Zalando wirkt: Görtz gönnt sich 30 Mio. € frisches Kapital

Der Schuhfilialist Görtz, mit einem Jahresumsatz von 380 Mio. Euro (-4%) inzwischen zwei, drei Nummern kleiner als Zalando, das 2012 die Milliardenmarke geknackt hat, hat sich im Herbst für sein Sanierungsprogramm 30 Mio. Euro frisches Kapital von den Eigentümern geholt, heißt es heute in einem Zeitungsbericht ("Ludwig Görtz kämpft um sein Lebenswerk").

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Das ist doppelt bemerkenswert, nicht nur wegen der Höhe der Summe, die an die Wachstumsrunden von Zalando erinnert, sondern weil es gerade im Einzelhandel immer heißt, für Online-Investitionen sei kein Kapital vorhanden. Sobald das Kind jedoch in den Brunnen gefallen ist, findet sich dann aber doch immer ein stolzes Sümmchen.

Wieviele Fans gerade der alte Handel unter Anlegern immer noch hat, zeigt diese Woche auch das Modehaus Wöhrl, das kürzlich Sinn Leffers übernommen hat und seine aktuelle Kapitalsuche frühzeitig abbrechen musste, nachdem eine Unternehmensanleihe über 30 Mio. Euro dreifach überzeichnet war.

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  1. Wobei 2-3 Nummern kleiner ein bisschen übertrieben ist. Zalando macht die Mrd. ja zur Hälfte im Ausland und auch nicht nur mit Schuhen. Also ich würde mal sagen, maximal gleich gross. Trotzdem sind die 30 Mio. imho rausgeschmissenes Geld, die den Untergang nur ein paar Jahre verzögern.

  2. Da gebe ich CF recht, man sollte bei den Zahlen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, wobei es schon bemerkt sein sollte, das es bei Görtz um den Gesamtumsatz und nicht nur die Onlinezahlen geht (wo man ja wohl noch weiter im Minus liegt).
    Das die Multitailer leider oft erst spät erkennen, dass man in Online auch investieren muss und ggf. auch einen langen Atem braucht ist ja leider nicht neu. Selbst Otto tut sich da ja schwer – viel begonnen und viel – früher oder später – wieder vom Markt genommen.
    Ich drücke Götzt die Daumen, dass man das Ruder jetzt in die richtige Richtung stellt – ob die 30 Mio. da ausreichen ist die nächste Frage.

  3. @CF aber wirklich nur ein kleines bisschen ;-)
    @DS die 30 Mio. Euro hätte Görtz auch in ein schickes kleines Startup stecken können – und ansonsten bei seinen Leisten bleiben können.

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