Schicksalswoche für Douglas, Thalia, Buch.de, Christ & Co.

von Matthias Hell und Jochen Krisch

Bei Douglas überschlagen sich seit Jahresanfang die Ereignisse – und diese Woche scheint so etwas wie eine Schicksalswoche für den Douglaskonzern und seine Buchhandelstöchter Thalia und Buch.de zu werden. Am Mittwoch soll der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung entscheiden, was aus dem Konzern werden soll, der von innen wie von außen unter Druck steht ("Die Drogerie wird zum Tollhaus"):

"Douglas soll weg von der Börse, zurück in Familienhand. „Going Private“ heißt das in der Sprache der Finanzprofis.

Seit Monaten verhandeln die Krekes zu diesem Zweck mit Finanzinvestoren – bislang ohne vorzeigbares Ergebnis.

„Vor der Hauptversammlung am 21. März brauchen wir klare Verhältnisse“, mosert daher ein Aufsichtsrat. „Es geht schließlich um die Zukunft des gesamten Konzerns.“"

Am spannendsten bleibt die Frage, ob der Konzern zerschlagen wird, und im speziellen, ob und wenn ja, an wen dabei das darbende Buchhandelsgeschäft fällt ("Wer schnappt sich den deutschen Buchhandel?"). Die FAZ schreibt dazu:

„Am meisten rumort es bei Thalia, dabei ist der Verkauf von Büchern schwer genug: Den 300 Filialen, jahrelang Feindbild Nummer eins der kleinen Buchhändler, bröckelt der Umsatz weg, der vor einem Jahr geholte Geschäftsführer muss bereits wieder gehen.

Jetzt hat Kreke McKinsey in die Buchläden geschickt. Thalia soll mit neuem Konzept aufgefrischt und nicht verkauft werden, so ist zu hören.“

Jenseits von Thalia steht bereits Weltbild zum Verkauf, was in der Kombination zu einem noch nicht absehbaren Umbruch für die deutsche Buchbranche führen dürfte, die sich zuletzt vor allem "von der Wucht der Online-Welle" überrascht zeigte.

Über die strategischen Defizite von Douglas hatten wir bereits an anderer Stelle geschrieben ("Douglas wächst online um 32% (auf ca. 65 Mio. Euro)")

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Kategorien:Shopboerse, Ultimondo

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