Fressnapf nimmt neuen E-Commerce Anlauf mit Oxid-Lösung

Fressnapf, mit über einer Milliarde Euro Umsatz Marktführer im Tierfachhandel, verkauft seit heute auch wieder online. Es handelt sich um einen mit doppelter Spannung erwarteten Neustart dieses Herbstes.

Denn ähnlich wie Media Markt & Co. ist Fressnapf ein Zusammenschluss von eigenständigen Franchise- lokalen Händlern, die sich durch das Online-Geschäft ungern ihre Ladenumsätze streitig machen lassen; zum anderen stellt sich, wie wir gesehen haben, im Tierfachhandel mit seinen ganz speziellen Anforderungen in besonderem Maße die Systemfrage.

Während Online-Marktführer Zooplus wie viele andere Tierfachhandlungen auf eine eigenentwickelte Shoplösung setzt, geht Fressnapf mit einer Open Source Lösung von Oxid an den Start:

Fressnapf

Das Handelsblatt hat kürzlich in einem Porträt über Fressnapf-Gründer Torsten Toeller alle wesentlichen Informationen zusammengetragen:

"Von Krefeld aus lenkt er heute Europas größte Tierfachmarktkette mit
1000 Märkten, über einer Milliarde Euro Umsatz und einem aktuellen
Wachstum von vier Prozent. Insgesamt setzt die Branche für Tierbedarf
in Deutschland 3,5 Milliarden Euro um.

Genauso schnell wie er Konzepte entwickelt, verwirft er sie aber auch,
wenn die Zeit noch nicht reif ist. Dazu zählte auch der Internet-Shop.
„Wir haben ein paar Millionen Euro im Online-Markt versenkt, weil wir
damals einfach zu früh waren“, sagt Toeller, der das
E-Commerce-Abenteuer schon 2002 beendete. Jetzt soll der zweite Versuch
erfolgen. „Wir steigen wieder ein“, sagt Toeller.

Der neue
Internetauftritt soll im November online gehen. Der Markt für den
Internet- und Katalogversand von Tierzubehör sei in Deutschland auf
über 100 Millionen Euro gewachsen. Daher ist die Zeit für das Comeback
reif.

Und für eine neue Idee: Im Frühjahr folgt ein Portal im Internet,
über das Dienstleistungen wie Reisen und Versicherungen für Tierhalter
angeboten werden. Dem eigenen Selbstverständnis entsprechend will
Toeller auch mit Fressnapf.de Marktführer werden."

Fressnapf zählt damit neben Globetrotter/Jack Wolfskin und MDM Münzen zu den bisher größten Referenzen für E-Commerce Projekte auf Open Source Basis hierzulande. Wobei sich Oxid und Magento erst seit gut einem Jahr als offene Alternative zu Intershop, Hybris und Demandware positionieren.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Open Source, Optaros

1 Antwort

  1. Wauzikontor selbst basiert auf einer Eigenentwicklung, für unsere Subbrand „Wolfsgrau.de“, welche ab Sommer 2010 starten wird, experimentieren wir derzeit sowohl mit Oxid als auch mit Magento. Ich kann FressNapf da gut verstehen, als Singleshop-Auskopplung ist Oxid relativ zügig out-of-the-box ready, gerade bei kleinem Rechnerpark. Magento läuft auf unserem Entwicklungsserver zwar, aber der Hardware-Hunger ist beachtlich – der klare Vorteil gerade von Magento ist, sollten wir Wauzikontor irgendwann 2010/2011 ebenfalls auf Magento umstellen, können wir ein Multistoresystem mit einer Lösung fahren, was gerade im Warenwirtschaftsbereich dank Schnittstellen eine echte Offenbarung ist, zumal, daß ist jetzt nur meine persönliche Meinung, ich das Backoffice und insbesondere das Artikelsystem von Magento dem Oxid derzeit als klar überlegen ansehe.

  2. Kleine Korrektur: meines Wissens ist Media Markt kein „Zusammenschluss von eigenständigen Franchise-Händlern“.
    Die Niederlassungen werden von der Systemzentrale Ingolstadt geführt.
    Allerdings sind die Geschäftsführer mit bis zu 10% an ihren Niederlassungen beteiligt, was die allgemeine Strategiediskussionen nicht gerade erleichtert.

