Der Otto-Konzern sorgt wie üblich nun doch schon vor der Bilanzpressekonferenz in der kommenden Woche für klare Verhältnisse und kündigt umfangreiche "Veränderungen im Vorstand der Otto-Group" an.
Der bisherige Otto-Chef Rainer Hillebrand gibt erwartungsgemäß seine Aufgaben ab und soll sich im Vorstand der Otto-Gruppe um die Zukunftsthemen kümmern. Die bisherigen Chefs von Baur und Schwab sowie der neue Otto-Chef Alexander Birken müssen hingegen zusehen, was aus der Vergangenheit wird.
Die Würfel für den Umbau und die neue Aufgabenverteilung im Vorstand dürften schon im letzten Herbst gefallen sein, als die Verträge der beiden Konzernchefs bis 2016 verlängert worden sind.
Seitdem wirkt der Konzern wie ausgewechselt und macht online spürbar Dampf – nicht mehr nur mit eVenture Capital Partners, sondern auch mit Project A Ventures und den Liquid Labs, allesamt Zukunftsinitiativen, für die im Vorstand nun auch offiziell Rainer Hillebrand zuständig ist. Hier eine Auswahl von Meldungen der letzten Zeit:
- Popdust: Otto steigt über Project A bei US-Musik-Startup ein
- vStores: Otto sucht sein Glück auch in den Nischen
- nu3 heißt der erste große Wurf von Project A Ventures
- Otto stattet Project A Ventures mit 50 Mio. Euro Fonds aus
- Auctionata setzt mit Holtzbrinck und Otto auf Live-Auktionen
- Sophie & Juliete: Otto VCs machen Party-Shopping in Brasilien
- Redpoint eVentures: Wie sich Otto in Brasilien engagieren will
- Ottos eVenture Capital mit Fast Lane auf der Überholspur
Das Otto-Stammgeschäft hingegen rückt mit dem Umbau ins zweite Glied. Etwas kompensiert wird der Bedeutungsverlust des Otto-Versands im Konzern durch die Beigabe von Baur und Schwab und die Überbetonung der Bedeutung von Otto in der Pressemitteilung.
etailment hat sich ebenfalls Gedanken zu den Machtverschiebungen im Otto-Konzern gemacht.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Otto will Ende Juli erste Details zu Fusionsplänen nennen
- Neckermann bringt Otto-Versender weiter in Zugzwang
- Der Otto-Konzern will am liebsten erstmal weiterkuscheln
- Der Otto-Konzern zwischen Aufbruchs- und Untergangsstimmung
- Online-Boom: Hört nur, wie sie zetern und jammern!
- Otto-Bilanz 2011: Otto und der Frust mit dem Online-Wettbewerb
- Otto Bilanz 2010: Schafft Otto den Evolutions-Sprung?
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Ich warte noch, dass Otto wie Amazon seine Infrastruktur und Kompetenz in Sachen Lagerhaltung und Versandhandling gegen Nutzungsgebühr an Dritte weitergibt. Das wäre für mich der nächste logische Schritt, nachdem über die Tochter Hermes bereits bei den Otto-Lieferanten gesourct werden kann.
Das bietet Hermes doch bereits seit 3 Jahren an. Auch hat Hermes ein Fullservice-eCommerce Offering. Ist halt nur noch nicht so öffentlichkeitswirksam ausgerollt.