Bloomy Days und die jüngsten VC-Runden für Blumendienste

5 Jahre nach dem ersten Crowdfunding („Bloomy Days holt sich 100.000 Crowd-Euro in 93 Minuten“) musste diese Woche Bloomy Days Insolvenz anmelden. Zu einem Zeitpunkt, da Blumendienste bei Kapitalgebern hoch im Kurs stehen („Florists have been appified – and investors smell opportunity“):

„A new kind of flower delivery is in full bloom. Investors are buzzing around florists whose orders come via apps and bouquets are perfectly packaged and slotted through your letterbox.

Three of the market leaders, Bloom & Wild, bloomon and FLOWERBX, have raised almost £29 million in funding between them.“

Unter anderem hat sich Burda kürzlich an Bloom & Wild beteiligt, das bisher 7,25 Mio. Pfund einsammeln konnte. Flowerbx hat 1,5 Mio. Pfund bekommen von prominenten Unterstützern. Und Bloomon aus Holland bringt es nach der jüngsten Kapitalrunde im Februar auf über 25 Mio. Dollar.

Bloomy Days Gründerin Franziska von Hardenberg ließ in ihrem offenen Brief diese Woche anklingen, dass Bloomy Days „auch an einer Finanzierungsstruktur gescheitert ist, die uns immer wieder vor die größten Herausforderungen gestellt hat“.

Ein Problem, das viele Crowdfunding-Startups plagt. Und insofern vielleicht nicht das Schlechteste, einen klaren Schnitt zu machen.

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Kategorien:Shopboerse

1 Antwort

  1. Die Aussagen von Franziska von Hardenberg aus dem Vortrag im Video sind mit der Insolvenz nicht zusammen zu bringen. Angeblich 70% Marge, kein Inventar, die Blumen werden erst nach einem Verkauf beschafft, dass Geld des Kunden ist dank Abostruktur bis zu 20 Tage vor der Zahlung an den Lieferanten auf dem Bloomy Day Konto, große Skaleneffekte, keine Retouren, ein 5 Jahre altes Unternehmen. Trotzdem Insolvenz. Irgend etwas stimmt hier nicht.

    • Naja, so wie zu lesen war, hat die Finanzierung wegen der „schwierigen Finanzierungsstruktur“ nicht geklappt. Sowas gibt es halt auch manchmal. Ein Wettbewerber wird sich jetzt sicher freuen, wenn man die Insolvenzmasse günstig übernehmen kann.

      • Bitte mal ein beispiel wie man(n) sich eine „schwierigen Finanzierungsstruktur“ so vorstellen soll…

        Ich habe den Abschiedserguß gelesen und außer viel Gejammer und Selbstmitleid steht da nix drin. Auch die 70% Marge sind doch pure Fantasie, das wäre bei 1 MIO Netto-Umsatz doch bereits 700′ roh und dann würde dich doch jede Bank sofort mit Kohle überschütten….

      • Nachtrag: bereits am 31.12.2015 waren die mit JF von 1.710.621,68 Eur überschuldet und das obwohl es heisst:
        „Die Gesellschaft ist zwar bilanziell überschuldet, aber die Überschuldung wird spätestens am 08.März 2016 durch weitere Einzahlungen in die Kapitalrücklage über insgesamt 1.095.858,15 EUR beseitigt. Die Going Concern Annahme bleibt bei Aufstellung des Jahreabschlusses bestehen, da in dem Unternehmen erhebliche stille Reserven existieren. Diese stillen Reserven werden durch externe Dritte im Rahmen der Bewertung der Kapitalerhöhung bestätigt. “

        Quelle: Bilanz/ JA 2015

        Verlustvortrag am 31.12.2014 waren auch bereits 1.311.193,40 (Quelle Bilanz 2014 – 2015 war das gut versteckt….)

      • Wenn Du z.B. Gesellschafter hast, die nicht mehr weiter finanzieren können / wollen und einen Verwässerungsschutz haben. Wäre nur eine Möglichkeit. Es gibt massenweise Konstellationen, die es schlauer erscheinen lassen, einen Schnitt zu machen und den Cap-Table neu zu strukturieren.

  2. An der Crowd kann es ja nicht mehr gelegen haben, die ist ja damals mit 30% Rendite rausgekickt worden.

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