Luupo und die Folgen: Cooni, McEuro, xgewinnt u.v.m.

Amazon wird es freuen, denn nicht ganz unerwartet hat Luupo, das noch bis Sonntag zum Verkauf steht, zu einer Flut ähnlich gearteter Konzepte geführt – und fast alle nutzen Amazon als den Handelspartner ihrer Wahl.

Inzwischen ist auch Telebid/Swoopo-Erfinder Manfred Hasseler mit von der Partie und setzt mit seinem Nachfolgeprojekt Cooni ebenfalls auf verdeckte Preise:

Cooni

Weitere Beispiele sind u.a. McEuro, x-gewinnt, Preis-zeigen.de und Rabattschlacht

Vielleicht macht die Fixierung auf das Preismodell blind für sämtliche, weitere Tücken des Konzepts. In jedem Fall ist es ernüchternd zu sehen, wie ein um die andere Seite in dieselben, konzeptionellen Fallen tappt:

  • Luupo & Co als eigenständiges Portal in Schwung zu bringen, dürfte einigermaßen schwierig sein und extrem tiefe Marketingtaschen erfordern.
  • Aus Exciting Commerce Sicht wäre das Spiel mit den Preisen perfekt für 2.0 Anwendungen. Aber
    offenbar gibt es keine webaffinen Leute hierzulande, die die Idee
    aufgreifen.

Sollte also jemand an einem Preisdynamo als Shoppingtool arbeiten, sei es eine Widgetlösung, einen Web-Service oder eine Social App, die mit verdeckten Preisen oder anderen dynamischen Preismodellen arbeitet, würden wir uns über einen kurzen Hinweis freuen.

Solange bleibt unser Favorit das Konzept von Rabattschlacht, die für ein nutzergetriebenes Portal derzeit noch auf dem besten Weg sind.

Das Luupo-Modell ist eines der wenigen Live Shopping Modelle, das nicht an den Margen der Händler knabbert. Insofern verfolgen wir die Entwicklungen fasziniert und bleiben gespannt, wer als erster den Dreh findet und das Konzept (incl. Vermarktungskonzept) so gestaltet, dass es nicht nur händlerseitig, sondern auch nutzerseitig eine ernsthafte Chance auf Erfolg hat.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Impulskauf, Live Shopping, Preispolitik

1 Antwort

  1. Es gibt viele tolle Ideen und Konzepte die Shopping zum Erlebnis machen sollen.
    Rabattschlacht ist in meinen Augen auch wirklich ganz gut umgesetzt, aber nicht jede Idee, auch wenn sie zuerst ganz witzig und interessant wirkt, ist am Ende auch auf Dauer interessant für den Kunden.
    Daher meine Meinung, die ich übrigens bereits seit dem Start von Luupo & Co. vertrete:
    Projekte die auf Auktionen mit Gebotskosten setzen, sind in Deutschland auf längere Zeit nicht erfolgreich zu betreiben.
    Auch der angekündigte 7-stellige Marketingetat von Rabattschlacht wird dies nicht ändern können.
    Das Konzept das hinter Luupo, Rabattschlacht und den anderen Anbietern steht, hat eben einen ganz blöden Haken, den keiner Lösen können wird.
    Der Großteil des Gewinns wird mit den Kunden gemacht, die am Ende leer ausgehen. Das ist nun mal so und das merkt auch irgendwann einmal der Kunde.

  2. Das ist aus Händlersicht gut argumentiert und dagegen wäre auch nichts einzuwenden, wenn Du mir jetzt noch erklären könntest, warum – trotz des „ganz blöden Hakens“ eigentlich soviele Menschen Lotto spielen und dort in einer Quasi-Auktion mit Gebotskosten um den Jackpot mitbieten.

  3. Beim Lotto lockt ein Millionengewinn. Die Aussicht auf finanzielle Unabhängigkeit, die manche alle Vernunft vergessen lassen. Würde man beim Lotto bestenfalls Gewinne im Wert einiger hundert Euro erzielen können, wäre das Ganze ein Flop, vermute ich.

