Technikthemen fehlten in vielen Jahresvorschauen. Kein Wunder, denn seit zehn Jahren herrscht mehr oder weniger Flaute an der Technikfront. Entsprechend sind die großen Kerntechnologien vom Radar vieler Anwendungsexperten verschwunden.
Doch dann kam 2007/2008 Magento ("E-Commerce Platform for Growth") als frei zugängliche Software auf den Markt und hat die Entwicklerherzen im Sturm erobert. Selten ist eine Software so euphorisch begrüßt worden wie die Open Source Alternative:
Und wer die Open Source Szene verfolgt, der beginnt zu erahnen, was uns hier in den nächsten Jahren blüht. Magento hat E-Commerce wieder cool gemacht. Und Oxid beweist im Windschatten, dass auch professionelle Shopsysteme Open Source sein können.
Die Entwicklermagazine berichten plötzlich in Spezialausgaben über die neuen E-Commerce-Systeme (s. t3n-Magazin, php-Journal). Die Agenturen reissen sich um Partnerschaften. Und es bestehen beste Chancen, dass in den kommenden Jahren nun endlich auch im E-Commerce der Web 2.0 Knoten platzt.
Open Source ermöglicht Next Generation E-Commerce auf allen Ebenen
Der Online-Handel hinkt der allgmeinen 2.0 Entwicklung, die ja im wesentlich getrieben ist durch gute Ideen gepaart mit frei zugänglicher Software, um Jahre hinterher. Exciting Commerce Leser wissen das besser als andere: An Ideen mangelte es in den vergangenen Jahren nicht, doch an Systemen, mit denen man sie schnell, flexibel und kostengünstig umsetzen konnte.
Inzwischen denkt eine Garde junger Entwickler E-Commerce neu und entwickelt Lösungen, die nicht nur die Bestellungen optimal abwickeln können, sondern sich auch für den (multi-)medialen Einsatz eignen. Es lohnt sich, einfach mal durch das Magento-Blog zu stöbern. Dort finden sich eine Fülle von ersten Anregungen.
Einen Vorgeschmack darauf, was ein frei erweiterbares System möglich macht, liefert auch die Shoppinglösung von Mydeco, ausführlicher beschrieben auch im Shopbetreiber-Blog und in der deutschen Pressemeldung. Hier erkennt man, wie aus einer simplen Shopsoftware eine vielseitig einsetzbare Shoppingplattform werden kann.
Alexander Ringsdorff, Geschäftsführer der verantwortlichen Agentur Visions New Media, schreibt uns:
"Durch die kommerziellen Anbieter war der Bereich e-Commerce lange
erdrückend besetzt und wegen fehlender Open Source Alternative auf
dem "enterprise" Niveau ging die Entwicklung nur schleichend voran.
Jetzt, da wir sehen wie groß das Interesse an Magento ist und
sogar Anfragen von einigen der größten e-Commerce Händler in
Deutschland bekommen, wird klar, dass gemeinsam mit der Community die
Richtung Open Source extrem schnell wachsen wird und sich Synergien
ergeben."
Unsere Erfahrungen bei Optaros sind ähnlich. Nicht nur die Dynamik ist beeindruckend. Es ist zugleich faszinierend zu sehen, wie sich nun auch jenseits von Dickschiffen wie Intershop oder Hybris jede Menge neuer Perspektiven eröffnen, gerade für die innovationsfreudigeren unter den Handels- und Medienhäusern.
In den Diskussionen mit den US-Kollegen zeigt sich auch, dass die Entwicklung wohl von Europa ausgehen wird. Der US-Markt wartet noch auf Lösungen, die den dortigen Anforderungen an das Traffic- und Bestellvolumen gerecht werden. Das ist in den überschaubareren Märkten Europas kaum noch ein Thema.
Unsere Prognose also: Junge und unkonventionell denkende Entwickler finden E-Commerce auf einmal (wieder) spannend, und so werden wir in den kommenden Jahren einige sehr ungewöhnliche Shoppinglösungen auf Open Source Basis sehen.
Die deutsche Magento-Entwickler-Community versammelt sich am 5. Februar in Leipzig. Dabei ist auch Roy Rubin, Chef von Varien, der Firma
hinter Magento.
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Kategorien:Open Source, Optaros
Magento und die Open Source Zukunft 2009-2010 (II)
Als kleiner Nachtrag zu den zu erwartenden Umwälzungen im E-Commerce durch Open Source Software empfehlen wir das Interview mit Alexander Ringsdorff, dessen Team die Magento-Lösung für MyDeco umgesetzt hat. Besser kann man die Vorteile von kommerzielle…
Indeed Magento is a great platform to work with. We have done over 60 Magento projects to date and continue to deliver Magento to clients around the world.
However there is a serious learning curve and many people do not realize how much work go into the configuration of the store and the data until they are in the middle of it.
we are currently building the biggest Magento store with 100,000 products and 5000 categories and we have had to build modules and scripts to manipulate and format the data appropriately for Magento.
http://www.eCommerce-Themes.com
Magento hat im letzte Jahr möglicherweise tatsächlich einen zum Teil etwas verschlafenen Riesen namens eCommerce zu neuer Dynamik verholfen. Der Hype um Magento hat selbst Experten überrascht und ich persönlich glaube auch, dass dies erst der Anfang ist. Mit Magento und den neuen Open Source Ansätzen ist da einiges in Bewegung geraten. Gerade in der jeztigen Zeit, in der die Wirtschaft etwas lahmt, scheint man mit derartigen Ansätze einen möglichen Lösungsansatz aus der Krise gefunden zu haben.
Ich bin jedenfalls überzeugt, dass wir in naher und mittlerer Zukunft noch einiges von und über Magento – sowie auch einige andere Open Source Projekte – hören werden.
Endlich eine neue/vernünftige Lösung! Wir verlassen somit auch OSC+XTC. Lediglich OXID wird damit auch wieder interessant als Community Edition.
Erfahrungsbericht e-Commerce: Eigenentwicklung vs.Standardsystem
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Magento Workshop Teil IV Design, Produktpflege,Anpassungen
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