Die Otto-Gruppe hat ihr ganz eigenes Innovationsdilemma: Man lernt aus seinen eigenen, großen Online-Experimenten wenig bis nichts und neigt dazu, immer wieder von vorne mit neuen Teams auf der grünen Wiese zu starten:
Wenn also heute Projekt Collins mit About You loslegt, dann wird eine der spannendsten Fragen sein: Hat die Otto-Gruppe dieses Mal etwas von den Erfahrungen mit Refashion (2011-2012), Mirapodo (2010-heute), Yalook (2009-2010), Jungstil (2008-2010), Upfactory (2008-2011), Smatch (2007-heute) und den vielen anderen Vorläufern gelernt?
Projekt Collins ist aktuell nicht die einzige 100-Mio.-Euro-Wette in der Otto-Gruppe. Mindestens so spannend sind die Project A Ventures (“Project A, die Springer-Millionen und die Hommels-Connection”) und die eventures (“Die Otto-Zukunft mit Farfetch, Ozon und Projekt Collins”).
Beide haben jeweils Vertreter im Beirat von Collins. Insofern scheint hier der Austausch schon mal gesichert zu sein.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Otto nimmt Refashion schon wieder vom Netz
- Refashion – oder: Warum lernt Otto online nichts dazu?
- Auch Otto-Tochter Yalook geht in Smatch/Shopping24 auf
- Die Yalook Story: Wie Otto mit Innovationstreibern umgeht
- Otto-Gruppe: Bonprix stellt Jungstil Mitmachkonzept vor
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Im Gegensatz zu den genannten Projekten bin ich eigentlich recht zuversichtlich, was Collins angeht. Collins hat durch Benjamin Otto einen ganz anderen Grad an Ownership, was dem Projekt im Konzern deutlich mehr an Freiheiten, Ressourcen und vor allen Dingen Geduld garantieren sollte.
Die Aufmerksamkeit der eCommerce- und Techszene ist dem Shop dank Apps, Entwicklerplattform, Open-Commerce usw. jedenfalls sicher. Dennoch geht es ab heute darum, vor allem die Zielgruppe zu erreichen und zu begeistern. Und das wird noch spannend.