Im Herbst ist das Corona-Virus außer Kontrolle geraten, und das dürfte noch eine ganze Weile so bleiben. So kann/sollte/muss sich der Online-Handel auf einen Lockdown bis mindestens Ende Januar einstellen und auf eine erhöhte Nachfrage bis weit ins zweite Quartal hinein.
Nach den Erfahrungen der vergangenen Monate (zögerliche und reaktive Corona-Politik ohne klar erkennbare Langfriststrategie) lassen sich inzwischen vergleichsweise gute Einschätzungen für die zu erwartenden Entwicklungen in den kommenden Monaten abgeben:
- So kann/sollte sich der Online-Handel für das erste Quartal – abhängig von seine Möglichkeiten – auf Volllast einstellen, also wahlweise auf alles, was die (Logistik-)Kapazitäten hergeben, bzw. auf ein anhaltend hohes Q4-Niveau.
- Dem Online-Handel bieten sich in dieser Zeit weiter Möglichkeiten, sich neue Kundengruppen zu erschließen. Hierfür sollten nicht nur Online-Maßnahmen genutzt werden.
- So haben Spezialisten weiter beste Möglichkeiten, sich als (lieferfähige) Alternative zu Amazon zu positionieren und sollten dies auch aktiv kommunizieren (siehe Wer kann in dieser Krisedie Zalando-Formel für sich nutzen?)
- Auch nach dem ersten Quartal dürften die Corona-Beschränkungen zu erhöhten Bestellungen im Online-Handel führen.
- Der beschriebene Kurs lässt sich deshalb 2021 solange fortführen, bis auch jenseits der Massen-Impfungen, die ihre volle Wirkung erst 2022 entfalten werden, eine Langfriststrategie im Umgang mit Corona erkennbar ist.
- Dabei kann sich der Online-Handel weiter als sichere und bequeme Shopping-Alternative positionieren und dabei nach Möglichkeit auch den unter den Beeinträchtigungen leidenden Offlinern unter die Arme greifen.
- Operativ bleiben die Logistik(-Kapazitäten) und die Warenversorgung auch 2021 die großen Herausforderungen für den Online-Handel.
Auch für die GLORE50 gehen wir nach den jüngsten Entwicklungen von einem anhaltenden Nachfrageboom bis ins zweite Quartal hinein aus, der sich in extrem guten Q4- und Q1-Zahlen niederschlagen dürfte.
Eingehender hatten wir uns mit den (zu erwartenden) Entwicklungen für den Online-Handel in den Exchanges #267 auseinandergesetzt:
Frühere Beiträge zum Thema:
- Der Handel kann sich auf Lockdown bis Ende Januar einstellen
- Aktuelle Verzögerungen: DHL sieht sich jetzt bereits am Limit
- Worauf sich der Online-Handel bis Mitte 2021 einstellen kann
- Corona forever: Warum wir uns den Realitäten stellen sollten!
- Das wird Folgen haben! Die K5 Thesen für den Online-Handel
- Exchanges #267: Was war, was wird im Online-Handel 2020/21
Kategorien:Corona
Kommentar verfassen