Ein Online-Player im klassischen Sinne wird die Metro-Gruppe nie werden. Und so hat der Metro-Konzern nach dem Verkauf von Kaufhof (“Warum die Metro-Gruppe froh ist, Kaufhof los zu sein“) aus der Not eine Tugend gemacht und für Metro, Media Saturn und Real drei sehr unterschiedliche Strategien für “Modernen Handel” entwickelt, die dem Online-Handel durchaus gefährlich werden können.
Siehe die Erläuterungen auf der Hauptversammlung (PDF) und den Metro-Pitch auf der NOAH:
Daraus leitet sich eine der großen Fragen der kommenden Jahr ab: Was wiegt stärker – die Online-Kompetenz oder die Service-Kompetenz? Aus Kundensicht geht es schließlich in erster Linie um Bequemlichkeit.
Wird es auch dem – ansonsten hocheffizienten – Online-Handel gelingen, seine Service-Kompetenz auszubauen und die Bestellfrequenzen zu erhöhen? Wegweisend ist hier sicherlich ein Zooplus (“Zooplus wächst auf 742 Mio. € (+30%)“), das von Stammkunden profitiert wie kaum jemand anderes.
Aber auch ein ShowroomPrive (“ShowroomPrive über Kunden, Kohorten und Lebenszyklen“) ist einem Zalando in Sachen Kundenbindung und Wiederbestellquoten um Welten voraus.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Media Saturn gibt sich endlich eine vernünftige Unternehmensstrategie
- Siroop und die Online-Ambitionen der Schweizer Coop-Gruppe
- Kann Nordstrom dem Handel von gestern den Weg weisen?
- Exchanges #119: Kommt der Angriff der Großkonzerne?
Kategorien:Shopboerse, Ultimondo
Ich habe mir nun alle Folien genau angeschaut, aber ich sehe nur Strategie Bla Bla und eben keine “Wege” in den modernen Handel. Das stehen KPI Ziele (Glückliche Kunden, gesunde Kühe, chakachaka….). Das ist auch ok, aber wo ist der Weg? Wie soll das erreicht haben? Was macht man anders als heute? Und was bedeutet verdammt noch mal “Bing Bang 2.0” Pilot Implememtierung bei real,-?
Wichtig ist doch, dass sie eine Vorstellung davon entwickeln, wo sie hinwollen, und gerade bei Metro und MSH tun sie, was predigen:
Metro wird umgebaut vom Cash & Carry Geschäft zum Solution Provider für die Gastronomie. Guck Dir mal die letzten Übernahmen an (Rungis, etc.)
MSH wird umgebaut vom Elektronikhändler zum Service Provider. Auch da die entsprechenden Übernahmen (RTS, etc.) und sämtliche Initiativen machen vor diesem Hintergrund gedacht Sinn. Siehe auch die Startups im MS Spacelab. So stelle ich mir strategische Weiterentwicklung vor. Und so können sie dann später auch den Filialabbau, etc. verargumentieren.
Eine Vorstellung von der künftigen Rolle im Markt zu entwickeln, die sich nicht zwingenderweise aus der Vergangenheit ableitet, das ist für mich auch der wesentliche Unterschied zur Strategieentwicklung im Rückspiegel, wie sie bei Otto & Co. praktiziert wird.