Kürzlich hat Home24 erstmals Deutschland-Umsätze veröffentlicht. Heute gab es die Zahlen für 2017:
“Der Nettoumsatz im Gesamtjahr stieg um 13% auf 276 Mio. EUR gegenüber 244 Mio. EUR in 2016. Gleichzeitig erhöhte sich die Bruttomarge auf 45% (2016: 42%).
Trotz erhöhter Marketingausgaben und umfangreicher Investitionen in ihre Prozesse und Systeme verbesserte home24 das bereinigte EBITDA von (40 Mio.) EUR im Vorjahr auf (22 Mio.) EUR in 2017. Die bereinigte EBITDA-Marge des Unternehmens verbesserte sich im gleichen Zeitraum um 9 Prozentpunkte.”
Bei einem anvisierten Börsengang wird sich Home24 vor allem dem Vergleich mit Bygghemma stellen müssen (“Bygghemma (DIY/Möbel) will mit 420 Mio. € Umsatz an die Börse”), das allein für Skandinavien Möbelumsätze von knapp 170 Mio. Euro ausweist.
Siehe auch Made.com macht £127 Mio. (+40%) und holt weitere £40 Mio.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Home24 weist erstmals Deutschland-Umsätze aus
- Home24: Kinnevik bestätigt weitere 20 Mio. Euro Runde
- Die Wayfair-Strategie im Zukunfts-Check der Kassenzone
Kategorien:Home & Living
Wenn von einem bereinigten EBITDA von 22 Mio. € gesprochen wird, dann ist das doch falsch oder stehe ich auf dem Schlauch?
EBITDA ist laut Definition Gewinn und die von Home24 genannten 22 Mio. € sind Verlust! Also müsste es doch bereinigtes EBITDA oder eben Verlust von -22 Mio. € heißen oder nicht ?
Wenn in Klammern, dann ist’s immer Minus. Hatte bei mir seinerzeit auch für Verwirrung gesorgt. :D
Alles klar, dank dir für die Info. Das war mir nicht bewusst.
-10% bei 13% Wachstum, mmhh. Da gibt es Old-Economy Unternehmen, die steigern auch ihren Umsatz um 15%, erhöhen dabei aber den Gewinn um 30%. Bin mal gespannt, was sie der Börse für ein Story erzählen.
Angeblich soll die Bewertung von home24 zum IPO bei 500-600 Mio. Euro liegen. Das entspräche dann einem Umsatzmultiple von ca. 2.
Wenn ich mir den direkten Mitbewerber Wayfair anschaue, dann ist dieser entweder an der Börse gnadenlos unterbewertet oder die angestrebte Bewertung von home24 viel zu hoch.
Wayfair wird aktuell mit einem Umsatzmultiple von unter 1 bewertet (Nettoumsatz von 3,8 Mrd. Euro. in 2017 und eine aktuelle Marktkapitaliserung von ca, 3,5 Mrd. Euro).
Und dies bei einem Wachstum von knapp 40% von 2016 auf 2017 (home24 von 13 %) und einem weitaus besseren EBITDA als home24.
Ich bin wirklich auf den Börsengang gespannt…
– Deutscher Lazada CEO wird in Nacht-und-Nebel-Aktion diese Woche entlassen
– der Zalora CEO hat auch diesen Monat das Handtuch geworfen
– Jumia will an die Börse aber schon heute ist klar, dass bei solchen Zahlen komplett unrealistisch ist und höchstwahrscheinlich abgesagt wird.
– Noch dazu hat man Lateinamerika komplett aufgegeben und die E-Commerce Ventures dort kämpfen um Platz 3-5.
– Selbst beim Wunderkind Zalando wurden 300 Mitarbeiter im Marketing als Kostensenkungsmaßnahme entlassen.
All das hoch relevante Ereignisse der letzten Wochen im E-Commerce und hier gar nicht thematisiert worden.
Es wird klar, dass Rocket nie in der Lage war, nachhaltige Geschäfte aufzubauen. Dort, wo Erfolge zu vermelden sind, ist es auf das Talent des Venture-Managements, zurückzuführen, und bleibt eher als Ausnahme.
In diesem Blog hat man aber schon längst aufgegeben, sich kritisch mit Rocket und deren (aktuellen und ehemaligen) Beteiligungen und vor allem mit der Rocket-Kultur von Wachstum um jeden Preis, welche heute noch größtenteils der E-Commerce-Welt prägt, auseinanderzusetzen. Es sieht so aus, dass man (potentielle) Speakers und Sponsoren für die eigenen Events nicht vergraulen will.
Danke für den Post !
Aufgabe von Exciting Commerce ist es ja nicht, sich kritisch mit Rocket Internet auseinanderzusetzen (das tun nun wahrlich genug), sondern über relevante E-Commerce-Player/Entwicklungen im E-Commerce zu schreiben.
Seit Rocket nicht mehr relevant ist, gibt es weniger Beiträge dazu. So einfach ist das. Und vielleicht ist aufgefallen, dass es auch kaum noch Rocket-Speaker auf den Konferenzen gibt. Aus denselben Gründen.
Trotzdem aber natürlich danke für den Kommentar und die Auflistung der jüngsten Entwicklungen.
Lazada, eine Rocket Ausgründung, bekommt 2 Milliarden diese Woche von Alibaba, und Südostasien ist seit langem der spannendsten Markt im E-Commerce, wo sich Amazon, Alibaba, JD.com und extrem gut finanzierten Local Players tummeln.
Und das soll keine relevante E-Commerce-Player/Entwicklungen im E-Commerce sein?
das stimmt, aber die Shoptalk ging diese Woche einfach vor. Persönlich fand ichs spannend, aber bei zwei, drei Meldungen am Tag muss man sich einfach entscheiden. Und das Thema läuft ja nicht weg.