Wer sich unlängst bei der Verkündung von Ottos neuer Strategie für den Online-Handel gefragt hat, warum MyToys plötzlich wieder als Pure Player geführt wird, wie es so schnell die 500 Mio. Euro Marke erklimmen will, und was denn eigentlich aus Limango (bzw. aus Shopping24/Smatch) wird, der bekommt heute erste Antworten geliefert:
"Voraussichtlich Mitte
des Jahres 2013 wird die limango GmbH ein 100%-iges Tochterunternehmen
der myToys.de GmbH.Gemeinsam soll die
Online-Marktführerschaft im Familiensegment kontinuierlich ausgebaut
werden."
Zum 1.3. hatte Mytoys schon den Schuhversender Mirapodo übernommen.
Neben dem Geheimprojekt Antevorte/Collins soll die Mytoys-Gruppe die zweite große E-Commerce-Säule im Otto-Konzern werden. Dem Vernehmen nach soll die Limango-Führung erst einmal an Bord bleiben.
Otto hatte sich Anfang des Monats ein "hohes Invest in Internet-Pure-Player" verordnet und bis 2015 "Investitionen in Höhe von 300 Millionen Euro" angekündigt.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Wie disruptionsanfällig sind Otto, Media Markt, Thalia & Co.?
- MyToys wächst 2012 von 241 auf 280 Mio. Euro (+16%)
- Antevorte soll das Otto-Projekt "Collins" als Firma heißen
- Collins: Der E-Commerce-Coup des nächsten Otto-Chefs
- Project A: Florian Heinemann zieht erste Zwischenbilanz
- Zalando wirkt: Otto lässt Mirapodo in myToys aufgehen
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Schwer vorstellbar, dass die Zusammenlegung von Firmen mit völlig unterschiedlichen Kulturen ein funktionierendes Ganzes ergibt. Macht natürlich die Konzernstruktur einfacher.
“Marktführerschaft im Familiensegment” – nur peinlich
Immerhin ne griffige Aussage und wenn man Spielzeug, (Kinder-) Klamotten und Schuhe kombiniert, ist da schon ne ganze Menge “Familie” drin. :-)
Ok, was noch ein wenig fehlt, ist Technik, damit der Papa auch was von hat. Kühlschränke und Fernseher würden sich da anbieten, ähm, wie war das mit Quelle.de? :-)
Ich verstehe manche Kommentare hier nicht. Prinzipiell denke ich, dass die einzelnen Marken erhalten bleiben, aber unter dem Dach von mytoys vorangetrieben werden. Somit kann man schnell und effektiv im Erfahrungen von Marke A auf Marke B übertragen. Im Endeffekt nichts anderes als das hochgelobte Inkubator Modell von Rocket und Co.
genau, aus strategischer Sicht absolut sinnvoll, zumal davon auszugehen ist, dass die Limango-Gründer langsam rauswollen
@Sebastian Ich weiss nicht, ob man das mit Rocket vergleichen kann, Rocket ist ein Inkubator, das heisst, die stampfen entweder komplett neue Modelle auf der grünen Wiese aus dem Boden oder kaufen sich da in einer sehr frühen Phase rein und übernehmen die Regie. Bei Otto werden jetzt gewachsene Strukturen einfach unter einem Dach vereinigt und zumindest von Mirapodo weiss man, dass das die Mirapodo-Leute alles andere als cool fanden, wie das bei Limango ausschaut, kann man nur spekulieren.
Wenn ich mir nur die Ergebnisentwicklung von MyToys anschaue, drängt sich nun auch nicht gerade der Gedanke auf, dass hier der Lead für erfolgreichen eCommerce liegen sollte. Wirkliche Synergien kann ich auch nicht erkennen, zumindest nicht, wenn man von Mirapodo und Limango ausser den Domainnamen irgendwas erhalten will.