Sehr von sich selbst (und der neuen Ebay-Strategie) überzeugt gab sich Ebay-Chef John Donahoe auf der Shop.org Konferenz – und stichelte in der Fragerunde ziemlich unverhohlen gegen Amazon und Walmart ("eBay CEO Takes Jabs at Amazon and Wal-Mart"):
"eBay is not a retailer. We will never be a retailer. We will not compete with our sellers."
"We
are not going to buy a shoe retailer, for instance. We aren't going to
develop private label products. We are not going to use the data on our
marketplace to compete or give to other sellers.
We are going to be a
marketplace that will not compete with its sellers."
Mit diesen und ähnlichen Worten umwarb John Donahoe die anwesenden Händler für seine Abverkaufsplattform im Rahmen der "Secondary Market" Strategie (s. vollständigen Bericht).
Doch so einleuchtend die Grundidee ist, so viele Haken gibt es bei der Umsetzung. Kann Ebay mit seiner vorbelasteten Marke – und ohne eigene Handelskompetenz – auf Dauer wirklich mehr als zweit- oder drittklassige Marken-/Hersteller anziehen?
Zumal die Konkurrenz nur einen Klick weiter das Abverkaufsthema weitaus konsequenter und vor allem markenkonformer angeht.
Auf der Shop.org Konferenz waren so gut wie alle US-Shoppingclubs vertreten. Doch speziell die Gilt Groupe machte einen fast schon erschreckend guten Eindruck – und gab auf einem der wegweisendsten Panels ("Shop.org Showcases Radical Ecommerce Business Models") einen Vorgeschmack darauf, wie es den Markt aufrollen will:
"Gilt revealed it will roll out new sites called Fuse for shoppers who are fans of Gilt but are between 20 – 30 years old and find a $250 dress is expensive even if it is a discount, and whose lifestyle is more casual, Susan Lyne said.
Gilt will also roll out new sites for men that includes gear and gadgets, as well as a home goods site. They are also ready to roll out an iPhone app in a month.
The key to event shopping is selling known brands that are coveted – consumers crave and lust after them – and of course, there must be excess inventory, according to Susan. "
Wenn man die Berichterstattung bisher verfolgt hat, konnte man den Eindruck gewinnen, als ob Gilt Groupe in erster Linie sehr viel Wind macht und dazu extrem viel Geld (zum Verbrennen) hat. Wenn man dann allerdings Gilt CEO Susan Lyne live erlebt und ein bisschen genauer hinhört, merkt man, dass durchaus Substanz dahinter steckt und dass sie nicht nur sehr genaue Vorstellungen hat, sondern eine sehr konsequente Wachstumsstrategie verfolgt. Gilt zumindest ist nach dem Panel auf unserer Watchlist sehr weit nach oben gerutscht.
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Kategorien:Ebay, Vente Privee
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