Bei den Marktplätzen ist gerade nicht nur Ebay auf dem Markt. Auch Real sucht händeringend nach einem Abnehmer. Ende September sollte er präsentiert werden. Doch der Verkauf zieht sich. Und während das Filialgeschäft wohl kaum eine Überlebenschance haben dürfte (siehe auch Wird Real das nächste Tengelmann oder das nächste Schlecker?), bleibt die große Frage, was aus dem Online-Marktplatz wird, der inzwischen bei einem Handelsvolumen von über einer halben Milliarde Euro liegt, wie der Real.de-Chef kürzlich im Kassenzone-Interview verriet:
“Alex: Wie groß wart ihr, als Real euch 2016 akquiriert hat?
Gerald: Wir hatten ein GMV von etwa 60 Millionen Euro pro Jahr.
Alex: Und seitdem seid ihr ja gewachsen.
Gerald: Wir liegen in diesem Geschäftsjahr GMV-mäßig bei über einer halben Milliarde. Im letzten Geschäftsjahr waren es 380 Millionen.”
Zusammen mit anderen europäischen Marktplätzen hat Real.de gerade das International Marketplace Network gegründet, um in Summe auch für internationale, sprich: chinesische Händler attraktiver zu werden und so eine Alternative zu Amazon, Ebay, Wish & Co. zu bieten (siehe dazu auch unsere Exchanges-Reihe zur nächsten China-Welle):
Spannend wird jetzt, ob Real.de zusammen mit den Filialen oder unabhängig davon veräußert wird. Zur Not könnte ja auch einer der Partner aus der Marktplatzallianz einspringen.
Wo steht Real.de heute und wo soll die Reise hingehen? Hier gibts das aktuelle Update im Kassenzone-Podcast:
Frühere Beiträge zum Thema:
- Wird Real das nächste Tengelmann oder das nächste Schlecker?
- Wie sich Rewe und Real in der Marktplatz-Logik unterscheiden
- Nach der Übernahme: Metro opfert Hitmeister für Real.de
- Exchanges #239: Wer schnappt sich Ebay – und warum?
Kategorien:Shopboerse
Laut Handelsblatt waren es im letzten Jahr sogar 608 Mio. EUR Umsatz/GMV
das kann gut sein, danke! Metro hatte ja keine Angaben zu Real mehr gemacht, aber das Wachstum der ersten drei Quartale deutete schon darauf hin.
Der Deal von Real ist ziemlich clever, da viele Händler jetzt schon händerigend nach Ergänzungen zu den fehlenden Erträgen auf Amazon suchen. Der Umsatz mag zwar noch bei vielen steigen, die Erträge sind in der Regel aufgrund sinkender VKs eher rückläufig.
Amazon macht die Plattform immer attrkativer für die chinesischen Händler mit ihren Kampfpreisen, da sie einfach keine Lust haben Marktanteile an andere Plattformen, insbesondere denen aus China, zu verlieren.