Die ECommerce Alliance sucht schon seit längerem nach einem strategischen Investor und/oder Käufer für ihren Shoppingclub Pauldirekt und nennt gegenüber der Euro am Sonntag erstmals konkrete Preisvorstellungen:
"Wild ist grundsätzlich zum Verkauf von Pauldirekt bereit. „Ein Investor müsste uns allerdings mehr als nur den einfachen Jahresumsatz bezahlen“, meint der Firmenlenker."
Offiziell haben sich bereits mehr als eine Million Konsumenten bei Pauldirekt registriert. Laut Schätzung von Felix Ellmann, Analyst von Warburg Research, wird der Internetklub im laufenden Jahr Waren für rund 17 Millionen Euro umsetzen und unter dem Strich Gewinn einfahren.
Der erzielbare Verkaufspreis läge laut Euro am Sonntag bei etwa 23 Mio. Euro.
Während in Europa die VC-Szene beim Thema Shoppingclubs gespalten ist, wird in den USA weiter fleißig investiert. Gerade hat One Kings Lane 23 Mio. Dollar von Greylock Partners bekommen ("How E-Commerce Got its Groove Back").
Zuletzt war Brands4Friends für 150 Mio. Euro an Ebay verkauft worden.
Unseren Einschätzungen zufolge hat das Clubmodell im E-Commerce seine besten Zeiten noch vor sich.
Bei den Live Shopping Days am 21./22.3. in Berlin sind neben Pauldirekt auch die Gründer/Geschäftsführer von BuyVIP, MySportBrands, Markafoni und anderer Shoppingclubs vertreten. Und wir werden wieder ein Panel zu den Zukunftsperspektiven der Shoppingclubs haben.
- Bestsecret: ca. 60 Mio. Euro Umsatz mit 150.000 Mitgliedern
- Vente-Privée wächst 2010 um 15% auf ca. 780 Mio. Euro
- Warum Vente-Privée der Brands4Friends-Exit freuen kann
Kategorien:Shopboerse, Vente Privee
Pauldirekt wäre auch für uns mal in Österreich interessant, jedoch gehe ich davon, dass der Markt dafür zu klein ist. Was meinstn Du , Jochen?
lg
Elmar
Welches Unternehmen hat die pauldirekt-Plattform entwickelt?
Danke
Elmar
Hmmmm, 23 Mio. EUR für eine Butze, die noch in 2009 -875.356 EUR Verlust erwirtschaftet hat (siehe Unternehmensregister) und ein negatives Eigenkapital von -850.356 EUR aufweist (wie geht denn das überhaupt)?. Das hört sich sehr stark nach Blase an. Wenn pauldirekt angeblich schon über eine Millionen Kunden hat, dann ist ja der durchschnittliche Nettoumsatz pro Kunde p.a. bei 17 EUR brutto bzw. 14 EUR netto vor Retouren usw. Wenn ich jetzt noch eine sehr optimistisch kalkulierte Rohmarge von 20% vor sonstigen Kosten annehme, dann bleiben also pro Kunden so ca. 3 EUR netto bei Pauldirekt hängen. Demgegenüber stehen (steigende!) Kundengewinnungskosten in Höhe von ??? (auf jeden Fall > 10 EUR)
Fazit: Das kann sich alles nicht rechnen, oder?
Ich glaube dass pauldirekt so leicht keinen Käufer zu dieser hohen Bewertung finden dürfte. Ein deutliches Premium wie beim Marktführer brands4friends wird für die Nummer 7 oder 8 im Markt niemand bezahlen. Ich empfehle den Euro am Sonntag Artikel zu lesen. Hier wird gerade für die lahmende Aktie des Hauptgesellschafters kräftig die Fantasie der Anleger angeheizt. Das Interview hat immerhin für einen Kurssprung um über 10 % gesorgt. Mal sehen ob die Aktionäre wirklich die Sonderdividende bei erfolgreichem Verkauf bekommen.
Und dann sagen 1 Mio. Kunden ja erst mal noch gar nichts. Das heisst eigentlich nur, dass die mal ein select count ueber ihre Kunden-Tabelle haben laufen lassen und das werden zum grossen Teil “Kunden” sein, die sowas wie heini12345@gmx.de als eMail-Adresse haben. Also, wie oben schon dargestellt, wer 23 Mio. fuer so ne Butze zahlt, muss schon sehr mutig sein.
@Karsten Das Premium für Brands4Friends ist mir irgendwie entgangen. Welcher Preis wäre denn dann gerechtfertigt gewesen?
Ansonsten vielleicht mal wieder der dezente Hinweis: Den Preis bestimmen immer noch Angebot und Nachfrage. Wenn da nur einer ist, der bereit wäre, 50 Mio. Euro für Pauldirekt zu bezahlen (aus welchen Gründen auch immer), dann kommt der Deal zustande, unabhängig davon was die Zahlen sagen.
Ich tu mich bei Startups immer schwer, allgemein zu sagen, welcher Preis gerechtfertigt wäre. Über den Marktpreis zu spekulieren, ist müssig. Die 23 Mio. Euro können für den einen Käufer wenig sein, für den anderen viel. Das hängt ja von vielerlei Faktoren ab: Ist der Käufer in dem Marktsegment schon vertreten? Interessieren ihn vor allem die Adressen? Findet er das Team gut, etc.?
das beeindruckende an pauldirekt ist doch, mit wie wenig finanziellen aufwand man einen shopping club mit über 1 mio. mitgliedern hochgezogen hat. sollte ein investor mal richtig geld in die hand nehmen und bspw. 5-10 mio. investieren, dann fliegt der laden. wenn man sich derzeit die finanzierungsrunden von tlw. noch wesentlich jüngeren und weniger weit entwickelten startups anschaut, dann halt ich das 1,5 fache des umsatzes für nicht völlig unrealistisch.
Die Anzahl der Mitglieder beeindruckt mich ueberhaupt nicht, weder bei PD noch bei allen anderen Shopping-Clubs. Wichtiger waere so ne Kennzahl, wie Umsatz pro Mitglied, aber darueber hoert man nicht soviel. Aber Jochen hat voellig recht, wert ist der Laden das, was jemand bereit ist zu zahlen. Man kann ne betriebswirtschaftliche oder bilanzielle Einschaetzung treffen, da wuerde man ganz sicher nicht bei 23 Mio. rauskommen sondern vielleicht eher bei 2,3 Mio. :-) Das ist aber bei diesen Start-ups eh Unsinn.
@markus das ist der Punkt.
@claus ich glaube, jeder andere Händler wäre froh, wenn er nur annähernd soviele Adressen in seiner Kartei hätte wie so mancher Shoppingclub.
Also, habe mich jetzt selber mal dort angemeldet. Angebot für einen Sony Flatscreen bekommen. Soll ich den jetzt kaufen? und morgen kaufe ich mir dann eine komische Uhr? Es ist ja sicherlich sehr nützlich, wenn man 1mio Email-Adressen gesammelt hat, dennoch knn ich mir nicht vorstellen, dass das Konzept funktioniert und das jemand für solch einen Laden 20mio bezahlen sollte.