Laut Manager Magazin sprechen die staatlich eingesetzten Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouseCoopers in ihrem Gutachten Arcandor die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit ab ("Prüfer zeigen Arcandor die rote Karte"):
Schlüssen: Die Bürgschaftsübernahme sei mit erheblichen Risiken
behaftet.
Der Konzern verfüge mittlerweile praktisch über keine freie
Substanz mehr. Darüber hinaus könnten künftige Beteiligungsverkäufe zu
erheblichen Buchverlusten führen.
Schließlich widersprechen die PwC-Prüfer der Behauptung des
Unternehmens, es sei durch die Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten,
was als Voraussetzung für Bundeshilfen gilt.
Arcandor befinde sich
vielmehr seit Jahren in Schwierigkeiten, wodurch die Liquidität des
Unternehmens stetig aufgezehrt worden sei, urteilten die PwC-Prüfer
rigoros."
Arcandor droht damit die endgültige Pleite.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Interview: Arcandor-Chef unter Rechtfertigungsdruck (II)
- Arcandor hält seine Geschäftszahlen weiter unter Verschluss
- Debatte: Soll der Staat für den Arcandor-Konzern bürgen?
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Hat nicht jüngst erst die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG die Sanierungsfähigkeit von Arcandor bestätigt gehabt?
Dass es konkurrierende Ansichten von Wirtschaftsprüfern gibt, ist keine Seltenheit. Das war ja bei Opel genauso. Ich bin gespannt, wie nach der Opel-Entscheidung (25.000 Arbeitsplätze) jetzt eine Arcandor-Entscheidung aussehen wird. Gutachten sind das eine, die politische Willensbildung am Ende doch eine andere.