Presseberichten zufolge soll inzwischen nicht nur Zalando, sondern auch Rocket Internet die Möglichkeiten für einen Börsengang sondieren. Jochen Krisch und Marcel Weiß fragen sich deshalb in den neuesten Exchanges, wie börsenreif Rocket Internet ohne sein Kronjuwel Zalando ist, und unter welchen Umständen ein Börsengang überhaupt Sinn machen könnte?
Dauer: 57 Minuten
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Links zu den Themen:
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- Kinnevik: Kinnevik Rocket Capital Markets Day 2014
- Samwer Report: Die Kinneviks greifen weiter durch
- Samwer Report: Kinnevik über die ersten 5 Jahre mit Rocket Internet
- Wenn Rocket Internet zur ersten Pressekonferenz lädt
- Quo vadis, Home24? Das mühsame Geschäft mit Möbeln
- Home24 wächst 2013 von 52 Mio. € auf 93 Mio. € (+79%)
- Was Westwing zum nächsten Zalando macht
- Samwer Report: Quo vadis, Glossybox?
- Gründerszene: 7Trends wird als Shop für Accessoires wiederbelebt
- Deutsche Startups: 21Diamonds strukturiert um – Gründer scheiden aus
- Samwer Report: Was aus der E-Commerce-Offensive geworden ist
- Exchanges #41: Die Perspektiven für Zalando, Home24 & Co.
- Exchanges #15: Die größten Samwers aller Zeiten
- Exchanges #7: Samwer E-Commerce-Leaks
Frühere Ausgaben:
- Exchanges #52: Shopsysteme gestern, heute und morgen
- Exchanges #51: Wie Amazon mit seinen Schwächen umgeht
- Exchanges #50: E-Commerce für die Ohren
- Alle Exchanges-Ausgaben
Exchanges XL:
- Shoptech-Updates
- Trends in Fulfillment und Logistik
- Die Buchbranche zwischen Amazon und Weltbild
- Alle Zalando Updates
- Amazon und wir
- Online-Mode zwischen Netrada und Zalando
- Alle Exchanges Ausblicke für 2014 in einem Rutsch
Kategorien:exchanges, Samwer Report
Meiner Meinung nach bringt es Marcel auf den Punkt. Rocket findet für die ganzen Beteiligungen keine adequten Exit-Partner und müssen daher, und auf Druck der anderen Investoren, nun einen Weg finden, dennoch Cash zu machen.
Wenn ich jetzt jedoch wieder höre, wie die Samwers ihre Pitch-Unterlagen manipulieren (nach ihren Wünschen gestalten), indem sie von Bestellentwicklungen anstatt Umsatzentwicklungen oder wie bei home24.de nur den Dezember als Vergleichswert ranziehe, wird mir wieder ganz anders.
Solche Augenwischereien hätte einem damals jeder Lehrer in der Grundschule bei Präsentationen um die Ohren gehauen und mit einer 6 für versuchten Betrug bewertet.
Es sind zwar bis heute nur Spekulationen, doch die Börsengänge von Rocket Internet und Zalando sind natürlich willkommen. Seit Langem wäre es der größte Börsengang für den deutschen IPO-Markt. Mit Investments in mehr als 75 Beteiligungen hat sich die 2007 gegründete Rocket Internet zu einem weltweit bekannten Online-Investor entwickelt. [Quelle: http://www.finance-magazin.de/maerkte-wirtschaft/kapitalmarkt/rocket-internet-plant-angeblich-boersengang/ ]
Schon aus diesem Grund wird es langsam Zeit an die Börse zu gehen. Besonders Zalando könnte frisches Kapital gebrauchen, denn momentan werden rote Zahlen geschrieben, weil viel in das Wachstum des Unternehmens investiert wird.
Gruß
Warum willkommen ? Wenn die Kurse sich bei einem hypothetischen Börsengang genauso entwickeln würden wie z.B. bei einem Groupon, dann würden die Schreie nach einer neuen Dot-Com-Blase nur zurecht umso lauter werden.
Als förderlich sehe ich lediglich einen IPO an, der von einem Internet-Unternehmen durchgeführt wird, welches nicht auf das schnelle Geld an der Börse aus ist, sondern das frische Kapital nutzt, um langfristig und nachhaltig Wachstum zu generieren. Ich persönlich glaube kaum, dass Rocket Internet diese Unternehmen wäre. Die Firmenphilosophie und -historie von Rocket spricht da eine komplett andere Sprache als langfristiges Wachstum.
Asos heute morgen mit einer Gewinnwarnung und Kurs zeitweise um 40 % eingebrochen (aktuell “nur – 30%). Für Kinnevek ging es im Sog lediglich 8 % runter. Dafür, dass die Börse historischen Höchststand hat, sind solche Entwicklungen nicht sonderlich beruhigend.
Was passiert eigentlich mit den Anteilen der Gründer und Nicht-Rocket-Investoren in den Rocket-Companies, wenn Rocket an die Börse geht ? Ein Exit eines einzelnen Unternehmens erscheint doch dann auf lange Sicht unwahrscheinlich.
Ich hätte eine wesentlich profanere Erklärung anzubieten: was wir sehen, sind Szenen einer auseinander brechenden Beziehung. Aus Sicht Samwer könnte es dann so aussehen: wenn Ihr (Kinnevik) uns und unsere Expertise nicht mehr braucht, brauchen wir Euch (und Euer Geld) auch nicht mehr. Das können wir uns genauso gut selbst beschaffen.
Solche Entscheidungen sind vermutlich nicht immer zu 100% rational, da kann auch mal gekränkter Stolz eine Rolle spielen.