  3. dennis hat es ja bereits treffend geschrieben, trotzdem beachtlich, was oxid in der kürze der zeit insbesondere mit der community-edition auf die beine gestellt hat. noch ein paar rädchen am richtigen fleck drehen und ich sehe oxid bei standarisierten einzelshops durch klaren fokus und seine simplizität auf augenhöhe mit magento, ggf. sogar eine nasenspitze voraus. auf diesem wege noch glückwünsche an die fressnapf-kollegen, der neue shop schaut sehr ansprechend aus – daher viel glück und gutes gelingen beim zweiten, vielversprechenden anlauf.

  4. @pierre stimmt. So wars auch nicht gemeint. Ich werds umformulieren. Manchmal wird mir mein Hang zur Knappheit zum Verhängnis :-)

  5. Die Situation ist nach wie vor „Obi-ähnlich“. Im Spannungsfeld zwischen operativer Erfolglosigkeit und den (berechtigten!) Interessen der Franchisenehmer wurde damals bei Freßnapf und letztlich dann auch bei Obi kein Weg gefunden. Was soll ein größerer Markt da helfen? Um davon zu profitieren müsste man ja operativ erfolgreich sein … und genau das ist ja angesichts der Wettbewerbssituation im Netz eben nicht einfacher geworden.

  6. Echt – das ist hier langsam nicht mehr auszuhalten.
    Wenn man schreibt – magento und oxid positionieren sich als Alternative zu Intershop, hybris und demandware – dann hat man entweder absolut keine Ahnung, oder ein besonderes Interesse daran diesen Mumpitz zu forcieren. Wäre auch noch o.k., aber dann bitte nicht mit dieser Pseudo-Objektivität.
    Der Blog hier war mal echt gut – mittlerweile ist er lächerlich bzw. instrumentalisiert.
    @jochen – denk mal drüber nach warum Dein Blog interessant war / ist.
    Glaubst Du wirklich die Leute die hier lesen sind so einfach strukturiert und merken nicht was Du hier abziehst?

  7. Naja. Immerhin eines gibt es in keinem der Beiträge: persönliche Attacken … Der Punkt ist doch, egal worüber ich schreibe – ob Live Shopping, Social Shopping, die Samwers oder jetzt eben die Entwicklungen bei den Open Source Alternativen – „die Leute“ finden es immer erst mal lächerlich und bescheuert.
    Aber es gibt nun mal seit einem Jahr diese Entwicklungen. Und ich halte sie für so spannend und relevant, dass ich darüber schreibe. Die Art und Weise mag nicht jedem behagen. Aber gerade die Aussage „magento und oxid positionieren sich als Alternative zu Intershop, hybris und demandware“ ist nun wirklich durch vielerlei Zitate sowohl von Magento als auch von Oxid gedeckt. Meistens umschreiben sie es mit „Lösungen für den Enterprise-Markt“. Aber sie positionieren sich wirklich so, ob das nun den etablierten Playern oder den Experten für den Ist-Zustand gefällt oder nicht.
    Was auch immer man davon halten mag. Ich verkünde ja keine absoluten Wahrheiten, sondern versuche Denkanstöße zu geben und Entwicklungen anhand von konkreten Beispielen aufzuzeigen. Was ich nicht erwarte, ist, dass jeder alle Meinungen teilt.
    Abgesehen davon, würde ich wirklich gerne andere spannende E-Commerce Blogs lesen, die andere Thesen vertreten und zu anderen Erkenntnissen kommen. Aber da kommt nicht viel mehr als „SEO/SEM über alles“, „Das Internet wird mobil“ und viel heiße Social Media Luft.
    PS. Und natürlich beraten wir bei Optaros Unternehmen in Sachen Open Source Alternativen genauso wie ich Innovationsberatung im Live Shopping oder Social Shopping Bereich mache oder Startups bei der Strategiefindung unterstütze. Aber das wäre ja auch etwas schizophren, wenn ich hier im Blog andere Thesen/Themen vertreten würde als außerhalb und umgekehrt.

  8. Mir gefällt der Shop sehr und ich begrüße so große Open Source Projekte. Wir selbst wurden bisher von keiner Open Source Software enttäuscht. Fressnapf hätte sicher auch jede andere Möglichkeit gehabt.

  9. Fressnapf ??? Nie wieder. Ich war mal Mitarbeiter, man wird nur ausgebeutet.

Trackbacks

  1. Challenge 2020: Wie Fressnapf Zooplus davonziehen lässt | Exciting Commerce

Schreibe eine Antwort zu Mecker EckeAntwort abbrechen

Entdecke mehr von Exciting Commerce

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen