Entscheidung mit Folgen: Groupon führt personalisierte Deals ein

Groupon hat in dieser Woche personalisierte Deals eingeführt, was sicherlich mehr als seltsam ist für einen impulsgetriebenen Shopping-Anbieter. In der Pressemeldung heißt es:

"Today Groupon unveiled Personalized Deals, a new service that tailors
each Groupon subscriber’s stream of daily deals to their personal
preferences and buying history.

Customizing deals allows Groupon to run more deals for businesses that
are located outside of city centers, that cater to niche audiences, or
that aren't seeking the heavy volume traditional Groupons deliver.

Sending different deals to different users also helps address the
overwhelming demand from merchants to be featured on Groupon. "

Im Groupon-Blog gibt es ein paar mehr Informationen zu den personalisierten Angeboten. Ausführlich beantwortet wird auch die Frage nach dem Warum und andere häufig gestellte Fragen:

"There will continue to be a city-wide “spotlight” deal for when we know
nothing about a subscriber. If we know a little personalization
information, subscribers will see their personalized deal instead (we’ll
also show them the city-wide spotlight deal if it’s different)."

"We realize that discovery is a core part of Groupon. Personalization on
Groupon is mostly about removing the most egregiously offensive deals
while continuing to provide your daily dose of serendipity."

Interessant sind die Reaktionen auf den sehr guten Techcrunch-Beitrag. Die erwartbare Neid-Debatte folgte auf dem Fuße. Denn was im ersten Moment nach einer vernünftigen Business-Entscheidung klingt, das hat mehr als einen großen Haken.

Groupon bezeichnete sich bisher immer ganz gerne als "Social Shopping" Angebot, scheint aber den sozialen Aspekt gehörig zu unterschätzen, denn der impliziert, dass es bei Deals, von denen man sich gegenseitig erzählen soll, "(sozial) gerecht" zugeht, das heißt, dass mit offenen Karten gespielt wird und jeder die gleichen Ausgangschancen hat.

Aus strategischer Sicht ist diese Entscheidung fragwürdig. Denn im Web muss sich jeder Anbieter letztlich entscheiden, ob er Aggregator sein will oder Filter. Was gut ist für Amazon, das muß noch lange nicht gut sein für Woot!

Bei Groupon kann man jetzt beobachten, was passiert, wenn ein Filter mit den Prinzipien eines Aggregators agiert. Absolut unverständlich, warum sich Groupon ohne Not in direkte
Konkurrenz zu Yipit & Co. begibt, die im Zweifel immer die besseren
Empfehlungen haben werden.

Man soll nicht vorschnell urteilen, aber für Groupon ist dies nach der Citydeal-Übernahme ("Wie reagiert Groupon auf die Vorkommnisse?") schon die zweite folgenschwere Entscheidung innerhalb weniger Wochen.

Extrem lesenswert sind Alexander Grafs Einschätzungen zu Groupons strategischer Kehrtwende ("Impulskauf vs. Personalisierung (Beispiel Groupon))", denen wir uns uneingeschränkt anschließen.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Uncategorized

1 Antwort

  1. Sollte sich das bewahrheiten, dann würde mein Deal-Aggregator ja überflüssig werden und die ganze Arbeit wär umsonst gewesen … ich hoffe, dass man sich strategisch dagegen entscheidet, obwohl ich zurecht glaube, dass der Schritt Sinn macht auf Grund der Fülle der Deals.
    Mal sehen was kommt :)

  2. Der Aggregator ist übrigens unter http://www.preisgenial.de zu finden :-)

  3. ich finde die angebote trotzdem super!
    contact@tombauer.info

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