Die Schweiz verliert 2020 sowohl Leshop als auch Coop@Home

Für den Schweizer Online-Handel war 2020 ein bitteres Jahr. Denn mit LeShop und Coop@Home hat die Schweiz gleich zwei bekannte Marken verloren. Unternehmerisch ist die Entscheidung durchaus nachvollziehbar. Schließlich sind beide Mutterkonzerne – Migros und Coop – durch den rasanten Aufstieg der Lebensmitteldiscounter unter Druck und müssen sparen, wo es geht.

Aus Kundensicht hingegen ist die Entscheidung Quatsch. Denn überzeugte Online-Shopper erwarten in erster Linie bessere Online-Services. Ihnen ist mit den neuen Angeboten wenig geholfen.

So war es strategisch gesehen noch nie eine gute Idee, die Zukunft in die Vergangenheit zu integrieren. Wenn überhaupt, dann müsste es andersrum laufen. Und selbst das würde die Zukunft noch bremsen.

Was sich Coop und Migros sonst noch sparen

Neben Coop@Home hat sich Coop dieses Jahr auch Mondovino gespart, was einen als Verwaltungsrat von Flaschenpost durchaus freut. Ähnlich groß dürfte die Freude bei Farmy sein, das seine Online-Kompetenz im Schweizer Markt künftig ebenfalls besser ausspielen kann.

Bei der Migros-Gruppe ist neben LeShop auch Sparrow Ventures (“Was die Migros-Gruppe mit Sparrow Ventures vorhat”) schon wieder Geschichte.

Muss sich auch Digitec Galaxus Sorgen machen?

Sorgen dürfte man sich bei Digitec Galaxus machen, dass es irgendwann ebenfalls bei Migros Online enden könnte. Noch winkt der Chef bei derlei Themen ab –  aus guten Gründen:

“Teuteberg schüttelt den Kopf. Er will möglichst unabhängig vom Mutterkonzern bleiben: «Das macht uns agil und innovativ.»”

Bitter sind diese Entwicklungen für den Schweizer Online-Markt als Ganzes. Denn je weniger Online-Marken die Schweiz aufbaut, desto mehr bedienen sich die Schweizer Online-Shopper eben im Ausland.

So melden die internationalen Anbieter für die Schweiz auch 2020 wieder überdurchschnittliche Wachstumsraten in fast allen Kategorien.

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Kategorien:Food, Shopboerse

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1 Antwort

  1. Alte Köpfe, neue Konzepte… – naja, in Deutschland sieht’s bei den meisten Lebensmittelhänldern, egal ob Discounter oder Supermarkt, ja kaum anders aus.

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