schon Zulily für Furore.
Über die (Börsen-)Ambitionen von Zalando ist in der kommenden Woche mehr zu erfahren – wenn nicht von Robert Gentz auf der Heureka, dann am Freitag bei der Präsentation der Quartalszahlen (“Kinnevik veröffentlicht Samwer Report 2013”).
Wer sich länger nicht mehr mit Börsenthemen befasst hat: International gesehen sind die Börsen auch nicht mehr das, was sie mal waren (leider nicht komplett frei zugänglich).
Von Crowdfunding (Kickstarter, Seedmatch) bis Social Lending (Lending Club, etc.) entstehen deshalb gerade jede Menge alternativer Finanzplätze und Finanzierungsinstrumente.
Wir haben diese Woche über die neue Kapitalrunde von MyParfum berichtet (“Machs nochmal, Matti!”). Aus Finanzierungssicht mit am Spannendsten ist derzeit die Urbanara Home AG, die sich auf der Bergfürst-Plattform börsenähnlich handeln lässt und gerade ihre Quartalszahlen vorgelegt hat.
Analog zu AngelList in den USA ist hierzulande unlängst Venturate an den Start gegangen, das Unternehmer mit Kapitalgebern zusammenbringen will und von einer für hiesige Verhältnisse von Beginn an sehr breiten Basis getragen wird.
Doch soviel sich für Unternehmen in den frühen Phasen tut, so unübersehbar ist das Problem, Kapital für die Wachstumsphasen zu finden, vor allem aber, den enormen Kapitalbedarf zu decken, der für den strukturellen Umbau des Handels vonnöten ist.
Mister Spex wird auf der K5 Konferenz zum Thema “Wachstumsfreuden, Wachstumsschmerzen” dabei sein. Am 5. Juni veranstalten wir außerdem in München das erste K5 Founders Dinner. Auch dort gibt es für gestandene E-Commerce-Unternehmer die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Wer teilnehmen will, wendet sich bitte an Sven Rittau.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Auctionata holt 21 Mio. € und erhöht Zahl der Live-Auktionen
- Home24 wächst 2013 von 52 Mio. € auf 93 Mio. € (+79%)
- Mister Spex: Ein Online-Pure-Player wechselt auf Intershop
- Vorwerk Ventures steigt bei Stylefruits ein
Kategorien:Shopboerse
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