Wayra – oder: Wie setzt man eine Gründerwelle in Gang?

Die Seedphase ist und bleibt der wunde Punkt der Startupszene. Umso bemerkenswerter, wenn hier neue Initiativen entstehen, die spannenden Ideen frühzeitig auf die Beine helfen. Wir haben bereits über Seedmatch ("Warum uns Seedmatch so euphorisch macht") und das Hackfwd-Programm ("Lars Hinrichs und das Finanzierungsmodell der Zukunft") berichtet.

Seit gut einem Jahr gibt der Telefonica-Konzern Gas in Sachen Web-/Tech-Gründungen und stampft von Südamerika bis Osteuropa eine Wayra-Gründer-Akademie nach der anderen aus dem Boden.

In dieser Woche hat Telefonica gut zwei Dutzend "Influencer" aus der deutschsprachigen Gründer- und Investorenszene nach London eingeladen, um diesen einen Eindruck von seinem Accelerator-Programm zu geben, das gerade auch in Deutschland an den Start geht und sich im September in der Münchner Innenstadt ansiedeln will:

Wayra

"Auf etwa 1000 Quadratmetern sollen in der Münchner Kaufinger Strasse künftig junge Unternehmer ihre Ideen umsetzen können.

Zwischen 25.000 und 50.000 Euro Startkapital bekommen sie dabei von Telefonica O2 und sind dann für sechs Monate ein Teil der Wayra Akademie."

"The rules are not written yet" lautet das bemerkenswert radikale Motto. Wayra setzt also bewusst auch auf weltbewegende, spektakulär neue Ideen: "Am liebsten sehen wir Startups, die sich ihre Märkte erst selber erschaffen", sagte der europäische Wayra-Verantwortliche Simon Devonshire bei der Vorstellung in London und verwies beispielhaft auf hiyalife, das sich "im Markt für Erinnerungen" sehe.

Für das deutsche Wayra-Programm konnte Telefonica Bernhard Kirchmair gewinnen, der in München mit anderen zusammen das CDTM ("Center for Digital and Technology Management") aufgebaut hat, von dem Amiando, Stylight und andere Münchner Gründerteams profitiert haben, und das sich in den letzten Jahren zu einem der wesentlichen Anker in der Münchner Technologie- und Gründerszene entwickelt hat.

Im Prozess orientiert sich Wayra an den bekannten Vorbildern: Nach der Bewerbungs- und Auswahlphase endet die sechsmonatige Inkubationszeit mit einem Demo-Day für Investoren. Für München endet die Bewerbungsfrist für den ersten Durchgang am morgigen Sonntag (8.7.).

Von den vielen Inkubatoren, die derzeit ihr Glück versuchen, ist das Wayra-Programm sicherlich eines der Spannendsten und zugleich das mit dem größten Hebel. Gründer(innen) mit globalen Ambitionen sollten sich Wayra auf jeden Fall ansehen.

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Kategorien:exceed, Shopboerse

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