Wenn sich die Shoppingclubszene über den Irrsinn in der Branche und den zunehmenden Wettbewerbsdruck beschwert, dann ist damit nicht zuletzt Showroom Privé gemeint, das Enfant terrible der Branche.
Showroom Privé verdankt seinen rasanten Aufstieg zur Nr. 2 hinter Vente-Privée vor allem der Tatsache, dass es sich nicht an die branchenüblichen Konventionen hält (sprich: Vente-Privée kopiert), sondern in klassischer Resteverwerter-Manier agiert: den Marken ihre Restpostenbestände komplett abnimmt, Taugliches über seinen Shopping-Club verkauft und nicht Taugliches in andere Kanäle schleust.
Showroom Privé ist online vor vier Jahren in Frankreich gestartet und peilt 2010 einen Umsatz von 130 Mio. Euro an (2009: 75 Mio. Euro, 2008: 24 Mio. Euro). Das Startup arbeitet eigenen Angaben (FRA) seit letztem Jahr profitabel und konnte sich kürzlich über 37 Mio. Euro Wachstumskapital von Accel Partners freuen. Bei Crunchbase heißt es:
"Showroomprive came about when French entrepreneur and Internet media specialist Thierry Petit joined with David Dayan, an entrepreneur in the stock clearance and private offline sales profession with Showroom30."
Während das Geschäftsmodell bei Vente-Privée & Co. also darin besteht, sich die Rosinen herauszupicken und den Marken dafür noch vergleichsweise gute Preise zu zahlen, übernimmt Showroom Privé komplette Posten zu entsprechend niedrigeren Preisen.
Showroom Privé fungiert also als klassischer Händler und kann bei den Kunden mit weitaus geringeren Lieferzeiten punkten als herkömmliche Shoppingclubs.
Allerdings scheint auch Showroom Privé den Konkurrenzdruck zu spüren und hat seine Wachstumsziele für 2010 wie alle anderen ebenfalls nach unten korrigieren müssen. War im Sommer noch von einer Umsatzverdopplung auf 140 bis 150 Mio. Euro die Rede, sind jetzt 130 Mio. Euro angepeilt.
Im Interview mit L'Express hat sich Showroom Privé Mitgründer und Geschäftsführer Thierry Petit zum Geschäftsmodell und der Unternehmenspraxis geäußert und beschreibt stolz, wie er den anderen Clubs die Markenbestände wegschnappt (FRA/DE)
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Tja… jeder ist sich immer selbst der nächste…