Bei den ersten Live Shopping Days im Sommer 2008 habe ich ein halbes Dutzend Perspektiven fürs Live Shopping Geschäft vorgestellt – jenseits des ausschließlich preisbetonten Produktverkaufs, wie er auch heute immer noch viel zu häufig praktiziert wird.
Die lokalen Perspektiven symbolisiert inzwischen Groupon ganz gut, das im Herbst 2008 gestartet ist und eine dritte große Live Shopping Welle jenseits der Woot!- und Clubkonzepte losgetreten hat.
Die weiblichen Perspektiven des Live Shopping haben ebenfalls seit Oktober 2008 in Daily Grommet ("fresh finds, true stories") ein hervorragendes Vorbild.
Letzten April haben die Gründerinnen in einer ersten, großen Finanzierungsrunde 3,4 Mio. Dollar erhalten, weil sie mit ihrem Verkaufsmodell den Handel revolutionieren wollen:
"I went on to explain my vision to disrupt how consumer products (that
form 65% of our economy) get discovered and distributed.The investor
later said it gave him chills and that it was the best moment of the
meeting. His sharing that personal response made me all the more
confident to frame the vision as big as I see it."
Daily Grommet wirkte in den Anfangstagen (gerade im Vergleich zu Groupon) etwas sehr zaghaft, hat aber im Lauf der Zeit seinen eigenen Stil gefunden und lebt heute vor allem von den erläuternden Videopräsentationen, einer Mischung aus Martha Stewart und QVC, und dem stetig wachsenden Produktarchiv.
Obwohl immer noch die täglichen Neuheiten im Vordergrund stehen, ist der Verkauf nicht annähernd so aggressiv, wie er im Live Shopping sein müsste (und wie er anfangs wohl auch angedacht war). Impulsgebende Elemente wie Counter, Verfügbarkeiten, limitierte Stückzahlen, etc. fehlen inzwischen komplett. Stattdessen setzen die Macherinnen ganz auf die Kraft der Geschichten.
Anfang des Jahres hat Daily Grommet dann das Label "Birthplace
of Citizen Commerce" bekommen. Umsatzseitig haben die Gründerinnen weiterhin große
Ambitionen:
“We are going to be a failure if we
don’t become a $100M company in
relatively short order.”
Lesenswert sind vor allem die Interviews aus den frühen Tagen. Damals, sprich: vor einem Jahr, war der Plan:
"By introducing 250 new products per year
and selling just $100,000 worth of each product, each vertical could
bring in $25 million per year in gross revenues, she projects.The plan for Grommet’s growth, Pieri says, is to build on the success of
the original site by creating “verticals,” business-speak for
topic-specific offerings, such as “Grommet Gear,” “Grommet Food,”
“Grommet Garden,” and the like (the company has 12 product categories in
mind altogether, Pieri says."
Daily Grommet müsste im Verkauf noch etwas mehr Gas geben, ist aber ansonsten ein hervorragendes Beispiel, wie Live Shopping auch aussehen kann. Sehenswert sind auch die Hintergrundberichte, ebenfalls typische Daily Grommet Videos.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Scoopon: Catch of the Day
lässt es weiter krachen - Woot!
Insights von den Live Shopping Days 2010 - 10
Jahre Backcountry: Die Vorgeschichte auf
Video (1996-2007)
Kategorien:exceed, Exciting Commerce, Live Shopping
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