  4. Klar, das ist Ansichtssache, aber in den meisten Fällen wird eben suggeriert das ich ein bestimmtes Produkt „günstig“ kaufen kann.
    Dann liegt es in der Betrachtungsweise des Kunden ob er nun etwas günstiges kaufen möchte und deshalb mit bietet, oder ob er so lange mit bietet bis man das Produkt fast kostenlos bekommt und er dies dann als „Gewinn“ ansieht.
    Aber ich bleibe trotzdem dabei. ;0)
    Macht ein Kunde/User dies 2-3 Mal mit und sieht was er da ausgegeben hat, schwenkt die anfängliche Begeisterung um, in eine überspitzt ausgedrückt kurze „Depri-Phase“ und er denkt sich: Toll, jetzt hab ich 20EUR verballert, um die Kaffeemaschine eines anderen Users zu finanzieren. SUPER, bin ich blöd!
    Erzähl das Konzept mal einem Passanten auf der Strasse, aber vergiss den kleinen Haken nicht. Denn schnell sind 10-20EUR weg bei diesen Systemen.
    Ich wäre auf das Ergebnis sehr gespannt. ;0)
    Aber eigentlich will ich das gar nicht so schlecht reden. Ich bin ja auch gespannt ob sich der ein oder andere Anbieter am Ende doch noch länger hält.
    Das mit Luupo, obwohl ich die gar nicht kenne, habe ich sofort am ersten Tag vorhergesehen das sich das so nicht trägt.
    Obwohl das Design und das Video sehr cool sind.
    apropos Video: Wie findest du eigentlich unsere Anna auf Styleon ;0)

  5. Lotto verspricht Millionen-Gewinne und setzt in der Werbung emotionale Elemente ein. Es ist jede Woche das Selbe Spiel. Und es ist in der Gesellschaft akzeptiert. Bei Luupo und co geht es aber immer um andere Produkte. Und wenn man eines dieser Produkte wirklich haben will, dann geht man in den Laden und kauft es oder bestellt es in irgendeinem Online-Shop. Da muss man sich nicht auf so dümmliche Spielereien einlassen.

  6. Das Amazon als Handelspartner genutzt wird liegt wohl vor allem daran, das Amazon schon vor Jahren seine Produktdaten über (die seit der Version ECS 4 standardisierten) WebServices API geöffnet hat. Während dies in den USA schon sehr häufig gemacht wird hat der deutsche (Online) Handel das komplett verschlafen und glaubt immer noch sein Produktdaten wären das Topgeheimnis – während Amazon seine veredelten Daten jedem Affiliate frei verfügbar macht – solange hier auch auf die Amazon Website als Affilaitepartner zurückverlinkt wird.

  7. Habe damals zu BILD.de-Zeiten das Modell schon abgelehnt und verurteilt, da ich der Meinung bin, dass die Nutzer hier veräppelt werden!
    Der Tiefstpreis liegt meist immer noch über dem günstigsten Anbieter und es wird nur darauf gewartet, das sich ein „Dummer“ findet, der vorab zuschlägt, bevor der Preis den Tiefstpreis erreicht hat.
    Vermeintliche Schnäppchen, die für Werbe- und Promotionzwecke verwendet werden, sollen den Anschein erwecken, dass es dann doch noch Schnäppchen gibt! Diese sind aber meist gefaked (was sich natürlich offiziell nicht nachweisen lässt).
    Umso mehr wundert es mich, das Excitingcommerce.de dieses Thema und vor allem Rabattschlacht.de jedes Mal wieder so „hyped“. ;-(
    Mein Rat: sich lieber auf redaktionell geführte Schnäppchenportale vertrauen, die die günstigsten Angebote für ihre Leser raussuchen.
    Sparwelt.de (http://www.sparwelt.de) ist sicherlich nur eins davon.
    Liebe Grüße
    Daniel Engelbarts

  8. @Jochen:
    Der große Unterschied zu diesen Anbietern und Lotto ist, dass hier mit allen Mitteln versucht wird, den Anschein zu erwecken, man könne für ein paar Euros eine PlayStation, einen Fernseher oder einen iPod KAUFEN! Beim Glücksspiel (wie z.B. Lotto) ist den Leuten klar, das sie an einem Gewinnspiel teilnehmen und sind nicht enttäuscht, dass am Ende dann vielleicht doch nicht den großen Hauptgewinn haben. Bei Rabattschlacht & Co. ist dies leider nicht der Fall. Egal, wen man fragt: alle sind nach dem Nutzen enttäuscht!

  9. @Tobias genau so ist es. Ich bin als Kunde von den kostenpflichtigen Preisschildern aber sowas von angeödet. Da hat das Wort Kundenausschöpfung gleich eine Qualität, die mir nicht gefällt.
    Die Anna macht Euch irgendwie erwachsener.

  10. @Tobias
    Habt ihr eure alten Produktvideos komplett abgeschafft? Ich finde da keinen Link mehr zu. Anna finde ich gut, allerdings nicht so gut wie die moderierten Videos vorher.

  11. @ Nils:
    Wir sind dabei neue zu drehen und werden nur einen Teil der alten wieder online geben.
    Soll alles ein wenig professioneller werden und mehr das Produkt im Vordergrund stehen.
    Wir experimentieren noch ein wenig, bis wir mit der Qualität zu frieden sind. Moderationen wird es auf jeden Fall weiterhin geben.

  12. @Daniel Engelbarts
    Seid ihr nicht grade die, die Lücken im Bestellsystem von Tchibo soweit hypen um durch fragwürdige Marketingmethoden neue Besucher für euer „Schnäppchenportal“ zu bekommen inkl. medialer Verwertung bei TV.Berlin – ich find etwas etwas sehr link offensichtliche Fehler im Bestellsystem zum eigenen Vorteil auszunutzen. Da kommt wohl der Ex-Bild-Spardetektiv in dir durch – die Nutzer zu solchen Aktionen zu animieren ist meiner Ansicht nicht die feine Art. Was wäre, wenn Tchibo gegen die Nutzer vorgeht?
    Seid ihr nicht die, die Twitterprofile von der Konkurrenz wie mydealz.de abgrasen und dann den User followen um die denen User abzujagen? Ich finde über 800 followed profiles und etwas über 100 followers sprechen für sich. Ich wurde selber von euch gefollowed und es schon sehr komisch… woher wollt ihr sonst mein Profil haben?
    Mir kommt es irgendwie so vor, dass kurze Zeit, nachdem die Konkurrenz wie http://www.mydealz.de, http://www.sparbote.de, welt-der-schnaeppchen.de Artikel verfasst haben komischerweise öfters die gleichen Schnäppchen bei euch auftauchen. Besteht die redaktionelle Arbeit der mehrköpfigen Redaktion darin, die Artikel entsprechend umzuformulieren?
    Ich würde mich freuen, wenn du mal kurz dazu Auskunft geben könntest… du kannst mich gerne korrigieren!
    Lieben Gruß,
    Gerd

  13. Ich stehe dem Modell sehr kritisch gegenüber, weil es in meinen Augen eine Form des Glücksspiels darstellt. Sicher haben wenige der in diesem Bereich gestarteten Unternehmen mit viel Marketingaufwand erhebliche Umsätze und vielleicht sogar Erträge erwirtschaftet. Auf Dauer wird der Konsument jedoch nicht bereit sein, hier mitzuspielen, denn das in der Werbung suggerierte Superschnäppchen macht halt immer nur einer und oft wird man Geld einsetzen und trotzdem leer ausgehen.
    Unter Suchtgesichtspunkten ist das Modell sehr spannend: Wenn ich bereits 20 Euro für ein Teil ausgegeben habe, will ich es wahrscheinlich erzwingen und werde weitere Gebote platzieren und nochmal einzahlen.
    Allerdings spricht sich auch das Enttäuschungspotential herum und die negativen Berichte über das Geschäftsmodell häufen sich. Und das könnte auf mittlere Sicht das Geschäftsmodell nachhaltig beschädigen.

  14. IMO sind das noch alles nette Spielereien. Alternative und viel aktivere Pricingmodelle die wirklich Sinn machen und nicht den Kunden auf den Arm nehmen habe zumindest ich noch nicht gesehen.(Was nichts heissen soll)
    Wenn sich diese herausbilden werden sicherlich die grossen dieser Welt diese Mechanik als Feature übernehmen.
    Siehe Liveshopping.
    Beste Grüße PP

  15. @Gerd:
    Tchibo: Die Berichte über Tchibo waren ganz normale Hinweise darauf, dass es einen Preisfehler im System gab/gibt. Dies machen andere Seiten genauso wie wir und meist werden solche Löcher auch innerhalb von Stunden gestopft (siehe z.B. den T-Online-Shop).
    Darüber berichtet haben wir genauso wie die von Dir erwähnten Mitbewerber, aber auch noch viele andere Blogs. Laut der Agentur von Tchibo, die a) alle Sales ordnungsgemäß verprovisioniert und b) uns auch bestätigt hat, dass dies ein Fehler von Tchibo sei, bei dem weder der Nutzer noch wir was zu befürchten hätten, da wir beide nichts illegales oder unerlaubtes getan haben, sind wir nicht ein mal die größten Partner, sprich: einige der von Dir genannten Mitbewerber haben mindestens genau so viel Umsatz mit dem Preisfehler gemacht wie wir, wenn nicht noch viel mehr! Soviel also zum Tchibo-Thema.
    Twitter: Wir followen interessanten Profilen und die Nutzer folgen uns freiwillig (!!!). Wir zwingen keinen dazu und die von Dir erwähnten Mitbewerber haben zum größtenteils sehr viel weniger Follower.
    Schnäppchen: Auch hier erwähnst Du nur einen Bruchteil von Mitbewerbern, die mal früher oder später das ein oder andere Angebot entdecken. Es gibt kein Copyright auf bestimmte Deals. Wir bekommen viele Sachen von Nutzern gemeldet, die sicherlich auch manchmal die Infos von anderen Seiten haben. Mit einigen pflegen wir ein partnerschaftliches Miteinander, einige andere scheinen neidisch und sauer zu sein, dass wir nach solch kurzer Zeit einen so großen Zuspruch erhalten haben, so dass sie sogar versuchen, unsere IP-Adressen zu sperren. ;-)
    Aber keine Sorge. Im Unterschied zu den meisten Mitbewerbern gehen wir den konsequent logischen und nächsten Schritt, das System auf Portalebene zu heben. Dies wird Ende Q1/Anfang Q2 diesen Jahres noch geschehen. Also einfach mal wieder vorbei schauen!
    Liebe Grüße
    Daniel
    P.S.: Für weitere Anmerkungen/Fragen zu unserer Seite kannst Du Dich gerne direkt per E-Mail an mich wenden, da dies ja eigentlich nicht zu diesem Beitrag (Luupo & Co.) gehört.

  16. Ist Luupo jetzt eigentlich verkauft worden? Soweit ich gehört habe, wollten die beiden Brüder einen 6stelligen Betrag dafür haben …

  17. Ich stehe dem Modell skeptisch gegenüber.
    Selbstverständlich bin ich- auch nach der drohenden Insolvenz von amprice der Meinung, das ein einfacher und sehr schlichter Marktplatz sehr gute Chancen hätte. Diese Möchtegern Neuerfindungen werden es allesamt nicht schaffen. So meine Meinung

  18. Preissuchmaschinen haben den Onlinehandel für Kunden sicher etwas übersichtlicher gemacht und fördern die GiG Mentalität. Für Händler sind diese Preisvergleichsseiten allerdings auf lange Sicht der Ruin, weshalb ich zum Beispiel jegliche Listung dort nicht mehr anstrebe. Erfolg wäre dort nur möglich, wenn ich billiger anbiete als jeder andere dort. Das gilt dann aber auch für die Anderen. Im Endeffekt wird das ein Karussel, bei dem jeder verliert, der nicht rechtzeitig aussteigt.
    Die hier oben genannten Konzepte (Luupo und Co.) sind da wesentlich Händlerfreundlicher und eigentlich vom Gedanken her genial. Der Händler bekommt den Maximalpreis, den der Markt hergibt und der Käufer zahlt nur einen Bruchteil davon. Das große ABER wurde aber hier schon mehrfach erwähnt und ich glaube daher auch, das sich langfristiger die enttäuschten Nichterwerber von diesem Geschäftsmodell wieder abwenden und damit wird das System sich dann nicht mehr halten können.
    Für mich persönlich ist vom Onlinehandel nur noch die Onlinewerbung übrig geblieben, wozu allerdings auch das Anbieten einer gewissen Anzahl von Artikeln im Internet gehört. Schwerpunkt und Haupteinnahmequelle ist aber wieder die Komplettbetreuung der Kunden vor Ort von der Beratung über den Verkauf bis zum nachfolgenden Service.

  19. Nun bekommt man von jedem Seo erklärt: Macht bei dem Wahnsinn der Preissuchmaschinen nicht mit, die schieben eure eigenen Shops nach hinten. Leider gibt es immer wieder ein paar … die das nicht kapieren.
    Das Problem an diesen Modellen- sie laufgen nur ein paar Jahre, danach ist das Interesse weg.
    Eigenen Shops fördern, ich glaube die GiG Mentalität ist nicht mehr so schlimm wie früher.

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