Wie so häufig im Social Web werden Themen erst einmal sehr gut und ambitioniert angegangen, bevor sie dann bis zur Unkenntlichkeit banalisiert werden.
Das haben wir mit der Degradierung des Web 2.0 zu Social Media erlebt. Und eine ähnliche Banalisierung grassiert gerade im Social Shopping Bereich, wo die einst ambitionierten Facebook-Apps inzwischen banalen Facebook-Shops weichen müssen, mit denen sich derzeit so mancher Händler in Facebook lächerlich macht selbstverwirklicht.
John Eckman, mein Ex-Optaros-Kollege, hat auf der Imagine-Konferenz einen sehr smarten Vortrag dazu gehalten – "With Friends Like These, Who Needs Revenue?", in der er das mangelnde Facebook-Verständnis vieler Händler, vor allem aber die Sinnhaftigkeit von hochgejubelten Facebook-Stores anzweifelt, wie sie ASOS, J.C. Penney & Co. anbieten, weil die Nutzer Facebook eben nicht seitenweise ansteuern, wie sich das der unbedarfte Facebook-Seitenbetreiber wohl so vorstellt, sondern vornehmlich über den Activity-Feed nutzen.
Man merkt allerdings, dass sich die Amerikaner inzwischen langsam wieder nach vorne hangeln. Der direkte (Ver-)Kauf im Activity-Feed wird nun zunehmend zum Thema. Und wer weiß, vielleicht landen wir nach dem Backlash irgendwann wieder bei den Facebook-Apps von 2007. Das wird aber sicherlcih noch ein Weilchen dauern.
Viel von dem, was derzeit unter dem Schlagwort "F-Commerce / Facebook Shops" läuft, kann man also getrost ignorieren. Wir tun das hier im Blog ja auch bewusst. Weitaus mehr darüber lernen, wie die soziale Zukunft des E-Commerce aussehen kann, kann man weiterhin im Social Gaming Bereich ("What Drives Social, What Drives Commerce").
Deshalb freut uns sehr, dass wir bei den Live Shopping Days im März die wooga-Macher mit einem Vortrag zum Thema "What Drives Social?" haben werden. Und außerdem ein Facebook-Briefing über die E-Commerce-Möglichkeiten, die Facebook selber bietet ("Facebook als Motor für Social Commerce").
- What drives Social? What drives Commerce?
- Facebook als Motor für Social Commerce
- Social Commerce: Die Facebook Revolution, Teil 2
Kategorien:Facebook, Shopping Widgets, Social Commerce
Endlich spricht das jemand mal aus!
Und “Banal” trifft es genau richtig.
Neben der teilweise plumpen Umsetzung, wird ja nichtmal ein Mehrwert angeboten. Es ist der gleiche Shop nur noch mehr eingeengt, wie in Anfängen des Web wo man noch auf 640×480 Screens optimieren musste. Wie die Daten hin und her wandern ist auch nicht offentsichtlich für Endkunden und spätestens im Checkout vermisst er seine (medial antrainierten) Sicherheitselemente wie eine sichtbare SSL-Verschlüsslung.
Dabei gäbe es viele Möglichkeiten über Facebook seine Produkte zu verkaufen. Dafür braucht es aber meiner Meinung nach originelle Konzepte die das Umfeld berücksichtigen, dem User einen Mehrwert bietet (der evtl. ohne Facebook auch nicht möglich wäre) und auch die technischen Integrations-Möglichkeiten ausreizt die geboten werden.
(Das Wort “F-Commerce” ist übrigens für sich schon banal und einfallslos)
Check http://www.facebook.com/ShopAlive#!/ShopAlive?sk=app_163191217064859 and see how exciting commerce can be within facebook!
Best,
JC
Teilweise Zustimmung: Die Einschätzung zur Banalisierung ist aber nur deshalb richtig, da nur Umsetzungen betrachtet werden, die einen 1:1 Transfer des Shops in fb vornehmen ohne Social Value Adds, die in den Livestream oder in die mobile Nutzung wirken. Ein Beispiel für eine diesbezüglich bessere Umsetzung ist die PFH-Hochschulausgründung http://www.byMii.de Diese adressiert Social Value Adds und den Mobile Commerce (in Kürze). Ein sinnvoller Ansatz, da es als ökonomischer und technischer Standard zugleich den Händler davon entbindet sich über Social Features, die einen Mehrwert bieten (sollten), Gedanken machen zu müssen.
Ich denke, dass Facebook (mit der ganzen Freundesumgebung) das Potential hat, eine deutlich “vernetztere” Einkaufsentscheidung zu ermöglichen. Wie, wenn man mit Freunden einkaufen geht – nur eben asynchron. Das fände ich deutlich interessanter als einen normalen Shop (mit Facebook-Rahmen).