Onliner können sich auf Marktanteile über 50% einstellen

Als wir vor 5 Jahren die ersten (Hockeystick-)Szenarien veröffentlicht haben, war noch nicht absehbar, ob der Online-Handel irgendwann eine Sättigungsgrenze erreichen würde. Inzwischen deutet alles darauf hin, dass eine Sättigung fürs erste nicht in Sicht ist – und das Wachstum erstmal ungebremst weitergeht.

excommhockeystick

Schön zu sehen ist der Effekt in der jüngsten GfK-Generationen-Studie. Wird der Markt – wie im übrigen auch die öffentliche Meinung zu Handels- und E-Commerce-Themen – aktuell immer noch bestimmt von den Babyboomern und der Generation X der Über-35-Jährigen, so sind die Umsatzanteile bei den Jüngeren schon heute erheblich höher:

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Die sogenannten Millennials (20-35 Jahre) geben heute schon über 30% ihres Shopping-Budgets online aus. Noch extremer die Mobile-Generation.

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Entsprechend legitim ist also die Frage von Oliver Samwer, was passiert, wenn der Großteil des (persönlichen) Budgets online ausgegeben wird (“Wieviel bleibt noch für offline übrig?”).

Die Effekte auf den stationären Handel kann man heute schon ganz gut beobachten im Weihnachtsgeschäft („Weihnachten gehört zunehmend den Onlinern“) bzw. immer dann, wenn Menschen viel bestellen („Vielbesteller treiben bereits ein Drittel des Online-Marktes“).

Siehe dazu auch, wie die Vielbesteller im Online-Foodmarkt ticken, für die längst nicht mehr der Preis das ausschlaggebende Moment ist:

gfkfoodhauptmotive

Angesichts des zu erwartenden Online-Booms, mit Marktanteilen von 50% und mehr, kann sich der Online-Handel also jetzt prinzipiell auf zwei Szenarien einstellen: Bis die jungen Shopper, die nicht mehr stationär geprägt wurden, in der Masse kaufkräftig genug sind, dass sie den E-Commerce-Markt als Ganzes treiben, können noch 10 bis 20 Jahre vergehen.

Sehr viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass die älteren Shopper – schon aus Bequemlichkeitsgründen – schneller mitziehen, als es momentan den Anschein hat, und zwar spätestens dann, wenn die Mobile-Generation Shoppingwelten schafft, die sehr viel mehr ihren Bedürfnissen entsprechen („Die Ungeduld der mobilen Generation“), und die dann natürlich für die Älteren genauso bequem und attraktiv sein werden.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Mobile

1 Antwort

  1. Müsste nicht Dein Hockeystock-Szenario angepasst werden? Schließlich werden die Online-Umsätze in 2016 ca. 33% niedriger als von Dir seinerzeit prognostiziert liegen. Zumindest wenn man den von Dir vor wenigen Tagen erst zitierten HDE-Studie glauben darf.

    • das Hockeystick-Szenario basierte auf den Zahlen des bvh (ehe die geändert wurden) und wird bewusst nicht mehr aktualisiert, zumal inzwischen ja alle großen Online-Händler ihre Umsatzzahlen veröffentlichen und damit in Sachen Wachstumsdynamik eine erheblich bessere Orientierung bieten.

      • Klingt erstmal irritierend. Es werden drei Jahre alte Prognosen für den ungebremsten Wachstum ins Feld geführt, die den Belastungstest in der Praxis nicht bestanden haben?

      • Das Hockeystick-Chart war in dem Fall nur ein Rückgriff.

        Spannender sind doch die GfK-Ergebnisse bzw. der Marktblick aus Kundensicht und die damit einhergehende Frage, ob die Hypothese einer „natürlichen Sättigungsgrenze“ für den Online-Handel haltbar ist.

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