Mit H.M. Ward schließt sich eine der erfolgreichsten Selfpublishing-Autorinnen der Kritik an Kindle Unlimited an. In einem Eintrag im Kindle-Forum Kboards („KU Crushed My Sales“) beschreibt sie, wie die Teilnahme an dem Abo-Dienst ihre Einnahmen um 75 Prozent einbrechen ließ und welche Ideen sie sich aus Autorensicht stattdessen von Amazon wünschen würde:
„I’d like to see Amazon create something new, something better instead of falling in step with Scribd and Oyster.
Example: subscribe to an AUTHOR. Easy, clear. When Author X has a new book it automatically gets sent to your kindle, and the card provided is charged.“
Weitere Amazon-News
Black Friday: Sechs Monate Kindle Unlimited for free für jeden Käufer eines neuen Kindle-Readers oder -Tablets. Gut lässt sich an diesem Black-Friday-Angebot der Vorteil erkennen, den Amazon mit seinem Hardware-Angebot gegenüber anderen E-Book-Subskriptionsdiensten besitzt. (via Good eReader)
Algorithmen aufgedeckt? Der Blog Self-Publisher-Bibel hat das Experiment gewagt, durch umfangreiche Testkäufe Einblicke auf die Wirkungsmechanismen der Algorithmen in Amazon Kindle Store zu gewinnen („Wie die Amazon-Rankings wirklich funktionieren – Mythen und Realität“). Das Ergebnis: Amazon bevorzugt offensichtlich weder Exklusiv-Autoren noch rabattierte Titel, hohen Stellenwert besitzt dagegen das organische Wachstum eines Titels – und Kindle-Unlimited-Ausleihen.
Neue Vertriebsmodelle
Wattpad: Auf der Suche nach zusätzlichen Monetarisierungsformen hat Wattpad, das bisher mit Crowdfunding und Werbefinanzierung experimentierte, auf dem Unternehmens-Blog die Einführung von kostenpflichtigen Premium-Inhalten angekündigt. The Digital Reader billigt dem Freemium-Modell gute Chancen zu.
Das Slicebooks-Motto „Re-mixable E-Books“ ist zwar innovativ, stieß beim Publikum und bei Autoren jedoch offensichtlich nicht auf die erhoffte Resonanz. Jetzt wandelt sich Slicebooks zum Dienstleister und will Verlagen mit einer White-Label-App die stückchenweise Vermarktung von Inhalten ermöglichen („We help publishers repurpose content and sell direct“). (via Publishers Weekly)
Boomende Audiobooks
Thalia: Meldungen über neue Audiobook-Angebote häufen sich derzeit auffällig. Mit einem Abo für Hörbücher will nun auch Thalia Platzhirschen wie der Amazon-Tochter Audible Konkurrenz machen. Allerdings ist der Service bisher erst für das Tolino Tab 8 verfügbar. (via Lesen.net)
Auch Kobo denkt einem Bericht von The Digital Reader zufolge über ein kommendes Audiobook-Angebot nach. Mit der Rakuten-Tochter wären dann fast sämtliche relevanten E-Book-Anbieter in dem Segment vertreten.
Buchhandel im Umbruch
Barnes & Noble muss einmal mehr schwache Quartalszahlen melden – im Digitalbereich Nook Media brachen die Umsätze gar um 41 Prozent ein. Im Zuge der Aufspaltung von Retail-Geschäft und der Nook-Sparte kauft der Buchhändler nun Microsofts Beteiligung daran zurück. An den Börsen ließ das die Alarmglocken läuten (via Forbes), laut B&N ist aber weiterhin alles in Ordnung:
“No one’s pushing any kind of a red alert button at this point in time” B&N on investor call
— Laura Hazard Owen (@laurahazardowen) 4. Dezember 2014
Unter der Rubrik Buch/Handel 2020 bringen wir jede Woche das Spannendste zu den strukturellen Umbrüchen in der Buchbranche („Buchlos in die Zukunft“).
Die Rubrik gibt es auch als Feed und als E-Mail-Newsletter.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Buch/Handel 2020: “Why I am Abandoning eBooks”
- Buch/Handel 2020: “When middlemen squabble”
- Buch/Handel 2020: Ein Phantom namens E-Book
- Buch/Handel 2020: Blurb und mehr Impulse aus dem Silicon Valley
Kategorien:Buchhandel
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