Die Gründer von Fab.com haben in kürzester Zeit 150 Millionen Dollar eingesammelt und sind in der glücklichen Lage, dass sie investorenseitig weitestgehend Narrenfreiheit haben und sich entsprechend strategisch wieder einmal umorientieren konnten ("Fab's 2nd Pivot"):
"We’re now ready to pull the covers off of the massive pivot Fab has
successfully undergone in 2012, from design flash sales to the world’s
leading everyday design retailer.
Was Fab.com sicher besser kann als alle anderen E-Commerce-Startups, ist Schaum schlagen ohne Ende. Es wird sich allerdings weisen, ob wir hier eher das nächste Amazon oder das nächte Boo.com erleben.
So bemerkenswert die zur Schau gestellte Experimentierfreude auch ist, so sind die Erwartungen bei einem Kapitaleinsatz von 150 Mio. Dollar natürlich andere als bei einem Startup, das dasselbe Maß an Agilität und Innovationsfreude mit einem Zehntel des Kapitals hinbekommt.
Was jedoch immer bleibt, ist die Hoffnung auf einen schnellen Exit, dann aber möglichst schon 2013.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Fab.com schnappt sich Casacanda aus der Springstar-Fabrik
- Fab.com und das neueste aus Deutschlands Klonfabriken
- Fab: Wie offen sollten E-Commerce-Startups kommunizieren?
Kategorien:exceed, Shopboerse, Vente Privee
Schöner Beitrag! Habe nichts hinzuzufügen – Hoch jubeln und versuchen, beim Exit Kohle zu machen, damit dann ggf. andere in die Röhre gucken.
Wir erleben das ja in letzter Zeit sehr oft: Die Investsummen haben nichts mehr mit einer Perspektive und den Glaube an das originäre Geschäftsmodell zu tun – Reine Finanzspekulation: Irgendetwas hochjubeln mit nicht nachvollziehbaren Summen – dann Teile an “blinde” oder weitere Spekulanten verkaufen und/oder dann versuchen ggf. mit einem IPO weiter Kasse zu machen. Das schlimme dabei: Durch das zur Verfügung gestellte Geld werden Unternehmen, die mit dem eigentlichen Markt Geld verdienen wollen, platt gemacht, da sie nicht mithalten können bei Werbung, Versandkostenfreiheit, Preisen, etc.
Das eigentliche Geschäftsmodell ist dabei meist egal. Wenn sich immer wieder Spekulanten finden, die mit frischen Geldern einsteigen, kann so eine Blase lange am Leben erhalten werden (ohne jemals mit dem eigenen Geschäft Geld zu verdienen bzw. verdienen zu wollen).
Mich würde mal interessieren, ob Amazon bisher soviel Gewinn gemacht hat, um das Geld, welches durch KEs eingenommen wurde inklusive Verzinsung wieder einzuspielen. Dividende gibt es ja nicht. Aber die Firmen, in die wegen der Dividende investiert wird, sind weltweit auch eher in der Minderheit. Es geht meistens nur darum, den erworbenen Anteil später teurer wieder zu verkaufen.
Hab’ mich hier dann doch nochmal etwas länger zum Thema geäußert…:
http://blog.web-welten.de/2012/12/27/zahlt-das-originare-online-geschaftsmodell-noch-etwas/
Zumindest haben die einen bekannten Namen – wenn auch eher negativ. Statt die Seite bewundern zu können, kommt dort immer nur ein doofes Login-Feld … Deshalb: 0 Käufe dort, Geschäftsidee = Doof.